Collection Baccara Band 0321

umwarb gern eine Frau, die unerreichbar schien. Machte das den Reiz von CJ aus? Sein Bauchgefühl vermittelte ihm, dass viel mehr dahintersteckte.
    Ärgerlich schaute er Pierce an, der ihn belustigt ansah. Tad kam es so vor, als hätte er sich durch das Gerede über die Highschool in einen Achtzehnjährigen zurückverwandelt. Alle Erfahrungen, die er seither in Sachen Frauen gesammelt hatte, waren auf einmal weg. Er fühlte sich bloßgestellt und verwundbar.
    Von Pierce wegen seines Verhaltens aufgezogen zu werden war unbedeutend verglichen mit der Eifersucht, die in ihm kochte. Normalerweise fand Tad die altmodischen Manieren seines Freundes amüsant. Mit Tads letzter Freundin Caroline hatte Pierce ständig geflirtet, ohne dass es Tad auch nur im Geringsten gestört hatte.
    „Sind Sie die CJ von der Werbeagentur?“, fragte Pierce.
    „Genau die“, antwortete sie.
    Tad legte einen Arm um ihre Taille und zog sie fest an sich. Ihre weichen Kurven an seinem Körper zu spüren lenkte ihn von der Unterhaltung ab. Zu viel Zeit war vergangen, seit er sie in den Armen gehalten hatte.
    „Ich wusste nicht, dass ihr beide eine persönliche Beziehung habt“, meinte Pierce.
    „In Wahrheit ist Cathy Jane die Frau, die ich …“
    „Sag es, und ich gebe Pierce auf der Stelle einen Kuss, den er niemals vergessen wird“, unterbrach sie ihn warnend.
    „Sag es“, drängte Pierce ihn nun eifrig.
    „Vergiss es, Kumpel.“ Tad küsste CJ, hob ihr Kinn an und schaute ihr in die Augen. „Es nicht auszusprechen ändert nichts an meinen Plänen.“
    „Was für Pläne?“, erkundigte sich Pierce neugierig.
    „Nichts. Lass uns die Kletterei hinter uns bringen. CJ und ich wollen noch essen gehen.“
    „Einverstanden. Ich mache die Ankündigung.“
    Pierce rollte davon, und Tad checkte ein weiteres Mal seine Ausrüstung. Hoffentlich lenkte das Klettern ihn von den neuen Gefühlen ab, die ihn durchströmten. CJ zu heiraten war die eine Sache, etwas für sie zu empfinden aber eine andere. Das war etwas, bei dem er nicht sicher war, ob er es kontrollieren konnte. Und das gefiel ihm nicht.
    Die starken Emotionen, die sie in ihm auslöste, waren nicht vertretbar. Denn seit sie sich vor ein paar Wochen wiedergetroffen hatten, lief CJ ständig vor ihm davon. Und die Beziehung mit Kylie hatte ihm eins gezeigt. Einer Frau nachzujagen hatte keinen Zweck – außerdem sah man dabei wie ein Idiot aus.
    Er musste es irgendwie schaffen, sie loszulassen. Schließlich wollte er nicht so leiden wie Pierce, nachdem Karen sich von ihm getrennt hatte. Sein Freund hatte sich mit einem Fotoalbum und einer Flasche Whiskey in einem verdunkelten Zimmer verkrochen. Mit billigem Fusel hatte er die Erinnerungen vertreiben wollen, von denen er geglaubt hatte, dass sie ihn ein Leben lang begleiten würden.
    Nimm’s leicht. Tad konnte es. Verdammt, er hatte Erfahrung damit, die Dinge leichtzunehmen.
    „Gibst du mir einen Kuss als Glücksbringer?“, fragte er.
    CJ zögerte. „Ich habe meine Kollegen gewissermaßen eingeladen, mit uns zu essen.“
    Trotz all ihrer Worte von vorhin lief sie immer noch davon. Aber wovor genau? fragte Tad sich im Stillen. Vor dem, was er sie fühlen ließ?
    „Ich werde Pierce auch dazubitten“, erwiderte er. „Worüber wolltest du sprechen?“
    „Zu dem Zeitpunkt hatte ich Angst davor, mit dir allein zu sein. Aber jetzt …“
    „Jetzt?“
    „Ich glaube, ich habe mir damit selbst geschadet. Weil ich es nämlich nicht abwarten kann, mit dir allein zu sein.“
    „Versprochen?“
    Sie schmiegte sich an ihn und drückte ihn fest an sich. Tad zwang sich, ihr die Kontrolle zu überlassen. Dabei hätte er sie am liebsten eng an sich gepresst, damit sie ihre Meinung nicht wieder ändern konnte.
    „Versprochen“, flüsterte sie ihm ins Ohr.
    Beim Essen in der Cheesecake Factory war es sehr laut zugegangen. CJs Kollegen hatten eine Million Ideen vorgebracht. Und Pierce hatte den herzlichen Gastgeber gespielt und sie immer weiter angespornt. Sie waren mit dem Essen fast fertig gewesen, als Pierce’ Lebensgefährtin Tawny O’Neil dazugekommen war. Die langbeinige Blondine hatte sich auf seinen Schoß gesetzt und ihm einen heißen Kuss auf die Lippen gedrückt.
    Tawny war lustig gewesen. Sie zusammen mit Pierce zu beobachten hatte in CJ eine Sehnsucht geweckt, die sie noch nie verspürt hatte. Die Sehnsucht nach einer richtigen Beziehung. Eine, die auf gegenseitigem Verlangen, Respekt und Zuneigung basierte.
    Tad hatte