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Collection Baccara Band 0321

Collection Baccara Band 0321

Titel: Collection Baccara Band 0321 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cara Summers Leanne Banks Katherine Garbera
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können. Doch er konnte einfach nicht vergessen, wie CJ ihn an diesem Morgen angesehen hatte. Diese Frau war tief verletzt worden. Und ihm wurde klar, dass er ihr nicht noch mehr wehtun durfte. Das war er ihr schuldig.
    Zugleich ging es ihm allerdings auch darum, sich selbst zu schützen. Seit er sie wiedergefunden hatte, bewegte CJ sich ständig knapp außerhalb seiner Reichweite. Dennoch war er zuversichtlich: Er würde einen Weg finden, damit sie einer Heirat zustimmte.
    Seine Eltern würden einen Tag nach Weihnachten herkommen. Sein Plan war, ihnen CJ als seine zukünftige Frau vorzustellen. Aber plötzlich schienen die zehn Tage bis dahin nicht auszureichen. Er fragte sich, ob zehn Jahre genügen würden. CJ hatte es zwar nicht ausgesprochen. Doch es war klar, dass sie etwas von ihm brauchte. Allerdings hatte Tad noch nicht herausgefunden, was es war.
    „Einen Penny für deine Gedanken“, sagte sie nun.
    Während er ihre Hand locker in seiner hielt, passte er seine Schritte ihren an und sah zu ihr.
    Mit ihrem langen kamelhaarfarbenen Wollmantel, dem cremefarbenen dicken Schal und den schwarzen Lederhandschuhen passte sie perfekt in die Stadt. Als er sie betrachtete, fragte er sich, wie sie jene bewegten Jugendjahre in Auburndale überlebt hatte. Sie war kein Kleinstadtmädchen. Er hingegen war ein einfacher Junge gewesen. Er hatte nie wahrgenommen, wie sehr eine Kleinstadt einen Menschen einengen konnte. „Ich dachte nur gerade an meine Eltern.“
    „Kommen sie zu den Feiertagen?“, erkundigte sich CJ. Sie legte den Kopf in den Nacken, um in den Schnee zu schauen. An diesem Abend wirkte sie gelöster als sonst.
    Tad kam es vor, als ob auch er heute leichter an sie herankommen könnte. Bei diesem Gedanken musste er sich eingestehen, dass sie recht gehabt hatte: Er hatte sich nie ernsthaft bemüht, sie kennenzulernen. „Ja“, gab er zurück. „Mom ist in New England aufgewachsen. Sie liebt weiße Weihnachten.“
    „Ich auch. Ich habe mir als Kind zu Weihnachten immer Schnee gewünscht.“
    „Das tut jedes Kind in Florida“, erwiderte er, doch er spürte, dass mehr hinter ihren Worten steckte als der Wunsch eines Kindes. In ihrer Stimme schwang eine unglaubliche Sehnsucht mit – und das Wissen, dass Märchen nicht wahr wurden.
    „Was hast du dir gewünscht?“, fragte sie.
    „Die typischen Dinge: Fahrräder, Autos, Videospiele. Und du?“ Er war ein Einzelkind. Obwohl seine Eltern ihn streng erzogen hatten, war er an den Feiertagen von ihnen verwöhnt worden.
    „Ich bin nicht sehr materialistisch“, antwortete sie knapp.
    Tad kannte diesen Tonfall inzwischen von ihr und wusste, dass sie etwas verbarg. „Du willst es mir nicht sagen?“, fragte er und zog sie an der Hand aus dem Strom der Fußgänger. Unter einer Straßenlaterne nahm er sie in die Arme und hob ihr Kinn an.
    Als er ihren offenen Blick bemerkte, wollte er sie beinahe warnen, ihm nicht zu sehr zu vertrauen. Er hatte das Gefühl, diese Art von Hingabe nicht wert zu sein.
    Zögernd erklärte sie: „Ich habe mir gewünscht, dass Dad am Weihnachtsmorgen wieder da wäre.“
    „Aber er ist nie zurückgekommen“, ergänzte Tad. Er war ihrem Vater nie begegnet. Ihre Mom, Marnie und sie waren in einem Sommer nach Auburndale gezogen. Sie waren in einem zerbeulten Umzugswagen vorgefahren und hatten zu dritt alles eingeräumt. Mrs Terrence hatte nie einen Freund gehabt und immer gearbeitet.
    Im Alter von zwölf waren CJ und er Freunde geworden. In jenem Sommer war es gleichgültig gewesen, dass sie ein Mädchen war und deshalb eigentlich der Feind. Endlich hatte er jemandem in seinem Alter zum Spielen gehabt, und sie hatten tagelang die Orangenhaine in der Umgebung durchstreift.
    „Nein“, sagte CJ. „Er hatte uns schon lange vorher verlassen und kam nie zurück. Aber wir haben nicht darüber geredet.“ Sie löste sich von ihm und schlang die Arme um ihren Körper.
    „Warum nicht?“ Am liebsten wollte er sie an sich ziehen, doch er respektierte ihren Wunsch nach Abstand.
    „Weil es so leichter war. Wir haben so getan, als ob er auf Geschäftsreise wäre.“
    „Leichter für wen?“
    „Ich weiß nicht“, meinte sie nach einer Weile. „Vielleicht für Mom.“ Sie zitterte ein wenig, zog den dicken Schal ein wenig höher um den Hals. „Tut mir leid. Das war nicht das, was du hören wolltest, nicht wahr?“
    „Ich hätte nicht gefragt, wenn ich es nicht hätte wissen wollen. Bereit, nach Hause zu gehen?“
    „Ja.“
    Er wollte die

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