Collection Baccara Band 0321
die anderen Aspekte Ihres Lebens zu kümmern. Sie sollten ausgehen und sich mit jemandem treffen, sich ein Hobby suchen, ehrenamtlich in der Gemeinde arbeiten. Nehmen Sie sich Zeit für sich.“
Ihr Magen verkrampfte sich. Sie öffnete den Mund und wollte Butch schon sagen, dass sie verlobt war. Verdammt, genau das wollte Tad ja. Doch sie konnte es nicht tun. Ihr Job war immer das Wichtigste für sie gewesen. Und plötzlich verblasste ihr Beruf im Vergleich zu ihrer Beziehung mit Tad. Mit Tad zusammen zu sein bedeutete allerdings auch, Risiken einzugehen. Risiken, die ihr in seiner Gegenwart jedes Mal bewusst wurden. Risiken, die sogar der Freude über die Beförderung einen Dämpfer verpassten.
„Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie richtig verstehe, Butch“, sagte CJ. „Sie wollen, dass ich heirate?“
„Ihr Privatleben ist Ihre Sache. Ich möchte nur, dass Sie auch außerhalb der Arbeit etwas unternehmen. Der Vorstand sieht es gern, wenn die leitenden Angestellten verheiratet sind. Aber natürlich können wir das nicht zu einer Bedingung machen.“
„Ich bin gerade mit jemandem zusammen“, erklärte sie.
Butch nickte. „Ihre Beförderung ist ab heute wirksam. Im Januar bekommen Sie ein Büro in diesem Stockwerk. Heute Abend um sieben möchten die Partner mit Ihnen anstoßen. Bringen Sie Ihren Freund doch einfach mit.“
„Das mache ich.“
CJ verließ sein Büro und kehrte in ihr eigenes zurück. Sie konnte es nicht fassen. Sie war befördert worden, und jetzt sollte sie ihren Fokus aufs Private verlagern.
Rae-Anne schaute auf. „Nun, gibt es etwas zu feiern?“
„Ja. Ja. Sie haben die neue Leiterin der Inlandsabteilung vor sich.“
„Herzlichen Glückwunsch.“
„Danke, Rae-Anne.“ CJ ging in ihr Büro. Eigentlich sollte sie ihr Team zusammenrufen und alle von der neuen Situation in Kenntnis setzen. Sie sollte Lunch kommen lassen, um ihre Beförderung zu feiern. Außerdem sollte sie anfangen, sich nach einem Nachfolger für ihre Position umzuschauen. Es gab so viele Dinge, die getan werden mussten. Aber sie konnte einfach nicht.
Ihr Gedanken überschlugen sich. Butchs Bemerkungen über ein ausgeglichenes Privatleben und Heirat hatten den Druck verdoppelt, unter dem sie sowieso schon stand. Als kleines Mädchen hatte sie beobachtet, wie ihre Mutter jede Nacht vorm Schlafengehen das Bild ihres Vaters angestarrt hatte. Seit damals hatte für sie festgestanden, dass sie niemals heiraten würde. Trotzdem hatte sie es mit Marcus versuchen wollen. Doch er hatte sie verlassen. Dabei hatte sie wirklich alles getan, um seinen Erwartungen an eine Ehefrau zu entsprechen.
Rae-Anne meldete sich über die Gegensprechanlage: „Tad ist auf Leitung eins.“
„Danke, Rae-Anne. Bitte hängen Sie sich ans Telefon und bestellen Sie bei einem Catering-Service Lunch für das gesamte Team. Danach rufen Sie alle zu einem kurzen Meeting im Konferenzraum zusammen.“
„Mach ich.“
Danach drückte CJ auf die Taste für Leitung eins. „Tad?“
„Hey, Cathy Jane. Hast du heute Mittag Zeit?“
„Zufällig nicht. Ich bin befördert worden und lade mein Team zum Essen ein.“
„Herzlichen Glückwunsch. Du hast es verdient.“
„Danke“, sagte sie.
„Ich führe dich heute Abend zum Dinner aus, um das zu feiern.“
„Okay. Kannst du denn schon um sieben?“
„Ich kann es einrichten. Warum?“
„Die Vorstandsmitglieder haben mich auf einen Drink eingeladen, und ich möchte nicht allein gehen.“
„Ich werde dort sein.“
Er klang so zuversichtlich und selbstsicher, doch das nahm ihr nicht den Druck. Tad zu vertrauen war die einfachste Sache der Welt: Obwohl er wie ein Muskelprotz aussah, hatte er ein Herz aus Gold. Trotzdem hatte sie Angst davor. Sie hatte Angst, sich selbst zu trauen.
Als sie nun den Hörer auflegte, war CJ eher nach Weinen als nach Feiern zumute.
Tad hatte für ihre kleine Feier ein besonderes Restaurant ausgesucht. Das Geja’s im Lincoln Park war bekannt für seine Eleganz alter Zeiten. Tad hatte zwar von dem Lokal gehört, aber noch nie dort gegessen. Doch heute Abend schienen die abgeschiedenen Nischen perfekt für das Dinner mit CJ. Ihr Tisch stand an der Wand, sodass sie den Vorhang schließen und ganz privat feiern konnten.
Er war am Nachmittag bei Tiffany gewesen, um einen Ring auszuwählen. Den hatte er ihr überreichen wollen, wenn er sie fragen würde, ob sie ihn heiraten wollte. Aber er hatte gespürt, dass CJ noch nicht bereit war. Außerdem würde er sie beim
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