Collection Baccara Band 322
sehr verliebt und würden bestimmt glücklich miteinander werden. „Hey, Babe! Ich werde langsam richtig gut.“
Didi maß mich mit einem ihrer hochmütigen Blicke. Für einen Engel war sie ganz schön eingebildet und außerdem raffiniert. „Sei nur nicht zu selbstsicher.“
„Ich bin der König der Herzen, schon vergessen? Selbstsicherheit gehört mit zum Paket.“
„Pasquale, du solltest deiner eigenen Reklame lieber nicht glauben.“
„Warum nicht?“
„Weil du sonst noch größenwahnsinnig wirst.“
Lachend warf ich den Kopf zurück. Ich würde es vor Didi oder sonst jemandem niemals zugeben, aber mir gefiel der neue Job. Besonders dieser Auftrag hatte mir ein gutes Gefühl gegeben: Deacon erinnerte mich sehr an den Mann, der ich hätte sein können. Doch ich hatte mich ja für einen anderen Lebensweg entschieden. Bei meinem ersten Gastspiel auf Erden hatte ich einfach nicht erkannt, dass es Wahlmöglichkeiten gab. Und dass Erfolg nicht unbedingt etwas mit dem Titel Mafiaboss zu tun hatte.
Madonna, ich klang wie ein Dummkopf!
„Auf welche Zahl hast du gesetzt, Pasquale?“, erkundigte sich Didi.
„Auf die Sieben, Babe. Was sonst?“
Aus zusammengekniffenen Augen musterte sie mich. „Ich nehme die Elf.“
Das Rouletterad drehte sich. Die Kugel fiel für eine Sekunde auf die schwarze Sieben – und hüpfte plötzlich weiter, um endgültig auf der roten Elf liegen zu bleiben. „Schummlerin.“
„Ich bin ein Engel. Ich habe es nicht nötig, zu schummeln.“
Didi verschwand, und ich sah ihr nach. Madonna, es musste an diesem Job liegen, dass ich allmählich weich wurde. Aber für eine Minute vermisste ich sie wirklich.
– ENDE –
Affäre mit der sexy Ex
1. KAPITEL
„Ich habe etwas anzukündigen“, wandte sich Patrick Elliott an die im Raum versammelten Elliotts und unterbrach damit das Stimmengewirr unter den fast fünfzehn anwesenden Personen, die sich zur Silvesterfeier eingefunden hatten. Patrick hatte verlangt, dass nur Familienmitglieder und deren Ehepartner zu diesem Treffen erschienen.
Das muss ja eine wichtige Neuigkeit sein, dachte Gannon, ebenfalls ein Elliott. Er stand neben seinem Bruder Liam und beobachtete neugierig seinen Großvater, der im Salon des Familiensitzes Hof hielt. An diesem Abend funkelten die Lichter des Weihnachtsschmucks noch einmal an den Bäumen in drei Räumen auf diesem Stockwerk des über siebenhundert Quadratmeter großen Hauses aus der Zeit der Jahrhundertwende. Das Anwesen war stets ein Hafen für die Familie gewesen, ob bei Geburten oder – tragischerweise – Todesfällen oder ob in den Zeiten der stetig wachsenden Macht und des sich mehrenden Reichtums Patrick Elliotts und seiner Erben.
Sein Großvater, ein irischer Einwanderer, mochte inzwischen zwar siebenundsiebzig Jahre alt sein, hatte jedoch einen messerscharfen Verstand und schien die Pressewelt mit nahezu spielerischer Leichtigkeit zu beherrschen. Sein Zeitschriften-Imperium berichtete über alles, von seriösen Nachrichten über Prominentenklatsch und Showbusiness bis zur Mode.
„Es ist doch noch gar nicht Mitternacht“, scherzte Bridget, Gannons jüngere Schwester. „Du hast heute Abend frei, Großvater. Hast du vergessen, dass Silvester ist?“
Patricks Augen funkelten, als er auf sie zeigte. „Wie könnte ich, wo du doch hier bist und mich daran erinnerst?“
Bridget hob grinsend ihr Glas. Gannon schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Whiskey. Seine dreiste Schwester schaffte es immer wieder, ihren Großvater ein wenig auf die Palme zu bringen.
Patrick hielt einen Moment inne und sah zu Maeve, seiner zierlichen Frau, mit der er seit mehr als fünfzig Jahren verheiratet war. Die liebevollen Blicke zwischen den beiden rührten Gannon stets aufs Neue und lösten ein vages Gefühl innerer Unzufriedenheit bei ihm aus, dem nachzugehen er sich aber weigerte. Auch diesmal verdrängte er dieses Gefühl, während er den zärtlichen Ausdruck in den Augen seiner Großmutter bemerkte, als sie seinem Großvater zunickte.
Patrick wandte sich wieder an die versammelte Familie und verkündete: „Ich habe beschlossen, mich zur Ruhe zu setzen.“
Um ein Haar hätte Gannon sein Whiskeyglas fallen gelassen. Er hatte geglaubt, der alte Mann sei so sehr mit seinem Großkonzern verheiratet, dass er bis zum letzten Atemzug die Zügel in der Hand behalten würde. Gemurmel erhob sich im Raum.
„Heiliger …“
„Du meine Güte!“
„Meint ihr, er ist krank?“
Patrick Elliot
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