Collection Baccara Band 322
vor.
Erika winkte ab. „Ich will ein Kind, kein Haustier.“
Paula hob ihr Glas. „Das siehst du vielleicht anders, wenn die Kids in die Pubertät kommen oder du das Geld für ihr Studium hinblättern musst.“
„Obwohl ich immer karriereorientiert war, wusste ich, dass ich eines Tages Kinder will“, beharrte Erika.
„Du könntest warten, bis du Mr Right gefunden hast, und dann mit ihm zusammen eins adoptieren. Aber soweit ich weiß, kann eine Adoption ewig dauern“, meinte Jessica. „Ist denn ein Mr Right in Sicht?“
Das Bild von Gannon tauchte vor ihrem geistigen Auge auf, das sie sofort verdrängte. „Nein.“
Jessica verzog das Gesicht. „Du könntest dich für eine künstliche Befruchtung entscheiden.“
Paula war entsetzt. „Schwanger werden, ohne jemals einem Mann die Schuld dafür geben zu können?“
„Das könnte ganz lustig sein“, meinte Jessica.
„Für wen?“, wollte Paula wissen. „Erika wird dick wie ein gestrandeter Wal und bringt etwas zur Welt, das aussieht wie ein schreiender pinkfarbener Alien.“
„Du hast überhaupt keine mütterlichen Instinkte“, warf Jessica ihr vor. „Es könnte für dich und mich lustig werden. Wir könnten eine Babyparty für sie schmeißen und sie zur Schwangerschaftsgymnastik begleiten. Wir könnten ihr sogar im Kreißsaal beistehen.“
„Sprich nur für dich“, riet Paula ihr.
„Wir wären Tanten“, fuhr Jessica unbeirrt fort. „Mir gefällt die Vorstellung. Ich gehe sogar mit dir zur Samenbank, Erika.“
„Eine anonyme Samenspende hatte ich eigentlich nicht im Sinn“, gestand Erika. „Ich habe da diese Angst, dass man mir versehentlich das Sperma eines Irren gibt.“
„Das von den Irren schmeißen sie wahrscheinlich weg“, meinte Jessica.
„Aber wie weiß man, was man bekommt?“, überlegte Erika.
„Gar nicht“, sagte Paula. „Es sei denn, man macht einen Gentest oder sieht sich wenigstens die Geschwister von dem Kerl an … und die Tanten und Onkel und Cousins und Großeltern.“
Erika dachte an die Elliotts. Das war ein beeindruckender Genpool. „Es wäre toll, wenn ich wählen könnte.“
„Stimmt“, räumte Jessica ein und nippte an ihrem Drink. „Wir können mit dem blonden sportlichen Typen da drüben an der Bar anfangen.“
„Und wenn er dumm wie Bohnenstroh ist?“, gab Paula zu bedenken.
„Wir können Intelligenz auf die Liste setzen. Allerdings sieht der Typ gut genug aus, um Millionen als Model zu machen.“
„Was für eine Liste?“, fragte Erika, schon leicht benommen vom Alkohol.
„Wir legen eine Liste mit Anforderungen an potenzielle Samenspender an“, erklärte Paula. „Na los, mach mit.“ Sie zückte einen Kugelschreiber, schüttelte die Feuchtigkeit aus einer Cocktailserviette und breitete sie aus. „Hier geht es um dein zukünftiges Kind.“
„Ich würde auf jeden Fall einen intelligenten Spender wollen“, sagte Erika, sich auf diese alberne Unterhaltung einlassend. „Gutes Aussehen allein reicht nicht.“
„Da bin ich einer Meinung mit dir“, meinte Paula. „Und keine schlimmen Krankheiten oder Süchte.“
„Sehr gut“, pflichtete Erika ihr bei.
„Der Größenfaktor wäre schon geklärt“, sagte Jessica.
„Keine Zwerge“, meldete Paula sich wieder zu Wort. „Er muss ja nicht gleich die Größe eines Profibasketballers haben, aber über eins achtzig muss er schon sein, oder?“
„Unbedingt“, sagte Erika. „Und Sinn für Humor muss er haben. Ist der genetisch bedingt?“
„Fehlender Humor schon.“ Paula winkte den Kellner heran. „Dreimal Tod-durch-Schokolade-Martinis.“
„Schokolade?“, wiederholte Erika. „Ich bin schon bei meinem dritten.“
„Keine Mahlzeit ist komplett ohne Schokolade“, erwiderte Paula.
„Ich glaube nicht, dass man ein paar Runden Martinis als Mahlzeit bezeichnen kann“, wandte Erika ein.
„Na klar doch.“ Paula deutete auf ihr Glas. „Sellerie ist Gemüse, oder? Streichkäse in der Olive zählt als Eiweiß. Und ein Appletini zählt als Obst.“
„Zurück zur Liste“, drängte Jessica. „Irgendwelche besonderen Vorlieben, was Haare oder Augenfarbe angeht?“
„Keine Haare auf dem Rücken“, sagte Paula.
„Genau“, pflichtete Erika ihr bei, erstaunt darüber, wie sehr dieses alberne Gespräch ihren Stresslevel reduzierte. „Ich bevorzuge dunkles Haar.“
„Augenfarbe?“
„Grün, wenn möglich.“ Warum nicht das ganze Paket, dachte sie und sah wieder Gannon vor sich.
„Okay.“ Jessica nickte dem
Weitere Kostenlose Bücher