Collection Baccara Band 322
Kellner zu, der die Schokoladen-Martinis brachte. „Dann haben wir jetzt unsere Mission. Halten wir die Augen offen und suchen nach dem Vater für Erikas Baby – einen großen intelligenten Mann mit dunklem Haar und grünen Augen. Gesund, weder drogen- noch alkoholabhängig. Mit Sinn für Humor.“
„Und was machen wir, wenn wir ein solches Exemplar gefunden haben?“, fragte Paula.
„Das ist leicht“, meinte Jessica spöttisch. „Wir bitten ihn um eine Samenspende.“
Erika verschluckte sich an ihrem Schokoladen-Martini. „Der wird dich für verrückt halten.“
Jessica schüttelte den Kopf. „Deswegen braucht er ja Sinn für Humor.“
Am nächsten Morgen wachte Erika spät auf. Sie fühlte sich, als wäre ihr ein Lastwagen über den Kopf gefahren. Zum Glück hatte sie an diesem Vormittag keine Termine. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie zuletzt einen Kater gehabt hatte. Oh, Moment, doch. Das war erst im vergangenen Jahr gewesen, als Gannon mit ihr Schluss gemacht hatte. Der Nachteil an einer leidenschaftlichen Affäre mit ihrem Boss war, dass sie keiner Seele etwas davon erzählen konnte, nicht einmal Paula oder Jessica.
Die Sache geheim halten zu müssen hatte diese Beziehung noch intensiver gemacht. Leider auch das Ende.
Das Klingeln des Telefons hallte schmerzhaft in ihrem Kopf nach. Sie nahm den Hörer von der Gabel. „Hallo.“
„Erika, hier spricht Cammie. Ist alles in Ordnung mit dir?“
„Bestens“, versicherte sie ihrer Sekretärin. „Da ich heute Vormittag keine Termine habe, komme ich ein bisschen später.“
„Gut“, sagte Cammie. „Nur hat Gannon Elliott schon zweimal angerufen.“
Verdammt! „Sag ihm, ich bin am Nachmittag im Büro.“
„Ich glaube, er will sich mit dir zum Lunch treffen.“
„Weswegen denn?“ Erika wurde sofort misstrauisch.
„Das hat er nicht gesagt.“
Erika seufzte. „Ich rufe ihn gleich an.“ Sie stellte die Kaffeemaschine an und sprang unter die Dusche. Aufs Haareföhnen verzichtete sie, rieb stattdessen eine Art Wachs ein, das ihr Stylist ihr gegeben hatte, und band ihr Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann trug sie ein wenig Make-up auf, zog einen einschüchternden schwarzen Hosenanzug an und ein Paar Stiefel, schnappte sich ihren Kaffee und ihren Mantel und verließ die Wohnung, um ein Taxi heranzuwinken.
Noch beim Einsteigen wählte sie Gannons Nummer aus dem Kopf. Eine weitere Sache, die sie ärgerte. Sie musste ihn endlich vergessen. „Erika Layven, Gannon Elliott bat um meinen Rückruf“, erklärte sie seiner Sekretärin.
„Ich stelle Sie sofort durch.“
„Hallo Erika. Ich habe mich schon gefragt, wo du steckst“, meldete Gannon sich mit tiefer Stimme, die ihr hinunterging wie warmer Whiskey.
„Ich hörte, dass du mich zu einem Geschäftsessen treffen möchtest. Mein Terminplan ist voll. Was hast du dir denn vorgestellt?“
„Wir haben ein Lunch-Meeting in der „Pulse“-Redaktion. Es geht um das Thema des Artikels, den ich dir gegeben habe. Es wäre toll, wenn du dabei sein könntest, deine Ideen wären für uns von unschätzbarem Wert.“
Erika dachte an den in groben Zügen umrissenen Artikel, den er ihr dagelassen hatte. Das Thema faszinierte sie, deshalb hatte sie immer wieder einen Blick darauf werfen müssen. „Ich weiß nicht. Wie gesagt, ich habe viel zu tun.“
„Du könntest nach der Diskussion gleich wieder gehen“, schlug er vor.
Er machte es ihr wirklich leicht. „Also schön. Hauptsache du vergisst nicht, dass ich bei ‚HomeStyle‘ bleibe.“
„Klasse. Dann bis heute Mittag.“
Erika betrat den Konferenzraum in der „Pulse“-Redaktion ein paar Minuten früher als verabredet. Auf dem riesigen Holztisch standen sieben Lunchboxen von einem Delikatessengeschäft aus der Gegend.
„Sehr gute Wahl, Lena“, sagte sie zu Gannons Sekretärin.
Lena, eine junge verheiratete Frau und Mutter von Zwillingen, strahlte. „Als Gannon mich informierte, dass Sie kommen würden, habe ich sofort für anständiges Essen gesorgt. In den Boxen ist ein Hühnchen-Salat-Sandwich, pikante Gemüsesuppe, ein Früchtebecher und ein Stück Zitronenkuchen.“
„Sie sind eine Frau nach meinem Geschmack. Hätten Sie nicht Lust, für mich zu arbeiten?“, meinte Erika scherzhaft. „Ich bin viel leichter zufriedenzustellen als er. Und ich motze nicht herum.“
„Wer behauptet, dass ich motze?“, vernahm sie Gannons Stimme hinter sich.
Erika zuckte zusammen. Erstens fühlte sie sich ertappt, weil sie über
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