Collection Baccara Band 322
schön, euch alle wiederzusehen.“
Gannon stand auf. „Ich muss mich kurz mit Erika unter vier Augen unterhalten. Wollt ihr nicht schon mit dem Essen beginnen?“
„Kein Problem“, sagte sein Vater. „Aber mach nicht so lange.“
Lena reichte ihr ihre Lunchbox. „Vergiss dein Essen nicht.“
Erika konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Da spricht die echte Mom.“ Sie verließ den Konferenzraum und spürte Gannon direkt hinter sich. Er machte die Tür zu, und Erika drehte sich zu ihm um. „Da scheint es einige Unklarheiten zu geben.“
„Was denn für Unklarheiten?“ Sein Gesichtsausdruck verriet nichts.
„Dein Vater und einige andere Redaktionsmitglieder scheinen davon auszugehen, dass ich zu ‚Pulse‘ zurückkehre.“
„Gib es zu, der Baby-Story kannst du nicht widerstehen. Insgeheim sehnst du dich danach, wieder an Bord zu kommen.“
„Stimmt, die Baby-Story interessiert mich, aber das reicht nicht, um meine Meinung zu ändern.“
„Was dann? Wir brauchen dich mehr denn je im Team. Nenn mir deinen Preis.“
Er überraschte sie erneut mit diesem unverhohlenen Angebot.
3. KAPITEL
Gannon ließ ihr ganze dreißig Stunden Zeit, um darüber nachzudenken, was sie zurück zu „Pulse“ locken konnte. Die Sache gestaltete sich zäher, als er erwartet hatte. Dabei hatte er Erika eigentlich als kooperativ in Erinnerung.
Selbst am Ende ihrer Affäre, die er abrupt abbrechen musste, war sie friedlich geblieben. Er bedauerte es immer noch, dass es notwendig geworden war. Für gewöhnlich verzichtete er strikt auf Büro-Affären, denn sein Großvater duldete keine Skandale im Unternehmen. Unter anderem war er auch deshalb so rasch aufgestiegen, weil er sich an die Arbeitsmoral der Elliotts hielt.
Erika war der eine Ausrutscher gewesen. Diese Mischung aus natürlicher Schönheit, Risikobereitschaft und Wille zum Erfolg hatte ihn neugierig gemacht. Nie vorher war ihm eine Frau begegnet, mit der er sich so gut unterhalten konnte. Gleichzeitig spürte er das Feuer in ihr, das sie unter ihren seriösen schwarzen Businesskostümen verbarg. Er hatte sie nackt gesehen, hatte ihren Körper an seinem gespürt und Momente unglaublicher Lust mit ihr erlebt.
Bei der Erinnerung daran bekam er zu seinem Ärger eine Erektion. Er schob seine Krawatte zurecht, öffnete die Bürotür und fand seinen Vater auf der anderen Seite vor.
Michael Elliott musterte ihn prüfend. „Passt es gerade nicht? Musst du irgendwo hin?“
„Ich muss eine Sache verhandeln. Was willst du denn?“
Sein Vater lachte. „Komisch, du siehst aus, als würdest du dich zur Schlacht bereit machen.“
„Ich werde schon damit fertig“, sagte Gannon und schüttelte sein Unbehagen ab.
„Ich mache heute früher Feierabend, weil ich mit deiner Mutter essen gehe.“
Er rechnete in Gedanken schnell nach. „Mal sehen … es ist nicht euer Hochzeitstag, nicht ihr Geburtstag oder deiner. Was ist der Anlass?“
„Ich brauche keinen besonderen Anlass“, erklärte sein Vater und zeigte auf seinen kleinen Bauch. „Sie will, dass ich bei Fast Food kürzertrete.“ Er hob die Brauen. „Für dich wäre es auch keine schlechte Idee, endlich zu heiraten.“
Gannon winkte ab. „Ich bin mit meinem Job verheiratet. Und ich will, dass wir den Wettbewerb gewinnen, damit du der neue Chef von EPH wirst.“
Sein Vater grinste und drückte seine Schultern. „Dich möchte man nicht als Gegner haben. Ich bin froh, dass du in meinem Team bist.“
Trotz seiner dreiunddreißig Jahre tat ihm ein Schulterklopfen seines Vaters gut. „Ich würde es nicht anders wollen.“
„Na schön. Arbeite nicht zu lange, sonst fängt deine Mutter an, mir damit in den Ohren zu liegen.“
„Genießt euer Treffen und umarme Mom von mir“, sagte Gannon, schon auf dem Weg zu den Fahrstühlen. Er betrat die Kabine und drückte den Knopf für Erikas Stockwerk. Sekunden später glitt die Tür zischend auf, und er ging zu ihrem Büro. Ihre Sekretärin war bereits fort, daher klopfte er leise an.
„Herein“, rief sie.
Gannon trat ein. Sie empfing ihn, indem sie einen Zeigefinger hob, da sie gerade telefonierte. Er schloss die Tür hinter sich und beobachtete Erika. Sie war immer noch faszinierend. Sehr gepflegt und mit Rundungen an den richtigen Stellen. Ohnehin schon ziemlich groß, trug sie ungerührt High Heels, und ihre Mähne, die auf eine gewisse Wildheit schließen ließ, bändigte sie nur selten. Endlich legte sie auf.
„Tut mir leid. Das war der nervöse
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