Collection Baccara Band 322
sehr energiegeladen.“
„Ich weiß, aber wir können per E-Mail kommunizieren.“
Gannon lachte. „Erika, ich habe vor allem deshalb darauf bestanden, dass du zu uns zurückkehrst, weil du Schwung in jede Diskussion bringst.“
Er trat an ihren Schreibtisch, und sofort schlug ihr Herz schneller.
„Zwischen uns gibt es nun mal diese Anziehung, doch das ist nichts, womit wir nicht umgehen könnten.“
Aus seinem Mund klang das einfach, aber für sie war es schon schwierig, nicht dahinzuschmelzen, sobald er sie nur ansah. „Na schön“, sagte sie. „Wenn sich die Zeit, die wir zu zweit verbringen, in Grenzen hält und du ansonsten einen halben Meter Abstand hältst, müssten wir klarkommen.“
„Einen halben Meter?“, rief er überrascht.
„Mindestens. Wie schön für dich, dass du Beruf und Privates so gut trennen kannst. Im Gegensatz zu dir bin ich bloß eine gewöhnliche Sterbliche. Grenzen und Regeln helfen mir.“
„Und was passiert, wenn die Zeit für meinen kleinen Beitrag zu deinem Projekt gekommen ist?“
„Wir hatten uns doch darauf geeinigt, dass du das im Labor machst.“
„Falls du deine Meinung nicht noch änderst.“
Sein sexy Grinsen ließ ihr die Knie weich werden.
„Das ist ganz schön arrogant“, sagte sie.
„Wir werden sehen. Da du jetzt beschäftigt bist, komme ich morgen Abend vorbei.“ Damit verließ er ihr Büro.
Erika bleckte die Zähne und knurrte. Gannon brachte sie auf die Palme. Was alles noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass er recht hatte. Er war für sie schon immer eine Versuchung gewesen. Sie wünschte, sie hätte irgendein magisches Gegenmittel gegen diesen Mann.
Am nächsten Tag schrieb sie Gannon eine kurze E-Mail, in der sie ihm mitteilte, dass sie ihn wegen eines Meetings nicht sehen könne. Das entsprach der Wahrheit. Tia hatte sie gebeten, ihr Treffen zu verschieben.
Erika schickte ein Taxi zu dem Mädchen, damit sie wenigstens rasch einen Bissen zusammen essen konnten. Anschließend nahm sie sie mit in das fast leere Bürogebäude, um ihr die Redaktionsräume von ‚HomeStyle‘ zu zeigen.
„Es ist cool und nett, aber irgendwie auch langweilig“, bemerkte Tia. „Ich würde lieber über etwas Wichtigeres schreiben als über Blumensträuße und so’n Zeugs.“
Insgeheim musste Erika ihr recht geben. „Stimmt schon, doch ich habe bei diesem Job einiges gelernt. Ich gehörte zu den Topleuten, und so lernte ich, rasche Entscheidungen zu treffen, wenn es nötig ist. Ich verstand besser, wie unsere Umwelt und unsere Umgebung unsere Einstellung und Emotionen beeinflussen können.“
„So wie, dass man an einem kalten, verregneten Tag keine Lust zur Schule hat“, sagte Tia und strich über die Schreibtischplatte. Beim Anblick der Frosch-Uhr grinste sie.
„Genau. Ein anderes Beispiel ist ein trostloser Raum, der einen müde macht.“
„Mein Matheraum müsste mal gestrichen werden. Der ist schmutzig-beige. Immer wenn ich Mathe habe, könnte ich einschlafen.“
„Das hat nicht zufällig mit dem Thema zu tun?“, neckte Erika sie.
„Nein, im Ernst, der sieht schlimm aus. Die Schüler, die dort Unterricht haben, schwänzen öfter als anderswo.“
„Vielleicht sollte ‚HomeStyle‘ mal eine Renovierung spendieren“, schlug Gannon vor, der auf einmal im Türrahmen stand. „Tut mir leid, ich habe euer Gespräch mitgehört.“
Tia musterte ihn von Kopf bis Fuß, dann wandte sie sich mit skeptischer Miene an sie. „Wer ist das?“
„Tia Rogers, Mr Gannon Elliott“, stellte Erika die beiden einander vor. „Mr Elliott ist leitender Redakteur der Zeitschrift ‚Pulse‘.“ An Gannon gewandt sagte sie: „Tia bringt mir bei, eine Mentorin zu sein.“
„Für eine Neue macht sie sich ganz gut“, meinte Tia, während sie Gannon die Hand schüttelte. „Ich dachte, der Oberboss von EPH wäre ein alter Knacker, aber Sie sind ja gar nicht alt.“
Erika lachte. „Gannons Großvater Patrick Elliott ist der Chef von Elliott Publication Holdings.“
„Nichts für ungut, Miss Layven“, sagte Tia, „aber ‚Pulse‘ ist um Längen besser als ‚HomeStyle‘.“
Gannon grinste. „Danke. So sehe ich das auch. Abgesehen davon wird Miss Layven sobald wie möglich fest in das ‚Pulse‘-Team einsteigen.“
Tia starrte sie an. „Wow, das ist cool.“
„Tja, wenn du dir also eine Renovierung für euren Matheraum wünschst, solltest du lieber jetzt fragen“, riet Gannon ihr.
Erika sah ihn an. „Das meinst du ernst.“
„Klar. Es
Weitere Kostenlose Bücher