Collection Baccara Band 322
muss.“
Teagan lächelte verständnisvoll. „Fühlst du dich schon wie ein Jo-Jo?“
„Ein wenig. Aber das wird sich bald ändern.“
„Wann?“, wollte Gannon wissen.
Anspannung erfasste sie. Sie mochte es nicht, so in Verlegenheit gebracht zu werden. Außerdem hatte er klargestellt, dass sie für seinen Vater arbeiten würde, nicht für ihn. Daher antwortete sie auch eher Michael und sah ihn kaum an. „Ich hoffe, die dringendsten Punkte für ‚HomeStyle‘ innerhalb der nächsten zwei Wochen erledigen zu können.“
„Gut“, sagte Michael und wirkte ein wenig belustigt. „Wir warten ungeduldig auf Ihre innovativen Ideen.“
Erika lächelte. „Sie schmeicheln mir. Danke.“
Jemand klopfte an die Tür, und Michael drehte sich unwirsch um. „Wer ist da?“, bellte er.
Die Tür ging auf, und Bridget, seine Tochter, trat ein.
„Was machst du für ein Gesicht“, sagte sie zu ihrem Vater. „Man könnte ja glatt meinen, ich platze in eine Diskussion über das Schicksal des Landes.“
Sie musterte kurz die Anwesenden, und ihr Blick verweilte bei ihr.
„Oh, nicht das Schicksal des Landes, wie ich sehe, sondern das Schicksal von EPH. Wie gerissen von dir, dass du Erika Layven an Bord geholt hast. Wir wollten sie für ‚Charisma‘ gewinnen. Finola wird enttäuscht sein. Ich kann nur hoffen, dass man Ihnen ein gutes Angebot gemacht hat, denn Sie sind es wert.“
Erika musste über Bridgets frechen Humor grinsen. Finola war Michaels Schwester und Chefredakteurin bei „Charisma“. Finola hatte Bridget als Fotoredakteurin eingestellt. Es musste Michael ziemliche Magenschmerzen bereiten, dass seine eigene Tochter praktisch gegen ihn arbeitete.
„Richten Sie Finola bitte meinen Dank dafür aus, dass sie an mich gedacht hat“, bat Erika sie.
Gannon räusperte sich. „Liebe Schwester, was machst du hier?“
Bridget zwinkerte ihm zu. „Freust du dich denn gar nicht, mich zu sehen?“
„Bridget“, meldete ihr Vater sich zu Wort, der offenbar genug hatte von dem Unsinn.
„Ich wollte dir nur persönlich ausrichten, dass ich heute Abend nicht zum Essen kommen kann. Sag Mom bitte, dass es mir leidtut. Finola möchte, dass ich Überstunden mache.“
Michael nickte. „Deine Mutter wird enttäuscht sein.“
„Ich weiß.“ Sie warf ihm eine Kusshand zu. „Ich werde es wiedergutmachen.“ Keck lächelnd wandte sie sich an die Gruppe: „Viel Glück.“
Michael wirkte stolz hinter der Fassade des knallharten Geschäftsmannes. Nachdem Bridget gegangen war, räusperte er sich. „Na schön, zurück an die Arbeit.“
Eine Stunde später endete das Meeting, und Erika machte sich auf den Weg zum Fahrstuhl. Gerade als sie den Knopf für den fünfzehnten Stock drückte, betrat Gannon im letzten Moment die Kabine.
„Kommst du mit nach oben in die Chefkantine, damit wir uns ausführlicher über deine Story unterhalten können? Ich hatte eine Idee …“
„Ich habe momentan keine Zeit. Ich muss mir Fotos komfortabler europäischer Häuser ansehen.“ Seufzend fügte sie hinzu: „Näher werde ich Europa in allernächster Zeit wohl nicht kommen.“
„Du könntest dir ein Thema überlegen, für das du hin musst“, schlug er vor.
„Keine Zeit“, wiederholte sie. „Es ist bloß ein Lagerkoller. Kriege ich immer im Januar. Die Kälte, der graue Himmel, ständig ist man drinnen. Da bekomme ich Lust auf Urlaub.“
Die Fahrstuhltür glitt auf, und Gannon folgte ihr zu ihrem Büro. Das ärgerte sie, denn er stellte eine Ablenkung dar, und die konnte sie sich nicht leisten. Sie trat hinter ihren Schreibtisch. „Ich wünschte, ich könnte mich mit dir unterhalten, aber leider geht das nicht.“
„Okay. Wollen wir uns auf einen Drink treffen nach …“
„Nein“, unterbrach sie ihn und fügte hinzu: „Danke.“
Er sah sie lange an. „Ist es wegen dem, was neulich abends passiert ist?“
„Du meinst das Vorspiel vor meiner Haustür?“ Ihre Gereiztheit nahm zu. „Wir haben eine Abmachung über deinen Beitrag zu meinem kleinen privaten Projekt, aber das darf unseren Job nicht beeinträchtigen.“
„Auf keinen Fall“, versicherte er ihr in kühlem Ton.
Er hat gut reden, dachte sie finster. „Mir sind gewisse Grenzen lieber. Da dein Vater mein Vorgesetzter ist und nicht du, sollte es uns beiden nicht schwerfallen, unseren Kontakt auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“
„Das wird hart“, meinte er skeptisch. „Wir sind in derselben Redaktion, und die Atmosphäre bei ‚Pulse‘ ist immer
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