Collection Baccara Band 322
ihrem Glück. Jetzt möchtest du auch eine Familie.“
„Ja.“
Einige Sekunden vergingen, bevor Christina sagte: „Ich wette, es gibt in Atlanta etliche Mädchen, die das mit Begeisterung hören würden.“
Scott lachte. „Ohne Zweifel.“ Die reichen Junggesellen waren heiß begehrt. Doch keine dieser Frauen interessierte ihn auch nur im Geringsten.
„Wir sind da.“ Er bog in die Auffahrt seiner Schwester ein. „Es war Marcos’ Haus, bevor sie geheiratet haben. Und wie du an der ungeschorenen Hecke siehst, nehmen sie die Gartenarbeit nicht so wichtig. Oh, warte, ich helfe dir.“
„Nein, geht schon.“ Christina stieß die Tür auf, nahm die Krücken und stieg aus dem Wagen. Gumbo sprang hinterher.
Als Scott dann bei ihnen war, kam Wendy aus dem Haus gewatschelt. In einem rosafarbenen Sweatshirt, das sich um ihren runden Bauch spannte.
Trotzdem beugte sie sich vor, um Gumbo zu streicheln. „Oh, bist du ein süßer Hund.“ Dann lächelte sie Christina an. „Komm rein. Ich darf du sagen, nicht wahr? Das Essen steht schon auf dem Tisch. Scott hat mir so viel von dir erzählt.“
„Ich bin in einigen Stunden zurück“, rief Scott, aber die Frauen kümmerten sich gar nicht um ihn. Die eine humpelte, die andere watschelte zur Tür, und mit Sicherheit würden sich die beiden gut verstehen.
Scott setzte sich wieder hinters Steuer, nahm sein iPhone und wählte eine Nummer. „Es bleibt bei dem Termin. Wir können uns dort in zehn Minuten treffen.“
Er grinste, als er dann über den Highway fuhr. Es fühlte sich verdammt gut an. Ja, er hatte sich richtig entschieden.
„Du meinst nicht, dass es zu bunt wird?“
„Nein.“ Christina lächelte, während sie den Blick über die Stoffmuster gleiten ließ, die auf dem Teppich des Kinderzimmers ausgebreitet waren – eine Palette tropischer Farben. „Ich finde sie wunderschön. Besonders die für die Gardinen.“
Ein hellblauer Stoff mit roten, lilafarbenen und limonengelben Blumen.
Christina saß auf dem Boden, das verletzte Bein vor sich ausgestreckt. Gumbo döste am Fenster im Sonnenschein. Und Wendy hatte es sich auf dem Sessel bequem gemacht, die Füße auf einen Hocker gelegt.
„Die Möbel werden weiß sein, die Tapeten auch“, erzählte Wendy. „Darum dachte ich mir, bei dem Rest dürfte ich mutig sein. Und ich habe einen Künstler angeheuert, der mir eine Bordüre derselben Blumen auf die gegenüberliegende Wand malen wird.“ Sie lachte. „In meinem Zimmer war früher alles Prinzessinnen-rosa. Die Wände, die Möbel, die Decke, der Teppich. Es war, als würde ich morgens mitten in einem Marshmallow aufwachen.“
Christina lächelte. „Waren die Zimmer deiner Schwestern auch rosa?“
„Um Gottes willen. Bei Emily musste alles gelb und cremefarben sein, bei Jordana hellblau. Aber ich weiß nicht, die beiden sind älter als ich. Vielleicht mochten sie rosa, als sie klein waren. Ich hab ja auch meinen Geschmack geändert.“ Sie lachte. „An meinem zehnten Geburtstag habe ich meinen Eltern verkündet, ich wollte jetzt ein rotes Zimmer.“
„Oje! Und?“
„Ich habe mein rotes Zimmer bekommen. Aber dann fing ich an, von Vampiren zu träumen. Also habe ich mich für ein zartes Grün entschieden.“
„Klingt gut.“ Christina rutschte an die Wand, um sich mit dem Rücken anzulehnen. „Und deine Brüder? Wie sahen ihre Zimmer aus?“
„Wie typische Jungenzimmer, vermute ich. Hab nicht so drauf geachtet. Und ich war ja noch klein, als Mike und Scott das Haus verließen, um zu studieren. Mom hat ihre Zimmer dann in Gästeräume umgewandelt. Nur an Blakes erinnere ich mich … war oft bei ihm. Er liebte Hightech-Sachen. Und er hatte ein Aquarium, groß genug für einen Hai. Okay, einen kleinen … Hey, bist du okay?“
„Ja.“ Christina hatte sich nur gerade gefragt, wo Scott sein könnte. „Wo dein Bruder wohl bleibt? Du willst mich ja bestimmt mal wieder loswerden.“
„Spinnst du? So viel Spaß hatte ich ewig nicht. Ehrlich, mit diesen dicken Füßen kann ich keinen Meter gehen, ohne fix und fertig zu sein. Autofahren ist unmöglich. Wenn ich das Lenkrad so einstelle, dass mein Bauch Platz hat, erreiche ich mit den Füßen nicht mehr das Gaspedal.“
Christina lachte. Sie mochte Wendy. Ja, an einigen Dingen merkte man, dass sie aus betuchtem Hause kam – das Kinderzimmer wurde edel eingerichtet, sie trug ein kostbares Armband –, doch was sofort auffiel, war ihre Herzlichkeit.
„Mein Bruder hat sich sehr verändert,
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