Collection Baccara Band 322
seit er dich kennt.“
Sie zuckte zusammen. „Verändert?“
„Ja.“ Wendy grinste. „Er ist so locker geworden. Seine Augen leuchten.“
Christina lachte nervös. „Und du meinst, das würde an mir liegen?“
„Sicher. Ich wüsste nicht, was ihn sonst in Texas hält. Wie Blake sagt, hat unser Vater schon Wutanfälle, weil Scott noch immer nicht zu Hause ist.“
Ein Grund mehr, warum es für uns beide kein Happy End geben kann.
„Selbst wenn du recht haben solltest.“ Christina wählte ihre Worte vorsichtig. „Ich würde mich niemals zwischen Scott und seinen Vater stellen. Weil ich das schon mal erlebt habe, und es war nicht schön.“
„Oh!“ Wendy zog die Augenbrauen hoch. „Ich schätze, hinter dieser Bemerkung verbirgt sich eine Geschichte.“
Ja – eine lange, traurige –, doch Christina hatte schon mehr gesagt, als sie eigentlich wollte. Und darum war sie froh, den Geländewagen zu hören.
„Ist nicht wert, darüber zu reden.“ Sie richtete sich auf.
Wendy stand auch auf, umarmte Christina und sagte ernst: „Hör mal, ich kann eine gute Freundin sein. Und ich kann meinen Mund halten. Wenn du jemanden zum Reden brauchst, bin ich für dich da. Und ich schwöre, dass ich Scott kein Wort davon verraten werde, wenn du es nicht möchtest.“
Seltsamerweise glaubte Christina ihr. Oder glaubte zumindest, dass Wendy gute Absichten hatte. Aber auch in diesem Punkt war sie schon bitter enttäuscht worden. Darum erwiderte sie nur die Umarmung und dankte ihr für das Angebot, als Scott das Kinderzimmer betrat – und sehr erstaunt dreinblickte.
„Worum ging es?“, fragte Scott vorsichtig, als sie schon auf dem Highway waren. „Du hast dich bei Wendy für ein Angebot bedankt.“
Christina blickte nach vorn. „Sie will mir ein paar ihrer Backrezepte geben.“
„Du bist eine schlechte Lügnerin, weißt du das?“
Sie schwieg einen Moment lang. „Ich will nicht unhöflich sein, aber … es ging um Frauensachen, okay? Nichts für Männerohren.“
Sollte er das nun glauben? Warum nicht.
„War dein Nachmittag erfolgreich?“
„Nur zum Teil. Doch morgen ist auch noch ein Tag.“ Scott hoffte, dass sie jetzt nachfragen würde. Er wollte ihr von seinen Plänen erzählen. Und er wünschte sich, sie würde sich dafür interessieren. „Bist du gar nicht neugierig, wo ich war?“
„Überhaupt nicht.“ Christina starrte immer noch nach vorn.
Das ist mein Mädchen, dachte er grinsend. „Wie ich sagte, du bist eine schlechte Lügnerin.“
Etwas verunsichert schlang sie die Arme um ihre Taille. „Auch wenn man neugierig ist, hat man ja nicht das Recht, andere Leute auszufragen. Vor allem, wenn diese Angelegenheit nichts mit einem zu tun hat.“
„Wieso denkst du, es könnte nichts mit dir zu tun haben?“
„Falls ja, will ich erst recht nicht wissen, worum es geht.“
Scott lachte. „Du bist ein seltsamer Vogel.“
„Na und! Warum biegst du hier ab?“
„Erkennst du den Weg nicht wieder?“
„Doch. Er führte zu der alten Scheune, als sie noch stand.“
„Und wenn man weiterfährt, kommt man zu einem Teich, am Ufer stehen Pinienbäume. Es ist ein sonniger Tag – ich dachte, dort würdest du gern eine Weile sitzen.“
Sie lächelte. „Ja. Ist nur leider Privatgelände.“
„Die Besitzerin lebt in New Mexico. Seit zwanzig Jahren. Sie wird nichts dagegen haben.“
„Woher weißt du, wem dieses Land gehört?“
„Interessierte mich einfach. Du hattest von der alten Scheune geschwärmt. Da habe ich mir die Gegend mal angeguckt und mich erkundigt.“
Genauso war es gewesen. Er fuhr bis zum Ende des Feldweges. Kaum hatte er die Tür geöffnet, sprang Gumbo aus dem Wagen und rannte über die Wiese. Scott nahm eine Decke vom Rücksitz und half Christina beim Aussteigen.
Sie sah ihm in die Augen, fragend. Dann ließ sie den Blick über die Landschaft schweifen und seufzte tief. „Mein Texas. Wenn ich hier stehe, in der Sonne unter diesem endlosen Himmel, fühle ich mich wie neugeboren.“
Scott hätte es nicht besser ausdrücken können. Lächelnd blickte er auf die Felder und Wiesen – zirka siebenhundert Hektar –, die hoffentlich bald ihm gehörten.
„Komm.“ Er breitete die Decke unter einer Pinie aus. Christina setzte sich. Sie zog ein Knie an und schlang die Arme darum, als Scott sich neben ihr ausstreckte. Er legte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Ellbogen. In der Ferne bellte Gumbo. Im nächsten Moment zeigte er sich kurz, als wollte er
Weitere Kostenlose Bücher