Collection Baccara Band 322
sagen: Mir geht’s gut, Mom. Siehst du? Und schon sprang er wieder davon.
„Erzählst du mir jetzt, warum du mich hierhergebracht hast?“
„Weil ich dachte, dass es dir gefallen würde.“
„Ich bin wohl nicht die Einzige, die schlecht lügt.“
Scott nahm eine Piniennadel und drehte sie zwischen den Fingern. „Angenommen, ich würde jetzt sagen, dass ich dich wahnsinnig gern küssen möchte … Würde es dir gefallen oder dich ärgern? Oder wärest du hin- und hergerissen?“
„Ist das ein neues Ratespiel?“
„Antworte.“
„Mich ärgert, dass ich nicht aufstehen und einfach davonlaufen kann.“
Scott grinste. „Ja. Ich weiß.“
Christina stöhnte auf, legte die Stirn auf ihre Hände, dann hob sie wieder den Kopf und blickte in die Ferne. „Scott … du willst nicht mich küssen.“
„Sondern? Gumbo?“
Christina lachte. „Nein, ich meine … du hast ein falsches Bild von mir. Ich bin nicht die Frau, die du in mir siehst.“
„Wie kommst du jetzt darauf?“ Er griff nach ihrer Hand. „Honey, ich …“
„Nein.“ Entnervt stieß sie seine Hand weg. „Hör auf mit deinem ‚Honey‘ und ‚Sweetheart‘ und ‚Vertrau mir‘. Es hat überhaupt keinen Sinn mit uns. Ich passe nicht in dein Leben. Das habe ich dir schon neulich gesagt.“
Ja. Und Scott hatte sofort geahnt, dass all ihre Argumente nur Ausflüchte waren. Sie schien Angst vor einer Beziehung zu haben. Doch nur bei ihm? Oder generell?
Christina legte sich auf die Seite, stützte sich wie er auf den Ellbogen und sah ihm in die Augen. „Du täuschst dich in mir. Du machst dir Illusionen. Die Nacht in den Trümmern, die Angst, in meinem Kopf ist alles durcheinander … in deinem auch. Und du hast immer nur gearbeitet, nie Freude gehabt. Das hast du mir am Flughafen erzählt. Und nach dieser schrecklichen Erfahrung wolltest du etwas Spaß. Oder Abwechslung, Urlaub machen. Doch jetzt musst du zurück nach Atlanta.“
Sie ließ sich auf den Rücken sinken und legte die Hände auf ihren Bauch. „Sobald du wieder bei deiner Familie bist, wirst du Texas vergessen. Und mich. Du wirst froh sein, wieder in deinem Büro sitzen und arbeiten zu können. Glaub mir, du wirst es albern finden, dass du mich jemals hast küssen wollen.“
Alles nur Ausflüchte. Und wenn sie ihn wirklich loswerden wollte, würde sie nicht so viel reden.
Scott beugte sich über sie. „Du hättest einfach Nein sagen können.“
Christina blinzelte. „Zu was?“
„Hierzu.“ Und damit senkte er seinen Mund auf ihren.
8. KAPITEL
Es gab, wie Christina wusste, heiße Küsse und mittelmäßige Küsse und Küsse, die so langweilig waren, dass man sich dabei überlegte, was wohl abends im Fernsehen lief. Doch niemals, auch nicht in der Phase ihres Lebens, an die sie so wenig wie möglich dachte, war sie jemals so geküsst worden wie jetzt.
Oh ja, wundervoll, dachte sie, als Scott sie an sich zog – besitzergreifend und warm und zärtlich – und den Kuss vertiefte, der in eine ganz eigene Kategorie zu gehören schien.
Dieser Kuss war wie eine Sommerbrise und bunte Schmetterlinge und sich mit ausgebreiteten Armen im Kreise drehen, bis einem schwindlig wurde und man sich lachend fallen ließ. Lustvolle Schauer jagten ihr über die Haut und durchrieselten ihren Körper, sie verspürte eine süße Sehnsucht und fühlte sich wie berauscht.
Scott unterbrach den Kuss und wich zurück, um mit dem Haar an ihrer Schläfe zu spielen. Dabei grinste er so zufrieden, dass sie ihn am liebsten geschüttelt hätte.
Na gut, Christina gab es zu – viel lieber hätte sie ihn gleich noch einmal geküsst. Nur … ab sofort würde es richtig schwierig werden, ihm zu widerstehen. „Ich hatte deine Frage nicht beantwortet.“
„Ich habe geraten.“ Er grinste noch immer. „Und jetzt weiß ich es. Der erste Kuss. War weder aus Angst noch habe ich mich getäuscht.“
Gumbo schien sich müde getobt zu haben. Er kam angetrottet und legte sich hechelnd zwischen sie beide. Scott ließ Christina los und kraulte den Hund am Kopf.
„Ich fand den Kuss okay. Mehr nicht.“ Christina setzte sich auf. Ach, sie wünschte, ihr Herz würde nicht so wild pochen. Sie wünschte, sie würde sich nicht so verzweifelt nach diesem Mann sehnen.
„Lügnerin.“ Auch Scott setzte sich auf, umfasste ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zu sich. Einen Moment lang befürchtete sie – und hoffte, er würde sie erneut küssen. Doch er strich mit dem Daumen über ihre Wange, wieder und wieder, und
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