Collection Baccara Band 322
nicht einfach die Firma verlassen.“
„Du wirst es erleben.“
„Oh, verdammt. Weiß Dad es schon?“
„Noch nicht. Und kein Wort zu ihm, hörst du? Ich werde es ihm früh genug sagen.“
Blake schnaubte. „Ja, klar. Diese Bombe kannst du selbst hochgehen lassen. Aber warum?“
„Weil … Als ich unter den Trümmern des Flughafens lag, habe ich begriffen, dass das Leben zu kurz ist, um sich für eine Firma aufzuopfern, nur weil es von einem erwartet wird. Ich habe zehn Jahre lang hart gearbeitet, um die Träume unseres Vaters zu erfüllen. Damit ist Schluss.“
„Verstehe ich nicht. Du warst doch immer so ehrgeizig. Hast mehr gearbeitet als wir alle. Außer Mike vielleicht. War das nicht freiwillig?“
„Doch“, bestätigte Scott. „Ich habe euch nichts vorgespielt. Ich war ehrgeizig. Und habe am liebsten im Büro gesessen. Andererseits war ich zu beschäftigt, um daran zu denken, dass es auch noch andere Möglichkeiten gibt. Aufgaben, die mir Freude machen würden. Die mich lächeln lassen, wenn ich morgens aufstehe.“
Blake lachte nervös. „Klingt verrückt.“
„Keine Sorge. Ich habe mir alles gut überlegt.“
„Okay. Was planst du?“
„Du kennst mich. Ich rede nie über Dinge, die noch in der Schwebe sind.“
„Und deine Entscheidung hat nicht zufällig mit dieser Frau zu tun? Christine?“
„Christina“, korrigierte Scott sanft. „Ja, doch. Was bringt es, wenn ich es leugne? Ich nehme an, Wendy hat dir schon von Christina erzählt.“
Blake stieß einen langen Pfiff aus. „Wow! Scott. Du bist verliebt.“
Ja. Scott wünschte nur, Christina würde ihm das glauben. Der heutige Nachmittag hatte ihm leider bewiesen, dass es nicht so einfach sein würde, ihr Vertrauen zu gewinnen. Doch zum Glück war er kein Mann, der schnell aufgab.
„Es gibt noch keinen Grund, sich auf die Hochzeit zu freuen“, meinte er trocken. „Wir lernen uns ja gerade erst kennen. Doch eins steht fest: Ich werde ab sofort in Texas leben. Und hoffentlich auch bald mit Christina.“
Sein Bruder antwortete nicht. Eine ganze Weile nicht.
„Bist du noch da?“, fragte Scott.
„Ja. Und weißt du was? Du hast recht. Wir haben nur dieses eine Leben. Und wenn es dein Wunsch ist, in Texas zu bleiben, dann solltest du es tun. Aber bitte, warte nicht so lange damit, es allen anderen zu erzählen.“
„Werde ich nicht. Versprochen.“
Als Scott sich umwandte, sah er Wendy in der Küchentür stehen. Sie sah ihn mit großen Augen an. „Du bleibst?“
„Ja.“
„Für immer?“
„Das hoffe ich.“
Seine kleine Schwester strahlte zuerst, dann umarmte sie ihn juchzend.
Christina fluchte, als sie sich am nächsten Morgen aus dem Bett quälte. Sie hatte schlecht geschlafen – und heute musste sie zum Orthopäden. Doch wie sollte sie dorthin kommen?
Na ja. Sie ließ sich nicht so schnell unterkriegen. Vor der Tür stand ein Auto. Mit Automatik. Sie hatte einen gesunden Fuß, also würde sie allein nach San Antonio fahren. Was sollte schon passieren?
Eine Stunde später klopfte jedoch Scott an ihre Tür. Als sie öffnete, ging er in die Hocke, um wie üblich Gumbo zu begrüßen. „Hey, Junge.“
Und Christina wusste nicht, ob sie schreien oder lachen sollte. „Ich hab nicht … ich dachte … nach gestern …“ Sie holte Luft. „Warum bist du hier?“
„Du hast heute einen Arzttermin, richtig?“
„Ja. Aber ich wollte selbst fahren.“
Scott sah sie an, als hätte sie gesagt, sie habe gerade mit Elvis gefrühstückt. „Das wirst du nicht.“ Er richtete sich auf, und bevor sie blinzeln konnte, umfasste er ihr Gesicht und küsste sie. Sanft. Süß. Doch wie ein Mann, der weiß, was er will. Und wieder fühlte sie sich wie berauscht von seinem Kuss.
„Du spielst nicht fair“, flüsterte sie und ließ den Kopf an seine Brust sinken.
„Nie.“ Er griff ihr unters Kinn und hob ihr Gesicht an, bis sie ihm in die Augen sah. „Vertrau mir.“
Ihr wurden die Augen feucht. „Warum sagst du das?“
„Weil du wissen musst, dass du mir vertrauen kannst. Jetzt lass uns fahren, wir sind schon spät dran.“
„Wie war der Besuch deiner Mutter?“, fragte Scott später, als sie den Highway erreichten.
Als wollte Christina jetzt daran erinnert werden. „Kurz. Und nicht unbedingt erfreulich.“
„Tut mir leid.“
„Sie meinte, du würdest nur Sex von mir wollen.“
„Wie bitte?“ Scott blickte sie kurz an. „Sag mir nicht, dass du das auch glaubst.“
„Ich weiß nicht“, schwindelte
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