Collection Baccara Band 322
gekauft?“
„Ich habe mir ein Haus gekauft. Und ich möchte hier mit Christina leben. Ja.“
„Verdammt, Scott, ich kann nicht glauben, dass du deine Karriere aufgibst – für eine Kellnerin aus einer Snackbar.“
Niemals, nicht ein einziges Mal, hatte sein Vater eins der Kinder geschlagen. Aber diese Worte in diesem verächtlichen Ton taten mehr weh als Schläge. „Wer hat dir erzählt, dass sie Kellnerin ist?“
„Spielt keine Rolle. Warum? Ist sie es nicht?“
„Nein. Ich meine, ja. Sie studiert und verdient sich ihren Lebensunterhalt. Was ich großartig finde. Und selbst wenn sie nur Kellnerin wäre … Man kann vieles über dich sagen, Dad, doch bisher warst du nie ein Snob. Mom hat als Bürogehilfin bei deinem Anwalt gearbeitet.“
„Nur einen Sommer lang. Die Frau ist hinter deinem Geld her, Scott – begreifst du das nicht?“
Wütend nahm Scott das Telefon von der Kommode, um den Lautsprecher auszuschalten und blickte in den Spiegel … und sah Christina in der offenen Tür. Ihre Blicke trafen sich für eine Sekunde. Dann drehte Christina sich um und humpelte den Flur hinunter.
„Ich muss Schluss machen, Dad“, murmelte Scott, während er ihr nachlief.
„Christina. Warte!“, hörte sie in ihrem Rücken. Da sie ohnehin nicht weit kam, blieb sie an der Treppe stehen und hielt sich am Geländer fest. „Bitte sag nicht, es klang schlimmer, als es war. Und fass mich nicht an!“
Sie spürte förmlich, wie Scott einen Schritt zurückwich. „Ja, das war schlimm. Aber ich bin mir sicher, dass er nur die Nerven verloren hat, weil ich gekündigt habe und wegziehe. Er ist verärgert, das wird sich geben. Entscheidend ist doch, was ich über dich denke. Nicht mein Vater …“
„Er hat gesagt, ich sei nur auf dein Geld aus!“ Das Gleiche hatte Christina schon einmal erlebt. Sie drehte sich zu Scott um. „Wie könnten wir eine Beziehung haben, wenn dein Vater mich ablehnt?“
„Er kennt dich nicht mal …“
„Hat ihn nicht daran gehindert, über mich zu urteilen, oder? Und ich sagte, fass mich nicht an!“, fauchte Christina, als Scott sie an seine Brust drückte.
„Tut mir leid. Ich finde es auch unmöglich, wie er sich in letzter Zeit benimmt. Aber glaub mir …“ Er schob sie etwas von sich weg und blickte ihr liebevoll in die Augen. „Was du eben gehört hast, ist für ihn untypisch. Wenn er dich kennengelernt hat, wird er dich mögen …“
Das Telefon summte. „Siehst du, das ist wohl schon mein Vater. Ruft an, um sich zu entschuldigen. Oh.“ Stirnrunzelnd las Scott eine Textnachricht, wurde blass und blickte Christina an.
„Das war Wendy. Bei ihr haben die Wehen eingesetzt. Und sie kann Marcos nicht erreichen.“
11. KAPITEL
Zwanzig Minuten später bogen sie in Wendys Auffahrt ein. Die Angst um seine Schwester stand Scott ins Gesicht geschrieben, wie Christina sah. Es war keine Zeit geblieben, sie nach Hause zu bringen, und selbst das schien ihn zu bedrücken.
„Wendy?“, rief er, als sie durch die Tür traten. „Wo bist du, Süße?“
„In unserem Schlafzimmer.“
Scott lief den kurzen Flur hinunter und Christina folgte ihm. Wendy lag seitlich auf der Bettdecke, den rechten Arm schützend über ihrem Bauch.
„Gab Probleme im Restaurant“, flüsterte sie. „In der Küche fehlte … Marcos musste nach New Braunfels, um schnell einzukaufen. Ich hatte keine Wehen, als er l…losfuhr. Und ich habe ihn nicht sofort angerufen, weil ich zuerst dachte, es wären nur Blähungen oder so …“
„Schsch“ Scott setzte sich auf die Bettkante und strich Wendy sanft das Haar aus dem verschwitzten Gesicht. Christina wurde die Kehle eng. „Hast du deine Ärztin angerufen?“
„Natürlich. Sie hat gesagt, ich soll einige Glas Wasser trinken und mich dann auf die linke Seite legen, um zu sehen, ob die Wehen aufhören. Ist eine Stunde her … sie haben nicht aufgehört.“
Scott erhob sich. „Wo ist ihre Telefonnummer? Sie soll ins Krankenhaus kommen. Da bringe ich dich gleich hin.“
„Die Nummer hängt am Kühlschrank. Aber sie meinte …“
„Ist mir egal, was sie meint. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Oder meiner Nichte. Ich rufe auch Marcos an. Damit er direkt ins Krankenhaus kommt.“
Als Scott das Zimmer verließ, kniete Christina sich neben das Bett und nahm Wendys Hand. Zuspruch war jetzt wichtig. Nicht ihre eigene Angst. Oder die Erinnerungen.
Wendy seufzte. „Ich bin froh, dass du hier bist.“
Christina lächelte. „Ich auch. Hast du
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