Collection Baccara Band 322
sofort den Notarzt gerufen und ist die ganze Zeit bei mir geblieben. Sogar im Krankenhaus, obwohl ich so traurig war wegen des Babys. Unsere Beziehung war allerdings nicht zu retten. Chris hat die Scheidung eingereicht und ist wieder zu seinen Eltern gezogen.“
Scott hielt vor ihrem Apartment, doch Christina schien es nicht eilig zu haben, auszusteigen. Sie setzte sich so, dass sie ihm das Gesicht zuwandte.
„Ich will jetzt nicht anfangen, meine Mutter zu loben. Aber in dem Fall hatte sie recht. Und ich hätte klüger sein sollen. Mich nicht auf Träume einlassen dürfen. Aber es war so … so schmeichelnd, als Chris mich ausgewählt hat. Von allen Mädchen in der Schule. Mich. Er wirkte so selbstsicher. Als könnte er alles erreichen, was immer er wollte. Und ich habe ihm vertraut. Habe fest daran geglaubt, dass er mich liebt. Er hat es auch geglaubt. Bis er eines Tages begriffen hat, dass ich eben doch nicht zu ihm passe. Das arme Mädchen.“
Scott spürte Angst in sich aufsteigen, noch bevor Christina begann, den Ring von ihrem Finger zu drehen. „Honey …“
„Ich darf ihn nicht annehmen, Scott. Egal, wie sehr ich es mir wünsche. Oder wie sehr ich dich liebe. Und ich liebe dich, das musst du mir glauben. Aber es ändert nichts daran, dass wir beide aus unterschiedlichen Welten kommen. Ich passe nicht zu dir. Es ist einfach so. Also, hier …“
„Christina, du bist traurig, weil durch Wendys Baby die Erinnerung …“
„Verdammt, Scott, hör mir zu! Selbst wenn ich glauben könnte, ich würde in deine Welt passen … Du möchtest viele Kinder, nicht wahr?“ Sie nahm seine Hand, presste den Ring hinein und schloss seine Finger darum. „Diesen Wunsch könnte ich dir nicht erfüllen. Weil durch die Fehlgeburt … ich kann keine Kinder mehr bekommen. Und es war egoistisch von mir, mit dir zu schlafen, mir den Ring an den Finger stecken zu lassen, obwohl ich wusste, dass ich nie die Frau sein werde, die du möchtest.“
Sie schluchzte, öffnete die Tür und stieg aus; Scott blieb völlig benommen sitzen.
Doch nur für einen Moment.
Fast hätte Christina hemmungslos geweint, als Scott sie in die Arme nahm und so fest an sich drückte, dass sie kaum atmen konnte.
„Lass mich los!“
Er löste sich von ihr, umfasste jedoch ihre Schultern – seine Augen funkelten.
Sie senkte den Blick. „Tut mir leid, wenn ich dich wütend mache.“
„Ja. Eines ärgert mich wirklich, Honey. Du sagst, du liebst mich. Doch du vertraust mir nicht genug, um mir das Wichtigste über dich zu erzählen?“
„Dass ich keine Kinder bekommen kann?“
„Nein! Welchen Kummer du hast. Und warum meinst du, du müsstest diesen Kummer allein bewältigen?“
„Weil es so ist.“
„Irrtum.“ Scott ließ die Hände sinken. „Für deine Selbstständigkeit bewundere ich dich. Aber du darfst nicht versuchen, all deine Probleme allein zu lösen.“
„Bisher habe ich es geschafft.“
„Zu einem hohen Preis, oder? Du verschlimmerst dein Leid, wenn du mit niemandem darüber sprichst. Hast du deiner Mutter von dem Baby erzählt?“
„Oh Gott, nein.“ Christina lachte bitter.
„Warum nicht?“
„Weil sie das Gleiche gesagt hätte wie Chris: ‚Sei froh, dass du es verloren hast. Du bist noch viel zu jung für ein Baby.‘ Das wollte ich nicht ein zweites Mal hören.“
„Du weißt nicht, ob sie so reagiert hätte.“
„Ich kenne meine Mutter gut genug. Und bitte, Scott, kapier es doch endlich – ich kann es einfach nicht.“
„Was?“
„Daran glauben, dass mich jemand liebt, eine glückliche Beziehung führen. Denn jeder – wirklich jeder – hat mich nach kurzer Zeit verlassen. Ich ertrage das nicht mehr.“ Die Tränen liefen ihr übers Gesicht, hastig wischte sie sie fort. „Allein … fühle ich mich sicher. Wenn ich allein bin, kann mich niemand verletzen … enttäuschen. Verlassen. Das ist das Wichtigste für mich.“
Scott schüttelte den Kopf. „Ich werde dich nicht enttäuschen. Oder verlassen.“
„Du hast es nicht vor.“ Sie sah seinen gequälten Blick. „Aber ich fürchte, eines Tages wird es trotzdem so sein, wie mit Chris.“
„Unsinn, Honey. Ihr wart Teenager. Wir sind zwei Erwachsene. Wir spielen nicht Romeo und Julia. Und wir werden unsere Probleme gemeinsam lösen. Kinder …“
Einen Moment lang blickte er ihr schweigend in die Augen. „Es bricht mir das Herz, dass du keine Kinder bekommen kannst. Weil du darunter leidest. Nicht ich. Denn ich weiß“, Scott legte die
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