Collection Baccara Band 322
Offenbar stand sie ein weiteres Mal kurz davor, den Gipfel zu erreichen.
Ein heißes Prickeln tief in seinem Innern war das sichere Zeichen, dass auch er nur einen Atemzug von der Erfüllung seiner Lust entfernt war. Er beobachtete ihr Gesicht, als sie sich von der Leidenschaft mitreißen ließ. Im nächsten Moment war es auch um ihn geschehen. Die Empfindungen waren so überwältigend und so stark, dass ihm die Knie zitterten.
Deacon hob Kylie hoch und trug sie ins Schlafzimmer. Sie wollte sich nicht zu fest an seine Schultern klammern, aber der Impuls war da. Im Grunde ihres Herzens wollte sie ihn umschlingen und für immer festhalten. Und das machte ihr Angst. Schon jetzt empfand sie so intensiv für diesen Mann, den sie gerade erst kennengelernt hatte. Es war so neu und aufregender als alles, was sie sich je vorgestellt hatte. Und noch dazu hegte sie diese Gefühle für jemanden wie Deacon, der nicht viel von sich offenbarte.
„Bist du okay?“, fragte er mit rauer Stimme.
Sie schaute ihn an und atmete tief durch. Okay? Sie bezweifelte, dass sie je wieder okay sein würde. Dennoch nickte sie. „Ja.“
Er setzte sie mitten aufs Bett, auf dem eine dunkelblaue Steppdecke lag. Die Jalousien waren geschlossen und schützten sie vor der Sonne. Im Raum war es hell, aber nicht zu hell – was Kylie angenehm fand, weil sie sich vor Deacon verstecken wollte. Auf keinen Fall sollte er wissen – oder auch nur ahnen –, dass sie von Stunde zu Stunde mehr für ihn fühlte.
Schließlich war er jemand, der es gewohnt war zu spielen. Er nahm das Leben so, wie es kam. Sie war das Gegenteil. Sie war gewöhnt an Routine. An ruhiges Fahrwasser, damit das Boot ihres Lebens nicht kentern konnte.
Deacon legte sich neben sie und zog sie an sich. Kylie schob einen Oberschenkel über seine und bettete ihren Kopf an seine Brust, direkt über seinem Herzen.
Sie konnte es schlagen hören, regelmäßig und stark. Er streichelte langsam ihren Rücken, und sie spürte, dass die Umarmung beruhigend sein sollte.
Und das war sie. Zugleich war sie jedoch auch sehr erregend. Kylie hatte noch nie am Tag Sex gehabt. Sie war noch nie mit einem Mann zusammen gewesen, der ihr trotz seiner Arbeit tagsüber seine Zeit widmete. Genau das aber hatte Deacon getan.
Ihr Magen knurrte.
Deacon lachte leise und hob ihr Kinn an, sodass sie ihn anschauen musste. Sie sah in seinem Gesicht eine Leichtigkeit, die für ihn selten war. Und trotz ihrer Verlegenheit fühlte sie sich ein wenig besser.
„Bereit zum Brunch?“ Er zog eine Braue hoch. „Oder vielleicht sollte ich jetzt sagen Lunch.“
„Ich … Ja. Sorry. Ich bin es gewohnt, früh zu essen.“
„Warum?“
„Weil wir bei der Arbeit abwechselnd Telefondienst machen müssen. Für gewöhnlich gehe ich als Erste in die Mittagspause.“
„Magst du das?“ Er stützte sich auf den Ellbogen, ließ die andere Hand auf ihrem Bauch ruhen und betrachtete Kylie mit ernsthaftem Interesse.
„Was gibt es da zu mögen? Es ist ein Teil der Arbeit.“
„Ich kann zum Lunch gehen, wann immer ich will“, meinte er mit einer ausholenden Geste, die sie und das Schlafzimmer umfasste.
„Ich habe dich heute noch nichts essen sehen“, sagte Kylie. Dieser Mann war immerhin der Besitzer eines Hotelcasinos. Sie hatte ganz sicher nicht vor, ihm langweilige Büroabläufe zu erklären. Es wäre natürlich schön, wenn sie Abteilungsleiterin wäre und über ihre Mittagspausen selbst bestimmen könnte. Aber sie war es nun einmal nicht. Sie arbeitete, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Da musste sie eben manchmal Dinge tun, zu denen sie nicht unbedingt Lust hatte.
„Wer sagt, dass es beim Lunch ausschließlich ums Essen geht?“, fragte Deacon und ließ seine Finger von ihrem Hals bis zur Taille hinabwandern. Dabei kam er ihren Brüsten gefährlich nah, doch streifte sie nur sanft an der Unterseite.
Sofort erfasste Kylie eine ungeheure Leidenschaft. Sie rutschte auf der Steppdecke hin und her. Versuchte, seine Hand dort hinzulenken, wo sie berührt werden wollte …
Dann blickte sie auf. Offenbar wartete er auf eine Antwort von ihr. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass er etwas gesagt hatte. War es etwas über Lunch und Essen? Es interessierte sie nicht wirklich. Sie wollte, dass er sie wieder liebte.
„Was hast du gesagt?“, fragte sie und strich mit einem Finger über seine breite Brust. Sie liebte seine Stärke. Und sie liebte es, wie sie sich in ihrer Gegensätzlichkeit ergänzten. Durch ihn
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