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Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 324 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera , Yvonne Lindsay , Anna Depalo
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waren. Doch das war nicht allein ihr Fehler. Jack machte immer wieder etwas völlig Unerwartetes – zum Beispiel hatte er sie dazu gebracht, sich in ihn zu verlieben …
    Jack schaute aus dem Fenster seines Büros in der Innenstadt. Er mochte diesen kleinen Ort nah am Himmel. Oberste Etage, das Beste vom Besten – genauso liebte er es.
    In den vergangenen Tagen hatte er drei Nachrichten von seinem Dad erhalten. Er schob es immer wieder auf, seinen alten Herrn zurückzurufen. Dave meldete sich eigentlich nur, wenn er mal wieder seine glorreiche Zeit aufleben lassen wollte.
    Jack rieb sich den Nacken. Sein Verstand sagte ihm, dass er seinem Vater nicht entkommen konnte. Da konnte er sich noch so sehr anstrengen, sich von ihm zu distanzieren.
    Die Gegensprechanlage summte, und er hob den Hörer ab. Es war ein altmodisches System, doch seine Empfangssekretärin arbeitete gern damit. Die zwanzigjährige Moira stand auf Retro.
    „Jack“, sagte seine Sekretärin. „Lauren ist hier, um Sie abzuholen.“
    „Schicken Sie sie herauf, Moira.“
    „In Ordnung, Chef.“
    Er verließ das Büro und ging zum Fahrstuhl. Zwei Sekunden später kam Lauren heraus. Sie hatte ihr Haar aufgesteckt, und einzelne Strähnen lockten sich um ihr Gesicht.
    „Bist du schon fertig?“, fragte sie.
    „Nein, aber ich wollte dich abholen.“
    „Warum?“
    Jack hatte sie den ganzen Tag vermisst. Allerdings kam er sich bei diesem Gedanken schon wie ein Idiot vor. Also würde er es erst recht laut aussprechen. Er umarmte sie einfach und führte sie dann an den Räumen der leitenden Angestellten vorbei über den Flur.
    „Das ist ein schönes Büro. Viel größer als meins“, meinte Lauren, sobald sie eingetreten waren. Sie durchquerte den Raum und blieb stehen, um die Bilder und Plaketten an der Wand zu betrachten.
    „Danke.“ Er setzte sich an den Schreibtisch und schrieb die E-Mail zu Ende, an der er gearbeitet hatte. Dabei versuchte er nicht daran zu denken, dass Lauren da war. Aber es funktionierte nicht.
    Sie sah sich ein Foto von seiner Familie an. Dave, Ty und Jack trugen alle Overalls im Design der amerikanischen Flagge, und seine Mom stand in ihrem rot-weiß-blauen Minikleid hinter ihnen. Die Aufnahme war zwei Tage vor dem Unfall seines Vaters entstanden.
    „Ich mag dieses Foto. Du siehst so jung und wild darauf aus“, meinte sie und strich mit dem Finger über sein Abbild.
    Jack verschickte die E-Mail, fuhr den Computer herunter und stellte sich hinter Lauren. Das Bild hatte er als Erinnerung daran aufgehängt, dass das Leben unberechenbar war.
    „Ich war tatsächlich wild und ein bisschen verrückt. Hab solche Sachen gemacht wie neulich mit dem Auto, als ich dich zum Lunch abgeholt habe – nur schlimmer.“ Als er älter geworden war, hatte er sich bemüht, die Wildheit in seinem Innern zu zähmen. Ihm war klar gewesen, dass diese Eigenschaft ihm leicht zum Verhängnis werden konnte – so wie es bei seinem Dad der Fall gewesen war. Doch es gab Zeiten und Menschen, die Jack vor Augen führten, wie fadenscheinig seine angebliche Beherrschung war. Und Lauren gehörte zu diesen Menschen.
    In ihrer Nähe reagierte er nur, statt nachzudenken. Sein Verstand schaltete sich ab, und die Lust erwachte in ihm. Er wollte irrsinnige Dinge tun, um sie zu beeindrucken. Er wollte ihr zeigen, dass er für sie der beste Mann auf der Welt war.
    Aber er war sich nicht sicher, ob er wirklich der beste Mann für Lauren war.
    „Zum Beispiel?“, fragte sie und strich sich eine ihrer dunklen Locken hinters Ohr.
    Er schob die trüben Gedanken beiseite und versuchte, sich an etwas Harmloses zu erinnern, das er ihr über seine Kindheit erzählen konnte. Irgendetwas, bei dem sie ihn nicht anschauen würde, als ob er wahnsinnig war. Doch sein Dad war nicht wie andere Väter gewesen. Seinen alten Herrn zu beeindrucken hatte halsbrecherische Stunts erforderlich gemacht. „Mit dem Motorrad vom Dach zu fahren, zum Beispiel.“
    „Oh, mein Gott.“ Sie packte sein Handgelenk. Ihre Finger zitterten leicht. „Hast du dich verletzt? Hast du dir den Arm oder ein Bein gebrochen? Duke ist das mal passiert, als er acht war.“
    Jack schüttelte den Kopf. „Ich wusste ja genau, wie man fallen muss. Deshalb war ich beim Sturz vom Bike ziemlich locker. Ich hab mir die Hand verstaucht, aber das war schon alles.“
    Lauren ließ ihn nicht los, sondern streichelte sein Handgelenk. Er versuchte – er versuchte es wirklich –, sich auf ihre Worte zu

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