Collection Baccara Band 325 (German Edition)
Rückseite zu lösen. So sexy auszusehen, sollte verboten werden.
„Kiara? Ich bin’s.“
„Mom! Hat es bei euch auch gebebt?“
„Ja. War ein bisschen erschreckend. Du weißt ja, wegen der Erinnerungen an das große Beben 1989.“ Ihre Mutter schnalzte mit der Zunge. „Aber dieses hier war ja zum Glück nicht so stark. Nichts groß passiert. Wie sieht es bei euch aus?“
Kiara musterte das Kühlaggregat. Sie würde ihre Eltern nicht beunruhigen. Vielleicht war ja wirklich nichts. „Gut“, sagte sie. „Kaum der Rede wert. Wie geht es Dad?“ Ihre Eltern hielten sich wegen der abschließenden Untersuchung nach der Krebserkrankung ihres Vaters in San Francisco auf.
„Man hat ihm völlige Genesung bescheinigt!“ Ihre Mutter klang zutiefst erleichtert.
„Ach Mom, das ist ja großartig!“, stieß Kiara hervor. Ihr war nicht aufgefallen, dass sie vor Anspannung die Luft angehalten hatte.
„Ja, das sind doch gute Nachrichten. Aber wir werden noch bis mindestens morgen bleiben müssen. Die Anlegestellen sind teilweise zerstört worden, sodass die Fähren zur Insel frühestens morgen Abend wieder auslaufen.“
„Nehmt euch Zeit. Nur keine Sorge, hier ist alles okay. Freut euch über Dads gute Ergebnisse. Feiert ein bisschen. Ich sag den Großeltern Bescheid. Bye, Mom.“ Sie hörte ihre Mutter ebenfalls „Bye“ sagen und beendete das Gespräch.
„Kiara?“ Ihr Name klang wie ein Gedicht, wenn Wyatt ihn mit seiner tiefen Stimme aussprach.
Ein süßer Schauer rann ihr durch alle Glieder.
Als sie sich zu ihm umdrehte, lag er lang auf dem Rücken und betrachtete das Kühlaggregat von unten. „Ja?“ Sie bemühte sich, ihre Stimme ganz neutral klingen zu lassen.
„Es könnte etwas ganz Simples sein, ein Ventilatorblatt vielleicht.“
In einem stummen Gebet presste Kiara die Handflächen zusammen.
Bitte lass es etwas so Simples wie ein Ventilatorblatt sein.
Aufgrund ihrer finanziellen Lage hatte sie die Vollkaskoversicherungen kündigen müssen; also musste sie sich nun bei Defekten an den Reparaturkosten beteiligen. Ganz zu schweigen davon, dass, bis die Fähren wieder fuhren und ein Techniker vom Festland ankommen würde, der Wein längst verdorben sein konnte. Alles, was Wyatt tun konnte, um Zeit und Geld zu sparen, wäre ein Geschenk des Himmels.
„Ich glaube, ich kann das reparieren.“
„Sind Sie Experte für Kältetechnik?“
„Nicht direkt.“
„Warum sollte ich Sie dann mit der Reparatur betrauen? Sie versuchen bloß, Ihren Job zu behalten. Ich werde einen Techniker anrufen.“
„Vom Festland?“
Treffer.
„Wenn Sie einen Werkzeugkasten haben, kann ich Ihnen helfen“, versprach Wyatt.
Sie wollte nicht auf ihn vertrauen, aber hatte sie eine Wahl? Maurice war eine Niete bei allem, was Technik anging, und ihr Großvater war wegen seines grauen Stars zu so etwas nicht mehr in der Lage. Er würde das Ventilatorblatt kaum sehen, geschweige denn reparieren können. Eigentlich hatte ihr Vater sich um solche Dinge gekümmert, bevor er erkrankt war. Sie hätte längst einen Teilzeitmechaniker einstellen sollen, aber sie hatte das Geld sparen wollen.
Wyatt kroch unter dem Gerät hervor, stand auf und klopfte sich den Staub von seiner Jeans. „Sagen Sie mir, wo die Werkzeuge sind, dann werde ich mich gleich an die Arbeit machen.“
„Und Sie sind sicher, dass Sie das hinkriegen?“ Skeptisch kniff Kiara die Augen zusammen, als sie ihm einen Werkzeuggürtel reichte, den sie aus einem Regal genommen hatte. „Sie wollen mich nicht veräppeln?“
„Oh, ihr Kleingläubigen.“
„Ihre Hände sehen nicht aus wie die von jemandem, der viel damit arbeitet.“
„Ich bin zäher, als ich aussehe.“ In seiner Stimme schwang plötzlich eine ungewohnte Schärfe mit, die sich auch in seinem Gesicht spiegelte.
Sie wollte sich nicht von ihm einnehmen lassen, aber mit dem Werkzeuggürtel um die Hüften sah er so umwerfend männlich aus, dass er sie vollkommen fesselte. Wie hypnotisiert sah sie zu, als er mit einer Hand durch sein dichtes Haar fuhr, das ihm in die Stirn gefallen war.
Während Wyatt sich wieder rücklings unter die Maschine schob, stemmte Kiara die Hände in die Hüften und betete, dass er tatsächlich reparieren konnte, was auch immer durch das Erdbeben beschädigt worden war. Ihr Blick ruhte auf seinen langen Beinen. „Wie läuft’s?“
„Könnten Sie mir etwas Raum zum Arbeiten geben? Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn Sie mir im Nacken sitzen.“
„Okay, dann
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