Collection Baccara Band 325 (German Edition)
auch wenn er glaubte, Delaney wüsste das nicht.
Er öffnete die Tür, blieb jedoch im Licht, das aus dem Flur ins Zimmer drang, stehen. Wieder einmal fiel Shelly auf, wie sehr er Dare ähnelte. Kein Wunder, dass alle in der Stadt über ihn redeten. „Was gibt’s, AJ?“
„Ich wollte mit dir über was reden, Mom.“
Wortlos rutschte sie im Bett zur Seite, doch er nahm auf dem Sessel Platz. Anscheinend fand er, er sei mittlerweile zu alt, um zu seiner Mutter unter die Decke zu kriechen. Shelly musste schlucken. AJ wuchs zu einem jungen Mann heran. Schon sehr bald würden ihm eine Menge neuer Fragen durch den Kopf gehen. Zum Glück konnten Dare und seine Brüder ihm darauf Antworten geben.
Eine Weile schwieg er, dann sah er zu ihr auf. „Ich habe beschlossen, dem Sheriff zu sagen, dass ich sein Sohn bin.“
Ihr Herz schlug schneller, und wieder musste sie schlucken. „Was hat deine Meinung geändert?“
„Ich habe ihn beobachtet, Mom. Letzte Woche war ich gerade in ‚Kate’s Diner‘, als er reinkam, aber er hat mich zuerst nicht entdeckt. Die Gäste haben sich gefreut, ihn zu sehen. Und er kannte von jedem den Namen und hat alle gefragt, wie es ihnen geht. Da ist mir klar geworden, dass er kein böser Cop ist. Alle mögen ihn.“
Hastig kämpfte sie gegen die Tränen an. Es stimmte, die Leute mochten Dare und hielten viel von ihm. Endlich hatte auch AJ das erkannt. „Er ist ein guter Sheriff und ein gerechter Mensch.“
„Die meisten Kids in der Schule finden, er ist der Größte. Sie sagen, ich sei ein Glückspilz, weil du seine Freundin bist.“
Verwundert erwiderte sie seinen Blick. „Die Kids in der Schule denken, ich sei seine Freundin?“
AJ nickte. „Bist du das nicht?“
Zögerlich lächelte sie. Sie wollte ihm keine Hoffnung machen, dass sich zwischen Dare und ihr etwas entwickeln könnte. „Nein, AJ, Dare und ich mögen uns zwar, doch wir sind nur gute Freunde. Das waren wir immer, und das werden wir immer sein.“
„Aber er will dich als seine Freundin, das hat er selbst gesagt. Alle reden darüber. Sie behaupten, ich sei sein Sohn, obwohl sie versuchen, dass ich das nicht höre. Ich kriege es trotzdem mit. Der Sheriff ist oft bei uns und geht mit uns ins Kino und so. Die Kids in der Schule sagen, ihre Eltern finden, er soll endlich heiraten. Ich weiß, dass er dich wirklich mag, Mom. Er behandelt dich wie einen ganz besonderen Menschen. Das gefällt mir.“
Sie atmete tief durch. Ihr gefiel das ebenfalls, aber sie wusste besser als AJ, wieso Dare so viel Zeit mit ihr verbrachte. Es gehörte zu seinem Plan, die Liebe und das Vertrauen seines Sohns zu gewinnen. Sie wollte nicht mehr hineininterpretieren, daran änderte auch ihr heißer Sex nichts. „Und? Wann wirst du es ihm sagen?“, fragte sie leise nach.
AJ zuckte mit den Schultern. „Weiß ich noch nicht. Bald.“
Sie nickte. „Warte nicht zu lange. Wie gesagt, Dare wird nicht glücklich darüber sein, dass wir es ihm verheimlicht haben, aber ich bin mir sicher, dass er sich so sehr über dich freuen wird, dass er den Ärger schnell vergisst.“
„Glaubst du wirklich?“ Hoffnungsvoll sah er sie an.
„Ja, Süßer, davon bin ich fest überzeugt.“
Er nickte. „Dann sage ich es ihm noch heute. Er nimmt mich mit zum Flughafen, wenn seine Schwester und ihre Familie ankommen. Vielleicht erzähle ich es ihm da.“
Shelly war sicher, dass AJ seinen Vater damit zum glücklichsten Mann der Welt machen würde.
Dare wusste, dass AJ seinen Pick-up cool fand. Er war zuvor schon ein paar Mal mitgefahren, und auch diesmal hatte er gesagt, dass dieser Wagen genau das Richtige für einen Sheriff sei. Wie seine übrige Familie fuhren sie zum Flughafen, um Delaney willkommen zu heißen.
„Und? Freust du dich auf den schulfreien Tag nächste Woche, wenn die Lehrer ihre Konferenzen haben?“, erkundigte er sich, sobald AJ sich angeschnallt hatte und der Motor lief.
„Ja. Aber wahrscheinlich muss ich an dem Tag ganz viel für Mom machen.“ Eine Weile schwieg AJ, dann fragte er: „Magst du Kinder?“
Flüchtig sah Dare zu ihm und lächelte. „Klar mag ich Kinder.“
„Willst du mal welche haben?“
Erstaunt zog er die Brauen hoch. „Irgendwann mal. Ja. Wieso fragst du?“
AJ zuckte mit den Schultern. „Nur so.“
Hatte AJ ihm diese Fragen aus einem bestimmten Grund gestellt? Innerlich musste Dare lächeln. Was immer sein Sohn auch wissen wollte, er war bereit zu antworten.
Prinzessin Delaney Westmoreland Yasir drückte
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