Collection Baccara Band 325 (German Edition)
vergessen. Meine Mom hat heute früh angerufen. Gestern hat Laney sich bei ihr gemeldet. In ein paar Wochen kommt sie mit Jamal und dem Baby zu Besuch. Sie wollen ungefähr zwei Monate bleiben. Anschließend werden sie in ihr Anwesen in Bowling Green in Kentucky ziehen, weil Laney dort im Krankenhaus ihre Ausbildung zur Fachärztin beendet.“
Als Shelly seine Schwester das letzte Mal gesehen hatte, war Delaney gerade sechzehn geworden, und alle Brüder hatten gemeinsam jeden Verehrer von ihr ferngehalten. Jetzt war sie Ärztin und mit einem Prinzen aus dem Mittleren Osten verheiratet. Sie war eine Prinzessin, und ihr kleiner Sohn würde eines Tages König sein.
„Das ist ja wunderbar!“, sagte Shelly. „Ich kann’s kaum erwarten, sie wiederzusehen.“
Auch er lächelte. „Sie will dich unbedingt treffen. Mom hat ihr erzählt, dass du wieder hier bist, und Laney hat sich sehr gefreut.“
Da sie sich um AJ keine Sorgen zu machen brauchte, ließ Shelly sich nach dem Friseurtermin und der Maniküre noch mit einer Fußpflege verwöhnen. Sobald sie wieder zu Hause war, fiel sie ins Bett und gönnte sich einen kleinen Erholungsschlaf. Den hatte sie nach der vergangenen Nacht dringend nötig.
Nach dem Aufwachen wollte sie gerade auf die Veranda gehen und sich in die Hollywoodschaukel setzen, als es an der Tür klopfte. Durch den Türspion sah sie Dare und AJ, beide mit ölverschmierten Gesichtern und Händen. Wenn die zwei glaubten, so ins Haus zu kommen, dann täuschten sie sich gewaltig.
„Geht hinten rum.“ Sie öffnete die Tür nur einen Spalt. „Ich bringe euch Waschzeug und Bürste. Das Wasser bekommt ihr aus dem Schlauch.“ Damit schloss sie die Tür wieder.
Als sie mit den Waschutensilien auf die Veranda kam, spülten die beiden sich gerade Ölreste aus den Haaren. Erst jetzt fielen ihr die Ölspritzer auf AJs Kleidung auf. „Was in aller Welt ist mit euch passiert?“
„Storm.“
Dare nahm ihr Shampoo und Handtuch ab. Seine Miene verriet, dass er auch nicht begeistert war.
„Du weißt vielleicht noch, dass er eine eigenwillige Vorstellung von Scherzen hat. Aus irgendeinem Grund fand er es lustig, eine Wasserpistole mit Öl zu füllen. Und AJ und mich hat er sich als Opfer ausgesucht.“
Sie sah von einem zum anderen. Dare war wegen Storms kindischer Albernheit wütend, AJ nicht. Ganz im Gegenteil.
„Storm ist so cool! Er ist so witzig!“ AJ lachte. „Und er hat mir erzählt, wie er einmal eine kleine alte Lady aus ihrem brennenden Haus gerettet hat.“
Shelly musste lächeln. „Freut mich, dass ihr Spaß hattet, aber die dreckigen Sachen bleiben draußen. Am besten werfen wir sie gleich weg.“
Zustimmend nickte AJ. „Storm lässt dir ausrichten, dass er mir neue kauft. Er ruft dich noch an, damit ihr ausmachen könnt, wann er mit mir shoppen geht.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Brauen hoch. „Ach ja?“
„Ach ja.“
Fragend sah sie zu Dare. „Und was wirst du jetzt wegen deines Bruders unternehmen?“
Lächelnd zuckte er die Schultern. „Was soll ich tun? Wir könnten versuchen, ihn zu verheiraten, doch bisher gibt es hier im Umkreis vieler Meilen keine Frau, die zu ihm passt. Abgesehen von Tara, aber die ist und bleibt Thorns große Herausforderung.“
„Wie bitte?“ Belustigt erwiderte sie seinen Blick.
„Tara Matthews, eine Freundin von Laney. Sie arbeitet als Ärztin im selben Krankenhaus in Kentucky, in dem Delaney ihre Ausbildung beenden will. Das mit Thorn und ihr erkläre ich dir ein andermal.“
„Verstehe.“ Sie sah auf die Uhr. „Ich wollte gerade Burger und Pommes machen, falls es euch interessiert.“
Dare war begeistert. „Aber nur, wenn ich das Grillen übernehme.“
„Da kann ich helfen“, bot AJ sofort an.
In gespielter Resignation schüttelte Shelly den Kopf. „Also schön, dann kümmere ich mich um die Pommes und mache Kartoffelsalat und gebackene Bohnen. Na, wie klingt das?“
„Toll, Mom.“
„Und? Dare?“
Er lachte. „Da kann ich AJ nur zustimmen, toll, Mom.“
Dare blieb zum Dinner, und eine Stunde, nachdem AJ ins Bett gegangen war, begleitete Shelly ihn zur Tür. Er hatte ihr von Tara Matthews berichtet, die sich von niemandem etwas bieten ließ und deshalb von allen als Thorns große Herausforderung bezeichnet wurde, weil nur er es schaffen konnte, sie zu zähmen.
Lächelnd seufzte sie. „Du bist dir hoffentlich bewusst, dass wir in der Nachbarschaft ins Gerede kommen, wenn du so spät mein Haus
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