Collection Baccara Band 326 (German Edition)
atemlos und verlangend.
„Wie kommt es nur, dass ich den Verdacht habe, du traust mir nicht?“ Es klang teils spöttisch, teils amüsiert.
„Das … das ist es nicht“, widersprach sie schnell. „Ich vertraue dir.“ Und in dem Augenblick wurde ihr bewusst, dass sie das tatsächlich tat. Sie würde Tanner ihr Leben anvertrauen. Seltsam, dass sie sich so auf ihn verließ, obwohl sie ihn erst seit Kurzem kannte. Doch so war es.
Außerdem hatte er ihr erst vor wenigen Stunden das Leben gerettet.
„Was ist es dann?“
Bris Kehle war wie ausgedörrt. „Ich traue mir selbst nicht, Tanner.“
„Das verstehe ich nicht.“ Er war verwirrt. „In welcher Hinsicht traust du dir nicht?“
Wieder zögerte sie mit einer Antwort. Sollte sie ihm tatsächlich ihre Gefühle erklären? „Ich traue mir nicht, was dich betrifft“, gab sie schließlich zu. Sie sah ihn an. Sein Gesicht lag im Schatten, und das half ihr, offen zu sein.
Sie spürte, dass er sich am ganzen Körper anspannte. Immer noch hielt er sie im Arm. Was mochte jetzt in ihm vorgehen? Hatte sie ihn aus Versehen gekränkt?
Als er antwortete, hörte man ihm die Ernüchterung an. „Brianna, ich sagte doch, ich würde nicht …“
„Nein, Tanner, bitte hör mir zu. Du verstehst das falsch.“ Sie schmiegte sich enger an ihn. „Ich weiß, was du gesagt hast, und das glaube ich dir auch.“ Sie seufzte. „Das Problem liegt eher darin, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich mich zurückhalten kann.“
„Verstehe.“ Sanft zog er sie an sich, küsste sie aufs Ohr und flüsterte: „Weißt du was, Brianna? Du bist ein bisschen verrückt.“
Das hatte noch nie jemand zu ihr gesagt. Sie kicherte erst, dann lachte sie leise, und schließlich lachte sie lauthals los. Sie schmiegte das Gesicht in seine Halsbeuge und lachte, wie schon seit sehr langer Zeit nicht mehr. Zum Teil, weil sie es so lustig fand, und zum Teil, weil sich dadurch all ihre innere Anspannung entlud.
„Weißt du was, Tanner?“, brachte sie hervor, als ihr Lachen langsam erstarb. „Du hast recht.“
Seine Lippen streiften ihre Wange. „Schon okay, Kleines. Ich glaube, ich bin auch ein bisschen verrückt.“
8. KAPITEL
Sie liebte diesen Mann. Diese plötzliche Erkenntnis durchzuckte Brianna wie ein Blitzschlag.
Erschrocken über sich selbst stutzte sie. Wie kam sie bloß auf so was? Liebe? Konnte sie sich tatsächlich so schnell verliebt haben? Ging so etwas? Jäh erstarb das Lachen in ihrer Kehle, doch sie presste das Gesicht an Tanners Schulter und atmete seinen maskulinen Duft ein.
„Hast du Spaß? Findest du mich amüsant, ja?“ Tanner klang ebenfalls belustigt. „So witzig sollte das gar nicht sein.“
„Ach, Tanner, du hast ja keine Ahnung.“ Sie atmete tief durch und riss sich zusammen, um wieder etwas klarer denken zu können. „Genau das ist einer der Gründe, warum ich mir in deiner Nähe selbst nicht über den Weg traue. Du bist immer so direkt und offen. Das erlebt man heutzutage selten, und es ist erfrischend, jemandem wie dir zu begegnen.“ Ihr war bewusst, dass sie ins Plappern geriet. Ohne Plan redete sie weiter, nur um auf keinen Fall an Minnich zu denken oder an das L-Wort, das ihr gerade durch den Kopf geschossen war.
„Das ist alles sehr schmeichelhaft, aber seltsamerweise kommt es mir vor, als würdest du nicht viel von den Männern halten.“
Bri konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie merkte, dass er nur so tat, als sei er in seiner Identität als Mann gekränkt. „Habe ich das Recht, die Aussage zu verweigern?“ Flüchtig sah sie ihm in die Augen.
„Wenn das alles ist, was du mir verweigerst …“
Sie lachte wieder los, und diesmal hob sogar Boyo interessiert den großen Kopf.
Es dauerte nicht lange, da fiel Tanner in ihr Lachen ein. In Bris Ohren klang es himmlisch.
„Worüber genau lachen wir eigentlich? Weißt du das noch?“ Langsam wurde er wieder ernst.
„Über uns, glaube ich.“ Sie atmete tief durch. „Das tat gut, findest du nicht?“
„Ja.“ Einen Moment war er still und atmete ebenfalls tief durch. „Was genau willst du denn wissen?“
„Wie bitte?“ Sie wusste nichts mit der Frage anzufangen.
„Du sagtest, du möchtest mehr über mich wissen. Was willst du hören?“
„Alles.“ Sie hatte es ausgesprochen, bevor sie sich beherrschen konnte.
„Mehr nicht?“ Er hob eine Schulter. „Tja, das könnte etwas länger dauern. So ungefähr fünf oder sechs Stunden. Aber wenn ich mich recht entsinne, haben wir
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