Collection Baccara Band 326 (German Edition)
Tieres konnte Tanner nur staunend den Kopf schütteln, während er weiter hinunter zum Fluss ging.
Das Wasser war nicht nur kalt, es war eisig.
Tanner zog sich aus und watete in den Fluss. Einen Moment lang rang er nach Luft, dann streckte er sich in dem kalten strömenden Wasser lang aus.
Er schaffte es, ein paar Sekunden reglos auszuharren, bevor er sich hochrappelte und zurück ans Ufer ging. Dort trocknete er sich hastig wieder ab. Er war ausgekühlt, und die Erregung war verschwunden.
Tanner zog sich die Unterwäsche wieder an und machte sich auf den Rückweg zu dem schützenden Zelt und zu der Frau, die dort lag und schlief.
Schlotternd vor Kälte schlüpfte er zurück in den warmen Schlafsack, wobei er darauf achtete, Brianna nicht zu berühren, solange er nicht wieder aufgewärmt war und das Zittern aufgehört hatte.
Erleichtert seufzend bewegte er sich behutsam, als er den Arm ausstreckte, um die Lampe auszuschalten.
Beim Anblick von Brianna zögerte er noch einen Moment und betrachtete ihr Gesicht, bevor er lächelnd das Licht ausmachte.
Wie wunderschön, dachte er und legte sich wieder dicht zu ihr. Sofort schmiegte sie im Schlaf das Gesicht an seine Halsbeuge.
Wenn sie wach war und lachte, sah Brianna sehr schön aus. Im Schlaf war ihre Wirkung noch unwiderstehlicher.
Jetzt seufzte sie leise, und ihr warmer Atem streifte seine Haut.
Tanner empfand es wie einen kleinen Schmerz in der Brust. Was hatte sie nur an sich? Es war mehr als nur Verlangen, was sie in ihm weckte. Er bewunderte sie, wollte für sie sorgen und sie vor aller Welt beschützen.
Er hatte schon viele Frauen kennengelernt, einige sehr intim, andere eher als Kumpel und Freunde. Jede einzelne von ihnen hatte ihm etwas bedeutet. Einmal hatte er sogar geglaubt, verliebt zu sein. Doch keine dieser Frauen weckte in ihm diese Leidenschaft und Gefühle wie Brianna.
„Was hast du nur an dir?“, fragte er flüsternd und empfand wieder diesen seltsamen Schmerz in der Brust. Es gab eine Beschreibung für das Gefühl, einen Namen dafür.
Liebe.
Tanner erstarrte. Liebe? Er kannte Brianna doch kaum. An Liebe auf den ersten Blick und an ewiges Glück hatte er noch nie geglaubt. Im Grunde war er sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt an Liebe glaubte.
Nein, er liebte Brianna nicht. Das war in so kurzer Zeit gar nicht möglich. Oder etwa doch?
Sie gab einen kleinen Laut von sich. Es war kein Seufzen und auch kein richtiges Wort, doch sie schmiegte sich enger an ihn. Ob ihr kalt war? Er zog sie etwas dichter an seinen jetzt wieder warmen Körper.
Gleich darauf seufzte sie, und dann gab sie ihm einen zarten Kuss auf den Hals.
Tanner erstarrte. War sie wach, oder küsste sie ihn im Schlaf?
„Tanner …“
Ihre Stimme klang leise, aber nicht verschlafen.
„Ich bin hier.“
„Küsst du mich?“
Er wurde vollkommen ruhig. Würde er es tun? Er glaubte, vor Sehnsucht sterben zu müssen, wenn er sie nicht küsste und mit ihr schlief. „Wenn du es willst“, flüsterte er dicht an ihrem Ohr.
„Ja …“ Sie hauchte es seufzend und hob den Kopf, bot ihm ihre Lippen dar.
Nur allzu gern nahm er dieses Angebot an und presste den Mund auf ihre Lippen. Himmlisch! Tanners Lust steigerte sich ins Unermessliche. Er vertiefte den Kuss, begehrlich und verzweifelt nach mehr von diesem süßen erotischen Mund.
Die Lust, mit der Brianna den Kuss erwiderte, machte ihn so heiß, dass er meinte zu verbrennen. Er war bis aufs Äußerste erregt. Von weither meldete sich die Stimme der Vernunft, aber die Stimme war sehr leise und hatte keine Chance gegen das ungeheure Verlangen.
Doch er hörte nicht mehr auf die Vernunft. Stattdessen presste er den Mund noch fester auf ihren und kostete von dem süßen Nektar, den nur Brianna ihm bieten konnte.
Unwillkürlich schob er die Hüften vor. Er wollte Brianna überall berühren. Sie sollte seine Erregung spüren. Er wollte ihr zeigen, wie sehr es ihn drängte, eins mit ihr zu sein.
Er hätte gedacht, dass sie sich zurückzog, doch das tat sie nicht. Stattdessen schlang sie die Arme um ihn und presste sich an ihn, ohne den Kuss zu unterbrechen. Die Glut, die in ihm tobte, steigerte sich noch mehr und löschte jede Vernunft in ihm aus.
„Brianna.“ Seine Stimme war rau, mehr ein lustvolles Keuchen.
„Ja.“ Mehr sagte sie nicht, und mehr brauchte sie auch nicht zu sagen. Sie drängte sich ihm entgegen, und das drückte mehr aus als jedes Wort.
„Bist du sicher?“ Tanner brauchte die Bestätigung.
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