Collection Baccara Band 326 (German Edition)
damit ab.“ Sie reagierte genauso sarkastisch. „Schließlich habe ich dir gesagt, ich würde bei dir sein. Folglich kannst du nicht behaupten, ich hätte dir keine Wahl gelassen.“
„Okay, vergessen wir’s. Du bist hier, und damit basta.“ Er wandte sich dem Feuer zu. „Möchtest du einen Kaffee?“
„Oh ja.“ Sie seufzte. „Liebend gern. Aber ich muss mich noch waschen, bevor es dunkel wird.“
„Kaffee und Abendessen stehen bereit, sobald du zurück bist.“
„Danke.“ Die Aussicht auf Kaffee und Essen verlieh ihr neue Energie, als sie zum Fluss hinunterging.
Zwei Tage war sie jetzt unterwegs, und sie fühlte sich so unwohl, dass sie sich komplett auszog und wusch. Leider hatte sie ihr Duschgel nicht mitgenommen.
Als sie sich schließlich abtrocknete, schlotterte sie vor Kälte, doch sie fühlte sich erfrischt. Hastig zog sie sich an und bedauerte, dass sie keine frische Kleidung bei sich hatte. Auf dem Rückweg zum Feuer rannte sie fast, um sich möglichst schnell wieder aufwärmen zu können.
Tanner war nirgends zu sehen.
„Ah, da bist du ja.“ Erleichtert sah sie ihn aus dem Zelt auftauchen. „Und? Hungrig?“
„Ich komme fast um vor Hunger.“ Wie zur Antwort fing ihr Magen an zu knurren. „Kann ich dir irgendwie helfen?“
„Nicht nötig.“ Er trat ans Feuer und rührte in einem Topf, den er auf einen flachen Stein gestellt hatte. „Ich habe alles unter Kontrolle.“
„Das sehe ich.“ Sie blickte sich auf dem Lagerplatz um. „Wie hast du das alles so schnell aufgebaut?“
Tanner sah hoch. „Ich hatte schon damit angefangen, als Boyo angerannt kam, mit den Zähnen mein Hemd gepackt und an mir gezerrt hat, damit ich mitkomme. Irgendwie habe ich da geahnt, dass er mich drängen will, dich zu finden.“ Jetzt lächelte er sie tatsächlich an.
„Hm.“ Sie ging nicht weiter darauf ein. Viel mehr als seiner Erklärung galt ihre Aufmerksamkeit dem Flattern in ihrem Magen, das durch sein Lächeln ausgelöst wurde.
„Was hältst du von einer Suppe zum Abendessen?“
„Wie bitte?“ Mühsam riss sie sich aus ihren Gedanken. „Oh. Suppe. Ja, das klingt gut. Was denn für eine?“
„Gemüsesuppe. Hawk hat sie mir mitgegeben. Aus Trockenpulver, aber sie schmeckt gut. Ich hatte sie früher schon mal mit. Dauert nicht lange, bis sie heiß ist.“
„Du sagtest auch was von Kaffee“, erinnerte sie ihn.
„Ja, da ist noch welcher in der Thermoskanne. Bedien dich.“
Erwartungsvoll leckte sie sich die Lippen. Dass Tanner der Bewegung ihrer Zunge folgte, gefiel ihr besonders gut. „Vielen Dank.“ Es klang eher wie ein heiseres Krächzen. Jedoch vergaß sie bei Tanners heißem Blick ihren Hunger von einem Moment zum nächsten.
Einen Augenblick sah er ihr reglos in die Augen, dann wandte er sich abrupt ab. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Bri nicht wissen konnte, wo die Kanne war. Er holte sie aus seinem Gepäck, schenkte Bri Kaffee in die Metallkappe ein und stellte den Kaffee neben den Suppentopf auf den flachen Stein. „Dauert nur einen Moment.“
Seine Stimme klang etwas tonlos, und dadurch fühlte Bri sich gleich weniger verletzlich. Offenbar war sie nicht die Einzige, die durch die Nähe nervös wurde.
Es dämmerte bereits, als sie die Suppe mit trockenem Brot aßen. Zum Nachtisch holte Bri ihre Schokolade hervor und zählte zu Tanners Belustigung für jeden von ihnen exakt vier Stücke ab.
Die Spannung zwischen ihnen wuchs. Beklommen und gleichzeitig voller Vorfreude meinte Bri, am ganzen Körper zu zittern.
„Da ist noch ein bisschen Kaffee übrig. Möchtest du?“ Über den Rand seines Bechers hinweg musterte Tanner sie.
„Ja, bitte.“ Ihr war jede Ausrede recht, um den Zeitpunkt, ins Zelt zu gehen, hinauszuzögern. „Was ist jetzt mit Minnich? Glaubst du, er hat die Flussseite gewechselt, weil er annimmt, wir hätten dasselbe getan?“ Noch bevor er antworten konnte, sprach sie weiter: „Ich schätze, er weiß, dass wir ihn suchen. Was meinst du?“
Tanner reichte ihr den heißen Kaffee, ehe er antwortete. „Ich glaube, du hast recht.“
Vorsichtig trank sie einen Schluck, dann nickte sie. „Und? Wie gehen wir weiter vor? Überqueren wir den Fluss?“
Entschieden schüttelte er den Kopf. „Nein. Das wäre genau das, womit er rechnet. Wir werden herausfinden, ob er die Seite gewechselt hat oder nicht.“ Tanner sprach sehr sanft, und doch klang es selbstsicher.
Bri dagegen war sich nicht so sicher. „Wie denn?“
„Boyo hat seine Witterung
Weitere Kostenlose Bücher