Collection Baccara Band 328
nickte, während sie sie von oben bis unten musterte.
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte Lucy höflich. „Bryan, ich bin in der Umkleidekabine.“ Sie eilte davon, um der angespannten Atmosphäre zu entgehen. So konnte Bryan ihre Anwesenheit erklären, wie er es wollte, ohne sich Gedanken zu machen, wie sie darüber dachte. Sie war neu in dieser Szene und hielt es für besser, wenn sie sich in kleinen Schritten an die Situation gewöhnte. Die verrückte Geschichte, die sie Scarlet aufgetischt hatte, geisterte ihr noch durch den Kopf.
Sie probierte eins der Seidennachthemden an und war begeistert. Als sie in den Spiegel sah, stellte sie sich vor, dass sie es in Bryans Loft trug und dass er sie bewundernd anschaute.
Obwohl niemand zugegen war, wurde sie bei dem Gedanken rot. In dem Moment beschloss sie, es zu nehmen – und noch ein paar, die ebenso sexy waren. Ihre Zeit als graue Maus war vorbei, selbst wenn Bryan sie nie in diesem Hauch von einem Nichts zu sehen bekommen würde.
„Wer ist das denn?“, fragte Sharon, kaum dass Bryan mit ihr allein war.
„Ich habe sie in Paris kennengelernt, aber sie ist aus Kansas.“ Er blieb bei der Geschichte, die Lucy seiner Cousine erzählt hatte. Sharon hatte zwar keinen Kontakt zur Familie, da das Scheidungsverfahren lief, doch wenn es um strittige Einzelheiten der Vereinbarungen ging, sprach sie mit seinem Vater.
„Und du kaufst ihr Wäsche?“
Er zuckte mit den Schultern. „Was ist falsch daran, wenn ein Mann seiner Freundin Dessous kauft?“
Sharon zog die Augenbrauen hoch. „Ach, sie ist deine Freundin? Ich kann mich nicht erinnern, dass du in den letzten Jahren jemals etwas Festes gehabt hättest.“
Er ging nicht darauf ein. „Lindsay ist ein ganz besonderer Mensch.“
„Sie macht einen ganz … süßen Eindruck“, erwiderte Sharon. „Na ja, ich muss weiter. Ich bin zu einer Brautfeier eingeladen. Ich hasse diese Art von Partys, aber sie findet im Carlyle statt, und ich habe gehört, dass einige Promis anwesend sein könnten.“
Das passte. Seine Stiefmutter war ein gesellschaftlicher Emporkömmling. Ihre Familie war zwar wohlhabend, doch nicht so vermögend und angesehen wie die Elliotts. Sie hatte sich in ihrer Rolle als Society-Lady und Ehefrau gesonnt, alte Freunde brüskiert und sich neue, reichere gesucht. Jetzt versuchte sie, die Gesellschaftsleiter noch höher zu klettern.
Er hatte nichts gegen diese Frau. Sie hatte sich ihm und seinem Bruder Cullen gegenüber, ihren beiden ungestümen Stiefsöhnen, immer sehr tolerant verhalten, doch sie hatte ihnen keine Wärme gegeben und sie hatte sich in Sachen Scheidung ziemlich stur gestellt.
Sharon entfernte sich, und er starrte auf das breite Spektrum an sexy Dessous. Jedes Teil, das ihn anlachte – jeden BH, jeden Slip, jedes Nachthemd, jeden String – stellte er sich unwillkürlich an Lucy vor.
Er hatte gehofft, dass der vergangene Abend ein Ausrutscher gewesen war und ihn nur ihre sexy Aufmachung so angetörnt hatte, bei ihrem Anblick am Morgen hatte er jedoch begriffen, dass ihn viel mehr als Kleidung oder Haarfarbe an Lucy Miller faszinierte.
Sie strahlte Güte und Wärme aus. Eine Frau wie sie hatte er noch nie kennengelernt, doch sie gehörte nicht in seine Welt und er nicht in ihre. Das durfte er nicht vergessen.
„Ist sie weg?“ Lucy riss ihn aus seinen Gedanken.
Er nickte. Sharon hatte ein aufreizendes schwarzes Nachthemd gewählt, bezahlt und war ohne einen weiteren Blick verschwunden. „Ich hänge die Sachen für dich weg“, bot er an und streckte eine Hand danach aus.
„Nicht nötig. Ich nehme sie.“
Er blickte auf die verführerischen durchsichtigen Teile und hatte das Gefühl, seine Jeans wurden spürbar enger.
5. KAPITEL
Lucy trug in dieser Nacht ein eisblaues Nachthemd. Sie fühlte sich darin sehr sexy und das führte dazu, dass sie an Dinge dachte, an die sie besser nicht denken sollte.
Es gelang ihr aber nicht, rigoros gegen ihre heißen Fantasien durchzugreifen. Zwei Jahre lang hatte sie sich als asexuelles Wesen gesehen, und zu diesem Zustand wollte sie nicht zurückkehren. Es war wundervoll, wieder fühlen zu können, auch wenn einige dieser Gefühle schmerzlich waren.
Am Morgen zog sie pinkfarbene Shorts an, einen Sport-BH, ein helles Top mit der Aufschrift „Diva“ über der Brust und die neuen Laufschuhe. Mit einem Frotteeschweißband hielt sie die Haare aus ihrem Gesicht.
Bryan wartete bereits in der Küche auf sie. Er war gerade dabei,
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