Collection Baccara Band 328
Untergeschoss befindet sich noch ein Raum für geschlossene Veranstaltungen. Möchtest du ihn auch sehen?“
Sie blickte auf ihre Uhr. „Lieber ein andermal. Ich habe heute eine Menge Arbeit am Computer vor mir.“
Sie machten sich auf den Weg nach oben, duschten und trafen sich dann in der Küche zu französischem Gebäck und Kaffee.
Oh ja, dachte sie, ich muss mir das Joggen zur Gewohnheit machen.
Nach dem Frühstück richtete sie sich in Bryans Arbeitszimmer ein und prüfte die Daten, die sie auf ihren Stick kopiert hatte. Die Unterschlagungen waren als normale Transaktionen getarnt. Vermögensverwalter kauften und verkauften ständig Wertpapierbestände. Nur wenn man die Bewegungen mit dem Portfolio-Profil der Manager verglich, konnten man betrügerische Verkäufe aufspüren.
Drei Stunden lang checkte Lucy die privaten E-Mails ihrer Kollegen. Es war ihr unangenehm, Bryan hatte ihr jedoch versichert, es sei legal und notwendig. Der Betrüger operierte nicht in einem Vakuum. Vielleicht war er nicht so dumm, etwas Belastendes in einer E-Mail zu hinterlassen – womöglich aber doch.
Bryan hatte die Wohnung verlassen, da er sich mit den Agenten in seinem Team besprechen wollte. Als sie nun Schritte auf der Treppe hörte, war sie außer sich vor Freude über seine Rückkehr. Sie redete sich ein, dass sie nur deshalb so aufgeregt war, weil sie es nicht abwarten konnte, ihm zu erzählen, was sie gefunden hatte. Tief im Inneren wusste sie jedoch, dass ihre Freude einen ganz anderen Ursprung hatte. Sie war auf dem besten Weg, sich in ihren Superagenten zu verlieben.
Was sollte sie dagegen tun? Sie konnte ihren Gefühlen keine Vorschriften machen, und ihre Hormone ließen sich schon gar nicht kontrollieren.
Bryan betrat das Arbeitszimmer, und das Lächeln auf ihren Lippen erstarb. „Schlechte Nachrichten?“
„Ein Agent aus meinem Team wird vermisst.“
„Das ist ja schrecklich.“
„Seit drei Tagen hat niemand von ihm gehört.“
„Was kann passiert sein? Wo war er zuletzt?“
„In Frankreich. Er war dabei, Geldüberweisungen nachzuspüren, die zu den Beträgen passen, die bei Alliance Trust unterschlagen wurden. Entweder ist seine Tarnung aufgeflogen … oder er ist ein Verräter. Allerdings fällt es mir schwer, das zu glauben. Ich habe bei zwei Einsätzen eng mit Stungun zusammengearbeitet und ihm absolut vertraut.“
„Stungun?“
Bryan verdrehte die Augen. „Wir haben alle einen Decknamen. Nicht einmal mein Vorgesetzter weiß, wer ich wirklich bin.“
„Wie lauten die Decknamen deiner Kollegen?“
„Mein Team besteht aus mir, Stungun, Tarantula und Orchid. Siberia ist unser Boss.“
„Darfst du mir das sagen?“
Er lächelte flüchtig. „Wir ändern die Namen ständig. Zurzeit bin ich Casanova, aber ich war auch schon Jackknife, Hustler und Hopper.“ Er ließ sich müde auf einen Ledersessel sinken. „Hast du was gefunden?“
„Du wirst nicht glauben, was ich entdeckt habe. John Pelton, einer unserer Kreditberater, hat Pornos heruntergeladen. Richtig heißes Zeug. Und dann sind da Cassie Hall und Peter Glass. Sie haben eine leidenschaftliche Affäre – obwohl beide verheiratet sind! Ich komme mir vor wie eine Perverse, wenn ich ihre E-Mails lesen.“
„Irgendetwas, das für den Fall relevant ist?“
„Ich habe die Log-ins mit den Zeiten verglichen, zu denen illegale Transaktionen vorgenommen wurden. Es ist eine mühevolle Kleinarbeit, aber ich denke, es könnte sich was ergeben.“
„Hast du schon heiße Kandidaten?“
„Ich konnte einige ausschließen, doch es gibt noch Dutzende von möglichen Tätern. Die meisten bleiben während der gesamten Arbeitszeit eingeloggt. Trotzdem, es ist einen Versuch wert.“
„Gut. Bleib dran. Im Kühlschrank ist kalter Braten und Obst, falls du Hunger hast.“
Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es schon fast zwei war. Sie war so in die Arbeit vertieft gewesen, dass sie die Zeit ganz vergessen hatte.
„Ich fürchte, ich habe noch weitere schlechte Nachrichten“, sagte Bryan mit Grabesstimme.
„Was? Es ist doch nicht meine Familie, oder? Sie hat mich hoffentlich nicht als vermisst gemeldet.“ Als er nicht sofort antwortete, spürte sie Panik in sich aufsteigen. „Bryan? Was ist?“
„Meine Großeltern. Sie haben heute Abend zum Dinner eingeladen. Anwesenheit ist Pflicht.“
Offensichtlich hatte es sich herumgesprochen, dass ihr Enkel eine neue Freundin hatte, und jetzt sollte sie begutachtet werden.
„Die gute Neuigkeit
Weitere Kostenlose Bücher