Collection Baccara Band 328
euch immer beschützen.“
„Im Gegensatz zu dir. Erst hast du Jaycee an ihn verkauft, weil sie sowieso immer deine erste Wahl ist.“
„Kira …“
„Und jetzt bin ich an der Reihe.“
„Dafür kann ich doch nichts. Er will eben dich !“
„Das macht dein Verhalten in dieser Situation auch nicht besser. Und warum habt ihr als Eltern euch ausgerechnet geweigert, uns vor Quinn zu schützen?“
„Es ist kompliziert. Selbst wenn deine Mutter nicht krank wäre, bräuchten wir jemand Jüngeres an der Spitze des Unternehmens. Jemand mit Zukunftsvisionen. Quinn ist anders, als du denkst. Anders, als die Presse denkt. Ich kannte ihn schon als Jungen.“
„Aus dem ein rachsüchtiger Mann geworden ist, der uns hasst.“
„Du irrst dich. Er hasst dich nicht, im Gegenteil. Du hättest mal sehen sollen, wie schlecht es ihm ging, als du verschwunden warst. Ich glaube, er wäre ein guter Ehemann für dich.“
„Das interessiert dich doch gar nicht. Ich interessiere dich nicht. Dir sind nur Murray Oil und unsere Mutter wichtig.“
„Wie kannst du so etwas sagen? Natürlich möchte ich mich um eure Mutter kümmern – aber wie gesagt, ich kenne Quinn. Er ist klug und zuverlässig. Und er ist ein brillanter Geschäftsmann. Er hat für Murray Oil bereits Großartiges zustande gebracht.“
„Jahrelang hat er daran gearbeitet, dich zu zerstören.“
„Himmel, vielleicht hat er sich wirklich eingebildet, das zu tun. Und vielleicht haben andere ihm das auch abgekauft. Ich aber nie. Dieses Unternehmen ist auch sein Erbe. Ich weiß nicht, was sich zwischen euch abgespielt hat, aber es ist offensichtlich, dass du Quinn etwas bedeutest. Er ist genau wie sein Vater. Du hättest sehen sollen, wie sehr Kade seine Frau geliebt hat. Und Quinn ist zu ähnlich tiefen Gefühlen fähig.“
„Du glaubst, dass Quinn mich eines Tages lieben wird? Bist du verrückt? Der Mann glaubt nicht an die Liebe. Er hat ein Leben voller Hass geführt. Hass auf uns. Wie oft muss ich das noch wiederholen?“
Ihr Vater griff nach ihren Händen. „Du hättest ihn an dem Tag sehen sollen, an dem er zu mir kam, um zu verkünden, dass er die Führung von Murray Oil übernehmen würde. An diesem Tag hätte er seine Rache auskosten können. Doch stattdessen musste er schwer schlucken, als ich ihm von Veras Krankheit erzählte. Er ist nämlich viel anständiger, als er vermutet. Vielleicht habt ihr beide euch nicht unter idealen Umständen kennengelernt, aber er wird dir ein guter Ehemann sein.“
„Das glaubst du nur, weil du es glauben willst. Du bist genauso kalt und berechnend wie er.“
„Ich möchte nur, was das Beste für uns alle ist.“
„Es ist ein Handel für dich – genauso wie für ihn. Euch beiden ist es egal, welche Tochter ihn heute heiratet, solange die Firma davon profitiert. Aber ich werde ihn nicht heiraten. Ich lasse mich nicht opfern.“
„Bevor du eine Entscheidung fällst, möchte deine Mutter mit dir sprechen.“
Die Tür hinter ihm öffnete sich wie durch Zauberhand. Sie sah, dass ihre wie immer perfekt frisierte Mutter ihr Handy umklammerte. Sie wirkte so winzig. Wieso hatte Kira nicht bemerkt, wie dünn und blass ihre einmal so vitale Mutter geworden war? Wie zerbrechlich und müde sie aussah?
„Lieber Gott“, flüsterte Kira, dann stand sie auf und nahm ihre Mutter in die Arme. Sie konnte ihre Knochen spüren.
„Bitte“, wisperte Vera. „Ich bitte dich nicht, das für mich zu tun, aber für deinen Vater. Ich brauche all meine Kraft, um diese Krankheit zu besiegen, und er soll sich keine Sorgen um Murray Oil machen. Oder um dich und Jaycee. Ich war immer die Starke, weißt du. Aber ich schaffe das alles nicht, wenn ich mir um Earl Gedanken machen muss. Und ich kann ihn nicht allein lassen. Ohne mich ist er verloren.“
„Ich … ich …“
„Dein Vater hat dir bestimmt erzählt, dass gerade ein sehr wichtiges internationales Geschäft mit der EU verhandelt wird. Damit steht und fällt die Zukunft des gesamten Unternehmens.“
„ Seines Unternehmens.“
„Dein Vater und ich und die Mitarbeiter von Murray Oil brauchen deine Hilfe, Kira. Eure Hochzeit würde Quinns Position stärken, hier und im Ausland. Habe ich dich jemals zuvor um einen Gefallen gebeten?“
Natürlich hatte sie das. Sie war eine ehrgeizige und sehr fordernde Mutter. Kira hatte immer gehofft, dass sie sich eines Tages, wenn sie verheiratet wäre und Kinder hätte, als echter Teil der Familie fühlen würde. Dass sie mit all ihren
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