Collection Baccara Band 328
schnaubte. „Schön wär’s. Stattdessen bist du für drei Wochen verschwunden.“
„Zurück zu den Fakten. Eine Murray zu heiraten, ist nur ein Geschäft für dich, oder?“
„Am Anfang … war das vielleicht so …“
„Ich habe gehört, wie du mit Habib gesprochen hast, wer auch immer er ist. Und was du sagtest, klang durchaus so, als ob es auch mit mir nur ums Geschäft ginge. Deine Stimme klang sehr sachlich und überzeugend.“
„Habib arbeitet für mich. Warum sollte ich ihm von meinen Gefühlen erzählen, nachdem ich dich erst einen Tag kannte und selbst nicht kapiert habe, was mit mir geschehen ist.“
„Oh, jetzt machst du also auf sensibel. Nun, ich glaube dir nicht, und ich werde dich nicht heiraten. Denn wenn ich heirate, dann aus Liebe. Ich weiß, dass du das ablehnst und nicht empfinden kannst. Du bist abstoßend … und kalt.“
„Es stimmt, dass unsere Hochzeit gut für Murray Oil wäre, und was den Rest betrifft …“
„Also ist es ein Geschäft für dich. Ich werde mich aber nicht kaufen und verkaufen lassen wie ein Aktienpaket. Ich bin ein menschliches Wesen. Eine gebildete Frau mit den Gefühlen und Träumen einer Frau.“
„Das weiß ich. Gerade das macht dich ja so bezaubernd.“
„Blödsinn. Dich interessiert doch nicht, was andere Menschen wollen oder fühlen.“
„Es ist mir sehr wichtig, was du fühlst. Es ist mir sogar verdammt noch mal viel zu wichtig. In den letzten drei Wochen bin ich fast wahnsinnig geworden vor Sorge. Ich wünschte, du wärst nie zu mir ins Büro gekommen und hättest mir nie dieses Gefühl von … Zum Teufel! Du machst mich verrückt, Frau.“
Bevor sie noch ahnte, was er vorhatte, ging er einen großen Schritt auf sie zu und riss sie an sich. Er küsste sie so leidenschaftlich, dass sie leise stöhnte. Und dann, guter Gott, während er sie küsste und küsste und küsste, schmolz sie dahin. Sie wollte ihn, wollte ihn ganz. Wieso nur brauchte sie ihn so sehr? Sie hatte ihn schrecklich vermisst.
Sein männlicher Geruch machte sie schwindlig. Sein muskulöser Körper war ihr so vertraut. Jede Sekunde hatte sie an ihn gedacht, hatte sie sich nach ihm verzehrt. Dass er sie jetzt so festhielt, quälte sie nur noch mehr. Wie konnte sie sich nach so einem kalten Mann dermaßen verzweifelt sehnen?
„Das können wir nicht tun“, hauchte sie, ließ ihn aber nicht los.
„Sagt wer?“
„Wir sind in einer Kirche.“
„Heirate mich, und wir können alles tun, was wir wollen. Heute Nacht und für immer“, sagte er heiser. „Dann ist es sogar unsere heilige Pflicht.“
Kira holte tief Luft und schob ihn etwas von sich weg.
„Hör mir zu“, sagte sie leise. „Hörst du mir zu?“
„Ja, Liebling.“
„Ich werde dich nicht heiraten. Oder irgendeinen Mann, der sich einen derart kalten, zynischen Plan ausdenken kann.“
„Wie kannst du von kalt sprechen, wo wir doch beide gerade vor Lust verbrennen?“ Er strich mit einer Fingerspitze über ihre Wange, und sie erschauerte.
„Solche billigen Tricks werden mich nicht dazu bringen, meine Meinung zu ändern.“
„Ich wünschte, ich hätte die Zeit, dich richtig zu umwerben und dir zu zeigen, dass du etwas Besonderes bist.“
Etwas Besonderes. Nun, damit hatte er ihren wunden Punkt getroffen. Ihr Leben lang hatte sie sich nach der Liebe der Menschen gesehnt, die ihr wichtig waren. Woher wusste er das? Und wie konnte er es wagen, sie damit manipulieren zu wollen?
„Dir geht es nur um Rache und Geld. Selbst wenn du bis in alle Ewigkeit Zeit hättest, wäre das nicht lang genug. Ich werde mich auf diesen lieblosen Deal nicht einlassen. Das ist mein letztes Wort.“
„Wir werden sehen.“
Sein seidiger Bariton klang so zuversichtlich, dass ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief.
6. KAPITEL
„Du hast ihm, unserem Feind, von Mutters Krankheit erzählt, aber nicht mir oder Jaycee! Und das alles hinter meinem Rücken – vor Wochen!“
Kira ballte ihre Hände zu Fäusten. Sie saß neben ihrem Vater in der Bibliothek, wütend und verletzt.
„Wie konntest du das tun? Ich komme mir manchmal vor wie irgendeine Streunerin, die du am Straßenrand aufgelesen hast, die du nie gewollt und nur behalten hast, weil du dachtest, das macht man so.“
„Unsinn! Du bist unsere Tochter.“ Er war blass geworden.
„Tut mir leid“, murmelte sie.
Am liebsten hätte sie geschrien und geweint, doch sie musste die Kontrolle behalten, um klar zu denken.
„Du kennst doch deine Mutter. Sie will
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