Collection Baccara Band 328
künstliche Riffe sind.“ Sie ließ die Orange sinken. „Aber du musst deine Arbeit nicht unterbrechen, um mich zu beschäftigen.“
„Wenn es dir nichts ausmacht, entscheide ich selbst über meinen Terminkalender.“
„Du bist der Chef, mein Herr und Meister. Entschuldige, dass ich das immer wieder vergesse.“
„Richtig.“ Er lächelte grimmig. Was hätte er auch entgegnen sollen?
Danach entstand ein unbehagliches Schweigen. Quinn konzentrierte sich auf seine Rühreier und den Speck. Nicht etwa, weil er keine Lust hatte, mit ihr zu sprechen. Die hatte er durchaus. Aber wie sich nun einmal herausgestellt hatte, war es nicht einfach, ein unverfängliches Gespräch mit seiner Frau zu führen.
„Am besten gehe ich wieder an die Arbeit“, sagte er, als er sein Rührei verdrückt hatte.
„Okay. Mach dir keine Gedanken um mich. Wie gesagt, ich komme gut allein klar. Ich liebe das Meer. Wie du weißt, habe ich die letzten Wochen auf Murray Island verbracht. Ich bin mir zwar nicht sicher, wo wir sind, aber vermutlich nicht weit entfernt.“
Mit gerunzelter Stirn starrte er zum Horizont. Er wurde nicht gern daran erinnert, welche Sorgen er sich um sie gemacht hatte.
Wie zum Teufel war sie ihm so schnell so wichtig geworden? Sie hatten doch nur eine einzige Nacht miteinander verbracht!
Er verabschiedete sich so knapp, dass ihr hübsches Lächeln erstarrte. Dann eilte er in den Fitnessraum, um kalt zu duschen.
Was aber nicht viel half. Kaum saß er wieder in seinem Büro auf dem Oberdeck, erblickte er seine liebreizende Frau direkt vor seiner Tür, wo sie sich praktisch halb nackt sonnte.
Sie hatte sich auf einem der Liegestühle ausgestreckt und trug den weißen Tanga-Bikini, den er für sie ausgesucht hatte. Er hatte sie sich darin vorgestellt, Himmel, das hatte er. Aber nicht so – ohne ihren Körper berühren zu dürfen. Erstens, weil sie darauf bestand, und zweitens, weil er ihr nicht noch mehr verfallen wollte. Niemals hätte er diese drei winzigen Dreiecke gekauft, wenn er geahnt hätte, welche Qual es war, sie darin zu sehen.
Er ballte seine Hände zu Fäusten und beschloss, die Rollos herunterzulassen und sie einfach zu vergessen. Stattdessen durchmaß er sein Büro mit langen Schritten und fühlte sich wie ein Raubtier auf der Pirsch. Er starrte sie hungrig an. Gierig. Wenn diese aufregende Hexe nur einen Hauch von Zärtlichkeit für ihn übrig hätte. Er versuchte, sie mit reiner Willenskraft dazu zu bringen, aufzublicken.
Nachlässig blätterte sie eine Seite ihrer Zeitschrift um und las mit unerträglicher Aufmerksamkeit irgendeinen Artikel. Nicht ein einziges Mal sah sie auch nur annähernd in seine Richtung.
Zum Teufel mit ihr.
Sie lag auf dem Bauch, genau wie das Mädchen auf dem Gemälde. Er betrachtete ihr langes dunkles Haar, das in der Sonne seidig glänzte und sacht um ihre nackten Schultern wehte. Sie blätterte wieder eine Seite um und strich sich eine fliegende Strähne aus dem Gesicht. Bei jeder Bewegung blitzte ihr Silberarmband auf.
War sie wirklich so cool und gefasst, wie es den Anschein hatte?
Wie konnte das sein, nachdem sie sich ihm doch schon in der ersten Nacht so ganz und gar hingegeben hatte? Ihre Augen hatten vor Lust geglänzt, sie hatte unter seinen Berührungen gezittert und gebebt. Ganz bestimmt war das kein Theater gewesen. Und letzte Nacht, da hatte sie sich an ihn geklammert, als ob sie ihn nie mehr loslassen wolle.
Wahrscheinlich hielt sie aus Prinzip an ihrem Keuschheitsgelübde fest. Blätterte sie die Seiten nicht ein wenig zu schnell um? War sie am Ende genauso abgelenkt wie er? Spürte sie gar, dass er sie beobachtete? Und zog sie irgendeine perverse Befriedigung daraus, ihn so in der Hand zu haben?
Er verfluchte das Schicksal, das sie zu ihm geführt hatte!
Vor Kira hatte er sich eher für üppige Blondinen mit lockeren Moralvorstellungen interessiert, kurvige Frauen, die wussten, wie man sich kleidete, Frauen, die einem Mann gefallen wollten. Eben Frauen, bei denen er sich sicher gefühlt hatte, weil ihnen sein Geld und seine gesellschaftliche Stellung wichtiger waren als sein Herz.
Dieses schlanke, langbeinige Mädchen wusste gar nicht, wie sexy sie war. Sie hatte keine Ahnung, wie man einen Mann verführte. Doch auf einmal fand er diese Unschuld anziehend.
Aber wieso?
Zurück an seinem Schreibtisch saß er einfach nur da, unfähig, sich zu konzentrieren. Ihr Bild hatte sich quasi in sein Gehirn gebrannt. Seine Lenden schmerzten. Diese Frau
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