Collection Baccara Band 328
sogar den albernen Wunsch, sein Büro aufzuräumen. Da sie aber nicht wusste, was wohin gehörte, ließ sie sich ihm gegenüber einfach auf einen Stuhl sinken. Sie zog ihre Beine an die Brust, umarmte sie fest und sah ihn an. Unter ihrem wachsamen Blick schlief er noch über eine Stunde. Dann öffnete er plötzlich seine schönen Augen.
„Was zum Teufel machst du hier?“, fuhr er sie an.
Sie zuckte zusammen. „Verhältst du dich nach dem Aufwachen immer wie ein alter Brummbär?“, fragte sie leicht schnippisch.
Mit einem schiefen Grinsen strich er sich durchs Haar. „Du warst selbst ziemlich brummig am Morgen danach … nachdem du in San Antonio mit mir geschlafen hattest.“
„Erinnere mich bitte nicht an diese unselige Nacht“, sagte sie leise.
„Nun, für mich ist es eine meiner schönsten Erinnerungen.“
„Ich sagte, lass es!“
„Ich liebe es, wenn du rot wirst. Es macht dich … noch hübscher. Du hättest mich aufwecken sollen, als du ins Büro kamst.“
Als er grinsend seine weißen Zähne zeigte, konnte sie nicht anders – sie musste einfach zurücklächeln. „Soll ich dir einen Kaffee bringen? Ich könnte selbst eine Tasse gebrauchen“, sagte sie.
Er richtete sich noch etwas weiter auf und streckte sich. „Tut mir leid, dass hier so ein Durcheinander herrscht, aber da ich noch nicht fertig bin, lasse ich niemanden aufräumen.“
Sie nickte. „Das habe ich mir schon gedacht.“
„Wie wäre es dann mit einem gemeinsamen Frühstück an Deck? Schließlich habe ich eine ganze Crew, die nur darauf wartet, uns von vorne bis hinten zu bedienen. Sie sind in jeder Hinsicht hervorragend ausgebildet – ob es ums Essen oder um Notfälle auf See geht.“
„Gestern Nacht, als ich geschrien habe, sind sie jedenfalls nicht gekommen“, sagte sie sanft. „Sondern du.“
„Nur weil du sie nicht per Telefon gerufen hast.“
„Also war es meine Schuld, ja?“ Sie wusste nicht, woher ihr fröhlicher Ton rührte. Doch als sie daran dachte, wie sicher sie sich letzte Nacht in seinen Armen gefühlt hatte, empfand sie ihm gegenüber plötzlich große Zärtlichkeit.
Wieder wünschte sie sich, dass dies richtige Flitterwochen wären, dass er sie liebte und nicht einfach nur begehrte. Und sie wünschte sich, ihn lieben zu dürfen. Wenn sie nur nicht auf getrennten Schlafzimmern bestanden hätte. Dann würde sie jetzt in seinen Armen liegen und es kaum erwarten können, wieder mit ihm zu schlafen.
Allein bei dem Gedanken wurde ihr heiß. Schon ihr ganzes Leben lang hatte sie unerfüllbare Sehnsüchte. Es war an der Zeit, endlich erwachsen zu werden und herauszufinden, was sie aus ihrem Leben machen wollte. Und je früher sie mit dieser Suche begann, einer Suche, die nichts mit ihm zu tun hatte, desto besser.
9. KAPITEL
Das Frühstück an Deck mit seiner langbeinigen Braut in kurzen Shorts stellte sich als unerträgliche Qual heraus. Sie zuckte jedes Mal leicht zusammen, wenn sein Blick an ihren Lippen oder Brüsten hängen blieb oder über ihre herrlichen Beine wanderte.
„Ich wünschte, du würdest mich nicht so anstarren.“ Sie leckte Schokolade von einem Finger.
„Entschuldige“, murmelte er.
Er versuchte wegzusehen, schaffte es aber nicht. Wo sollte er denn sonst hinschauen? Auf das endlose, schillernde Wasser? Außerdem machte es Spaß zu beobachten, wie sie die frisch gebackenen Croissants und das pain du chocolat verschlang. Immer wenn sie die Schokolade von ihren Fingern leckte, musste daran denken, was sie mit ihren Lippen und ihrer Zunge während der Nacht in seinem Loft angestellt hatte. Die reine Folter.
Obwohl er im Schatten saß und eine kühle Brise über das Deck strich, wurde ihm furchtbar heiß. Seine Braut war unglaublich sexy.
Wenn er den Morgen irgendwie überstehen wollte, ohne sich zum Idioten zu machen und sie wie ein verknallter Teenager anzugrapschen, musste er sich schnell wieder in sein Büro verziehen und an dem EU-Deal arbeiten.
„Also, wohin segeln wir eigentlich?“, fragte sie.
„Schnorchelst du gern?“
„Ja. Allerdings habe ich das bisher nur in Seen gemacht und in flachen Buchten in der Karibik.“
„Sobald das Meer richtig tief ist, wird das Wasser ganz klar. Ich dachte, wir könnten um einen meiner alten Bohrtürme herumschwimmen. Es ist schon paradox, wie herrlich sich die Unterwasserwelt gerade dort entwickelt. Das wird fantastisch.“
Ihr kleines Lächeln verzauberte ihn. „Ich habe irgendwo gelesen, dass Bohrtürme sozusagen
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