Collection Baccara Band 328
muskulösen Körper zu pressen. Viel zu schön. Und viel zu gefährlich.
„Soll ich gehen?“, flüsterte er heiser.
Nein. Sie wollte sich weiter an ihm festhalten … sich von ihm lieben lassen … was auch nur ein unerfüllbarer Traum war.
Als sie zögerte, sagte er: „Wenn du mich jetzt nicht rauswirfst, betrachte ich das als Einladung.“
„Das ist keine Einladung“, murmelte sie verdrossen.
„Warum klingt das nicht besonders überzeugend?“ Er strich über ihre Wange. Bildete sie sich das leise Flehen in seiner Stimme nur ein? War er etwa genauso einsam wie sie?
Seine Berührungen waren so zärtlich – so sinnlich. Doch obwohl oder gerade weil sie spürte, dass sie dahinzuschmelzen begann, rief sie sich wieder ins Gedächtnis, warum sie ihm nicht trauen konnte. Sie schloss die Augen und holte tief Luft. „Danke, dass du gekommen bist. Aber geh jetzt! Bitte geh einfach.“
Er verspannte sich, starrte ihr ins Gesicht, und dann, nach einer Ewigkeit, ließ er sie los.
Wortlos stand er auf und ging.
Wieder allein im Zimmer, wäre sie vor lauter Sehnsucht beinahe in Tränen ausgebrochen. Zu wissen, dass sie lediglich in die nächste Kajüte gehen musste, um bei ihm zu sein, frustrierte sie nur noch mehr.
Sie warf sich hin und her. Erst war es ihr unter der Decke zu warm, dann wieder zu kalt. Es war schon fast hell, als sie endlich einschlief. Nach nicht einmal einer Stunde wurde sie von lauten Stimmen geweckt. Sie vergrub ihren Kopf in den Kissen. Ihr erster Gedanke galt Quinn, der wahrscheinlich so tief geschlafen hatte wie ein Baby.
Sie setzte sich auf, zog die Bettdecke bis an ihr Kinn und versuchte, unter den Stimmen der Crew die von Quinn herauszuhören. Aber das gelang ihr nicht. Schlief er etwa noch? Wo steckte er?
Plötzlich kam ihr ein furchtbarer Gedanke. Letzte Nacht, als sie sich so sehnlich gewünscht hatte, dass er bliebe, war er einfach gegangen. Was, wenn sie bereits durch die Eheschließung ihren Zweck erfüllt hatte? War sie für ihn schon Vergangenheit?
Kira brauchte unbedingt eine Tasse starken Kaffee. Sie schlüpfte in enge weiße Shorts und ein knappes beigefarbenes Stricktop.
Durch das Fenster sah sie, dass die Sonne von einem blauen, wolkenlosen Himmel herabstrahlte. Gab es etwas Romantischeres als Flitterwochen auf einer Luxusjacht? Doch Kira fühlte sich fremd und allein und viel zu befangen.
Sie verließ ihre Kajüte, um nach Quinn zu sehen. Als er auf ihr Klopfen nicht reagierte, öffnete sie die Tür einen Spalt weit. Ein Blick auf sein perfekt gemachtes Bett und das ungeöffnete Gepäck verriet ihr, dass er die Nacht woanders verbracht hatte. Sie machte auf dem Absatz kehrt und prallte fast mit einem Besatzungsmitglied zusammen.
„Kann ich Ihnen helfen, Mrs Sullivan?“
„Oh, ich sehe mich nur um“, log sie. Mit erhobenem Kopf ging sie an ihm vorbei, als wüsste sie genau, wohin sie wollte.
Draußen erstreckte sich das Meer bis zum schimmernden Horizont. Dieser atemberaubenden Aussicht schenkte sie allerdings nur wenig Aufmerksamkeit. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, Quinn zu suchen und jede Tür auf dem opulent ausgestatteten Deck aufzureißen. Natürlich hätte sie einen der vielen Männer nach dem Weg fragen können – dazu war sie jedoch zu stolz. Aus Furcht, sie könne von ihnen angesprochen werden, senkte sie schließlich den Blick.
Die Jacht war viel größer, als sie sich ausgemalt hatte. Bisher hatte sie sechs luxuriöse Kabinen entdeckt, einen Kinoraum, verschiedene Decks, einen riesigen Salon und einen Hubschrauberlandeplatz.
Sie wollte ihre Suche schon aufgeben, als sie eine Tür auf dem Oberdeck öffnete und Quinn in einem vollgestopften Büro fand. Er hatte seinen Kopf auf einen Tisch gelegt und schlief. Überall lagen Dokumente herum, auf Tischen, Stühlen und sogar auf dem Boden. Halb volle Kaffeetassen standen auf den Papierstapeln. Offenbar hatte er die Nacht im Koffeinrausch durchgearbeitet.
Beim Anblick seines erschöpften Gesichts zog sich ihr Herz zusammen. Sie strich ihm behutsam über sein zerzaustes Haar, ärgerte sich dann aber gleich darüber. Hatte er sie nicht in eine lieblose Ehe gezwungen?
Nachdem sie jetzt wusste, wo er war, sollte sie einfach wieder gehen, sich ein Frühstück bestellen und in einem der schönen Liegestühle ihre Zeitschriften lesen – kurz gesagt, ihn einfach ignorieren. Sie trat einen Schritt zurück und überlegte es sich dann wieder anders. Warum wusste sie selbst nicht. Sie verspürte
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