Collection Baccara Band 329
Amanda lehnte sich zurück und beobachtete durch die getönten Scheiben den Verkehr und das fast unwirkliche Lichtermeer. Sie sollte die Fahrt nicht so sehr genießen.
„Mr Elliott bittet um Entschuldigung wegen des Durcheinanders mit dem Restaurant“, fuhr der Fahrer fort.
„Durcheinander?“ Amanda richtete sich auf.
„Er konnte keinen Tisch im The Premier reservieren.“
Amanda verkniff sich ein Lächeln. Ein Elliott bekam von einem Restaurantchef eine Abfuhr? Daniel musste schäumen vor Wut.
„Und wohin bringen Sie mich jetzt?“
„Zu Mr Elliotts Haus.“
„Seinem Haus?“
Der Fahrer nickte. „Ja, Ma’am.“
Amanda legte die Hand an den Bauch. Wow. Okay. Tief durchatmen. Sie würde es schaffen.
Misty und Cullen wären als Puffer dort. Und vermutlich auch eine Menge Küchenpersonal. Es war nicht so, als würden sie und Daniel es sich allein gemütlich machen.
Es war kein Date.
Auch wenn er sie geküsst hatte.
Auf die Stirn.
Dennoch, seine Lippen hatten ihre Haut berührt.
Sie senkte den Kopf und legte die Hände vors Gesicht.
„Ma’am?“
Lächelnd richtete sie sich wieder auf und strich die feuchten Haare zurück. „Alles in Ordnung.“
„Sicher?“
„Ganz sicher.“
Sie würde Daniels Haus betreten. Dort zu Abend essen. Mit ihrem Sohn und der neuen Schwiegertochter plaudern. Vielleicht durfte sie sogar einmal fühlen, wie das Baby strampelte. Und bevor es zu einer heiklen Situation kommen konnte, wäre sie schon wieder verschwunden.
Ganz einfach.
Der heikle Moment kam früher als erwartet.
„Misty fühlt sich nicht wohl.“ Daniel schloss die Wohnungstür.
„Sie kommen nicht?“ Amanda warf einen Blick zum Ausgang und überlegte, ob sie flüchten sollte, bevor es zu spät war.
„Sie hat Rückenschmerzen.“
Natürlich war Mistys Gesundheit wichtiger als ein Dinner, aber Amanda hatte auf ihre Anwesenheit gezählt. Ein Abend allein mit Daniel war mehr, als sie im Moment bewältigen konnte. „Warum hast du nicht angerufen?“
„Das habe ich. Ich habe eine Nachricht hinterlassen.“
„Und warum hast du dann den Wagen geschickt?“
„Ich habe die Nachricht hinterlassen, dass wir den Abend bei mir verbringen, nicht, dass du nicht kommen sollst.“
„Aber …“
Er deutete auf die Treppe, die hinunter ins Wohnzimmer führte. „Bitte, komm herein.“
Sie zögerte. Wenn sie jetzt abhaute, würde es aussehen, als hätte sie Angst. Sie hatte aber keine Angst. Nicht direkt.
„Amanda?“
Sie holte tief Luft und traf eine Entscheidung. Mutig lief sie die Stufen hinab und betrat den wunderschön eingerichteten Salon mit Blick auf den Park.
Die Möbel glänzten, überall standen frische Blumen. Ohne Änderungen vornehmen zu müssen, könnte ein Fotografenteam hier Aufnahmen für eine Lifestyle-Zeitschrift machen.
„Ich bin zufällig Taylor Hopkins begegnet“, sagte Daniel und trat an die geschwungene Bar aus Kirschholz.
„Ach ja?“ Amanda tat einen vorsichtigen Schritt nach vorn. Der Raum war tadellos aufgeräumt. Keine einzige Zeitschrift auf den Tischen, keine Akten, kein Staubkörnchen, keine Fußspur in dem weichen elfenbeinfarbenen Teppich. Sie fragte sich, ob Daniel durch Sharons Einfluss einen Hang zum Perfektionismus entwickelt hatte.
Er nahm zwei Weingläser. „Er hatte Zeit, deshalb habe ich ihn heute zum Dinner eingeladen.“
„Du hast wen eingeladen? Wann?“
„Taylor.“
„Warum?“
„Weil er Zeit hatte.“
Taylor hatte Zeit? Derselbe Taylor, den Daniel am Dienstag erwähnt hatte? Der Taylor, den er als Beispiel für anwaltliche Perfektion angepriesen hatte?
„Was hast du vor?“, fragte sie argwöhnisch.
„Die Weinflasche öffnen. Möchtest du ein Glas?“
„Du willst mir weismachen, dass du ganz zufällig Taylor begegnest bist, nachdem Misty angerufen hatte?“ Nichts in Daniels Leben geschah zufällig.
„Nachdem Cullen angerufen hatte“, korrigierte er. „Ein Glas Merlot?“, fragte er und drehte sich zu ihr.
„Daniel, was geht hier vor?“
Er zuckte mit den Schultern, als er den Korkenzieher in den Flaschenhals drehte. „Nichts.“
Ja, sicher. „Warum kommt Taylor wirklich zum Essen?“
„Weil Stuart bereits den Lachs gekauft hatte und weil du und ich sonst allein wären.“ Er entkorkte die Flasche.
Allein? Wenn das Alleinsein ein Problem für ihn war, warum hatte er dann nicht einfach abgesagt?
Ein Mann in einem weißen Jackett trat ins Wohnzimmer. „Darf ich einschenken, Sir?“
„Danke“, sagte Daniel und
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