Collection Baccara Band 329
bedeutete das nicht, dass ihm nicht daran gelegen war. „Können wir jetzt wieder über dich reden?“
„Nein. Ich bin nicht diejenige, die ein Problem hat.“
Daniel schnaubte. „Ich habe dein Büro gesehen.“
„Und ich habe dein Apartment gesehen.“
Er öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Eine Idee schoss ihm durch den Kopf. Sie schien auf sein Apartment fixiert. Vielleicht war das eine Möglichkeit. Vielleicht würde sie sich auf einen Deal einlassen. Einen Tausch. Ihr Büro gegen sein Apartment.
„Sag mir, was du ändern würdest“, bat er.
Sie kniff die Augen zusammen.
Er trat näher, senkte die Stimme. „Wirklich. Sag es mir. Ich bin bereit, deinen Rat anzunehmen.“
„Nein, das bist du nicht.“
„Doch.“ Er trat noch näher. Wenn er ihren Rat annahm, dann fühlte sie sich vielleicht verpflichtet, auch auf ihn zu hören. „Klartext, bitte, Amanda. Ich kann es verkraften.“
Sie schwieg einen Moment, dann sah sie ihn mitleidig an. „Also gut. Du willst es so haben. Du hast aufgehört zu fühlen.“
„Was zu fühlen?“
„Alles.“
Das stimmte ganz einfach nicht. Vor allem jetzt nicht. Nicht in diesem Moment.
Sie legte ihre schmale Hand an seine Schulter, und seine Muskeln zogen sich zusammen. „Fühle“, drängte sie.
„Das tue ich.“
Ihre Augen verdunkelten sich, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen. Sie neigte den Kopf, öffnete ihre dunkelroten Lippen und bedeckte seinen Mund mit ihrem.
Erinnerungen schossen ihm durch den Kopf. Sehnsucht. Leidenschaft. Begierde. Er schlang die Arme um ihren Körper und zog sie an sich. Begierig erwiderte er ihren Kuss und atmete den vertrauten Duft ein.
Er vertiefte den Kuss, während er mit den Händen über ihren Rücken strich. Oh, wie sehr hatte er das vermisst. Wie sehr hatte er sie vermisst.
Er spürte, dass jede Zelle in seinem Körper zum Leben erwachte. Farben und Emotionen schwirrten durcheinander wie in einem Kaleidoskop.
Er ließ seinen Mund wandern, und sie legte die Arme um seinen Hals. Ihr Atem strich über seine Haut und brachte ihn fast um den Verstand. Wie gern würde er sich in ihr verlieren, ihr die Kleidung vom Körper reißen, sie hier auf dem weichen Teppich lieben und noch einmal die Liebe erleben, die sie einst geteilt hatten.
Sie seufzte leise.
Er flüsterte, dass er sie begehrte. Heftig begehrte. Zu sehr begehrte.
Bei diesen Worten wich sie zurück. Ihre großen dunklen Augen blickten verwirrt. Ihre Wangen waren gerötet. Die Lippen geschwollen. In ihren zerzausten Haaren schimmerte das Licht.
Es hatte nie eine begehrenswertere Frau gegeben.
Aber sie gehörte nicht ihm.
Sie gehörte ihm schon lange nicht mehr.
Widerstrebend löste er sich von ihr.
„Tut mir leid. Ich hatte kein Recht …“
Er wusste nicht, was er noch sagen sollte. Noch nie hatte er sich so hinreißen lassen. Normalerweise war er ein Meister der Selbstbeherrschung.
Ein ironisches Lächeln zog über ihr Gesicht. „Es muss dir nicht leidtun. Wir machen Fortschritte. Du hast etwas gefühlt.“
Er ließ die Arme sinken und trat zurück. „Das war als Therapie gedacht?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Natürlich.“
Etwas in ihm erstarrte. Das war der Kuss für sie gewesen? Ein Teil ihrer Argumentation? War ihr die Vergangenheit egal? Hatte nur er sich an die schönen Zeiten erinnert?
Ja, er wollte, dass sie sich beruflich veränderte. Aber es gab auch für ihn eine Grenze. Und er hatte das Gefühl, diese jetzt erreicht zu haben.
5. KAPITEL
Amanda lehnte den Kopf gegen die weiche Kopfstütze, als sich die Limousine in den Verkehr einfädelte. Daniel zu küssen, war tatsächlich eine Therapie gewesen.
Eine, die Erinnerungen heraufbeschwor.
Nur ihre jahrelange Übung, vor Gericht keine Emotionen zu zeigen, hatte verhindert, dass sie in Verzückung geraten war und sich vergessen hatte.
Daniel hatte immer gut küssen können. Seit jenem ersten Abend hatte er mit jedem Kuss den Boden unter ihren Füßen ins Wanken gebracht und ein Feuerwerk in ihr entzündet.
Die Limousine hielt vor einer roten Ampel. Amanda seufzte und schwelgte in Erinnerungen.
Der allererste Kuss – nach dem Abschlussball der Highschool.
Amanda war damals eher eine Langweilerin als ein Partygirl gewesen. Man fand sie eher in einem Fotoclub oder im Bürgerbüro als auf einer angesagten Party. Als aber ihre Freundin Bethany eine Einladung zu Roger Dawsons After-Prom-Party in der Präsidentensuite im Riverside ergatterte, wollte sie diese
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