Collection Baccara Band 329
wenn Moe nicht im Rucksack gesteckt hätte?“
Tanner deponierte das Gepäck auf dem Teppich und setzte den Rucksack ab. Er grinste. „Ach, ich weiß nicht. Wir hatten doch schon früher eine Menge Spaß beim Küssen.“
Mia lief rot an. „Stimmt. Aber das war, bevor du mich abserviert hast. Und bevor du den Augenkontakt mit mir für den Rest des Studiums vermieden hast, um dann an irgendeinen geheimnisvollen Ort zu verschwinden.“ Sie legte sich auf den Rücken und streckte die Beine aus. „Glaub mir, ohne Moe hättest du von mir keine so herzliche Begrüßung erwarten können, Freddie Ackerman hin oder her.“
Toll. Also ist Harlan tatsächlich der beste Liebhaber, den Mia jemals hatte, und für ihre leidenschaftliche Reaktion auf meinen Kuss kann ich mich bei Dick bedanken …
Scheinbar ahnungslos, welchen Schlag sie Tanners Ego gerade verpasst hatte, bat Mia: „Darf ich zuerst duschen? Ich fühle mich ziemlich staubig.“
„Klar, mach nur.“ Tanner blickte auf den Rucksack mit der kleinen Statue, die er immer weniger mochte. „Ich muss sowieso noch ein paar Nachrichten auf meinem Laptop checken.“ Das stimmte, allerdings brauchte Tanner auch etwas Zeit allein, um wieder einen kühlen Kopf zu bekommen. Wenn diese Unterhaltung andauerte, bekam er womöglich noch Lust, einige von Mias abergläubischen Vermutungen bezüglich Moe Dick auszuräumen – und zwar im Bett.
Sie zog ein paar Sachen aus ihrem Koffer und verschwand im Bad, während Tanner den Laptop einschaltete und an etwas anderes zu denken versuchte als an Mias nackten Körper.
Du hast hier einen Job zu erledigen, mahnte er sich. Das ist eine Tatsache, egal, ob Mias Leidenschaft bei unserem Kuss auf die Chemie zwischen uns beiden oder auf Moe zurückzuführen ist.
Dank des Laptops von Ranger Security erfuhr Tanner, dass Ackerman auf der Passagierliste für denselben Flug wie Mia stand. Warum hatte der Reporter ihr dann schon vorher aufgelauert, als hätte er gewusst, dass sie gar nicht an Bord der Maschine gehen würde?
Ramirez hielt sich dagegen im Hintergrund. Er besaß einen Privatjet, der heute Nachmittag aus Washington abgeflogen war. Aber war Ramirez wirklich an Bord gewesen, oder hatte er ebenso wie Ackerman seine Reisepläne geändert?
Tanner rekapitulierte noch einmal die Fakten. Auf den ersten Blick schien sein Auftrag einfach zu sein: Befördere Moe Dick und die Kuratorin sicher von Punkt A nach Punkt B. Dummerweise folgte Freddie Ackerman der Statue wie ein Schatten, und Rodrigo Ramirez wollte den Fruchtbarkeitsgott unbedingt für seine Kunstsammlung. Zu allem Überfluss war auch noch Tanners Exfreundin mit von der Partie – eine Frau, auf die nicht nur sein Unterleib, sondern auch sein Herz beunruhigend stark reagierte.
Die Schachtel mit den Kondomen, die Jamie Flanagan ihm zugeworfen hatte, lugte aus einer Ecke der Laptophülle. Als wollte sie sich über Tanner lustig machen. Jetzt wusste er, warum die drei Männer von Ranger Security so ein Aufhebens wegen der kleinen Statue gemacht hatten. Er saß in der Patsche.
Im Bad versuchte Mia unterdessen, sich zu sammeln. Sie hängte ihren kurzen Bademantel an den Türhaken und stellte ihre Toilettenartikel auf die rechte Hälfte des Regals über dem Waschbecken. Wenn sie sich auf diese Weise beschäftigte, konnte sie wenigstens nicht über Tanner herfallen.
Sie hätte schwören können, dass der Rucksack Hitze ausstrahlte. Mia war fest von Moes Macht überzeugt. Wie sie heute auf Tanner reagiert hatte … Als würde sich in der Nähe dieses Mannes jegliche Widerstandskraft verflüchtigen. Sie bekam ja schon fast einen Orgasmus, wenn er nur neben ihr im Auto saß! Dabei waren sie erst bis Roanoke gekommen, hatten also noch viele Meilen und gemeinsame Stunden vor sich.
Wie soll ich diese Reise bloß überstehen, ohne schwach zu werden? Oder wahnsinnig?
Mia zog sich aus und stieg in die Badewanne. Noch nie war sie so dankbar für einen Duschkopf mit Massagestrahl gewesen wie heute. Sie drehte das Wasser an. Als sie die richtige Temperatur gefunden hatte, zog sie den Duschkopf aus der Halterung, stellte ein Bein auf den Wannenrand und richtete das warme Wasser auf die empfindliche Stelle zwischen ihren Schenkeln, die nach Aufmerksamkeit verlangte.
Wenig später ließ ihre Anspannung nach. Es war gut gewesen, wenn auch nicht annähernd so gut wie echter Sex. Mia sehnte sich danach, Tanner zu spüren, sich an ihm festzuhalten, während er Dinge mit ihr machte, die sie alles
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