Collection Baccara Band 329
um seinen Nacken schlang und ihm ziemlich nahe rückte. Langes dunkles Haar fiel ihr in Wellen über den Rücken. Verführerisch bewegte sie ihren Körper und lächelte Tagg an.
„Kannst du denn mit mir mithalten?“ Er legte die Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich. Callie fühlte sich verdammt gut an. Sie war warm und anschmiegsam. Eigentlich war er nur noch einen Whisky von einer wirklich miesen Stimmung entfernt gewesen. Rodeos erzeugten manchmal solche Gefühle in ihm. Sie erinnerten ihn daran, was er verloren hatte. Doch die inzwischen erwachsene Callie nahm seiner gefährlichen Gemütslage die Spitze.
„Oh ja, Tagg. Ich kann mit allem mithalten, was dir so vorschwebt.“ Herausfordernd näherte sie sich ihm mit ihren verführerischen Lippen und sah ihn mit einem unmissverständlichen Ausdruck in den Augen an. Nimm mich, schien dieser Blick zu sagen, und Taggs Willenskraft schmolz dahin.
Vernünftig zu denken, war in diesem Moment nicht mehr möglich. Seit Monaten war er mit keiner Frau mehr zusammen gewesen, und ganz offensichtlich wollte Callie dasselbe wie er, nämlich eine wilde und ausgelassene Nacht. Ganz gierig schien sie danach zu sein, und auch Tagg besaß kein Quantum Selbstbeherrschung mehr. Wortlos nahm er sie bei der Hand und brachte sie in sein Hotelzimmer. Beinahe hätten sie sich schon vor der Tür gegenseitig die Kleider vom Leib gezerrt.
„Sie ist ein hübsches Stutenfohlen.“
Tagg drehte sich um und entdeckte seinen älteren Bruder einen Meter neben sich am Zaun stehen. Zusammen mit seinen beiden Brüdern besaß Tagg über dreißigtausend Hektar erstklassigen Boden im Red Ridge County. Dieses Land war seit Generationen im Besitz der Familie Worth. Clay wohnte im Haupthaus, und Jackson verbrachte die meiste Zeit im Penthouse in der Stadt. Tagg lebte oben in den Hügeln in einem neu gebauten Ranchhaus, wo einst die erste Wohnhütte der Worths gestanden hatte.
„Trick?“ Tagg nickte und betrachtete die jüngste der drei Stuten mit dem grau gescheckten Fell. „Ja, sie hat eine gute, gesunde Abstammung.“
„Du hast sie Trick genannt?“
„Das ist eine lange Geschichte, aber sie war nicht leicht zu bekommen. Tatsächlich war das ganz schön verzwickt. Ich musste mir richtig was einfallen lassen.“
Sie schauten zu, wie die Pferde auf der anderen Seite des Pferchs stehen blieben. Die beiden älteren Stuten nahmen Trick zwischen sich und bemutterten sie.
„Ist schon eine Weile her, seit du zum Haupthaus runtergekommen bist.“ Clay schob sich den Hut in den Nacken. „Du siehst aus, als würdest du dir über etwas Gedanken machen. Ist alles in Ordnung?“
Tagg war nicht der Typ, der mit seinem Liebesleben prahlte. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er damals am nächsten Morgen einfach verschwunden war und bloß eine Nachricht für Callie auf dem Bett zurückgelassen hatte. So hatte er sich noch nie zuvor einer Frau gegenüber verhalten. Doch er beabsichtigte, weder diesen Vorfall noch den an Sullivan verlorenen Viehhandel mit Clay zu besprechen.
Das waren seine Probleme, und er würde sich selbst darum kümmern.
Tagg legte viel Wert auf Privatsphäre, und dank moderner Erfindungen wie Computer, Internet und Smartphones konnte man heutzutage auch ohne viele persönliche Kontakte die Ranchgeschäfte führen. Clay kümmerte sich um die Angestellten, und Jackson erledigte alles, was die anderen Besitztümer der Familie Worth in Phoenix anbelangte.
„Alles ist prima. Ich habe bloß einen Berg Papierkram zu erledigen. Wie steht’s mit dir?“
„Ich bin mit Penny’s Song beschäftigt. Die Anlage ist fast fertig. Die ersten jungen Besucher sollen in ein paar Wochen kommen.“
„Das ist schön. Ich habe vor zu helfen, wann immer das nötig ist.“
Penny’s Song beruhte auf einer Idee von Clay und seiner von ihm getrennt lebenden Frau. Es sollte ein Erholungsheim für Kinder werden, die eine lebensbedrohliche Krankheit hinter sich hatten. In der sicheren Umgebung einer Ferienranch sollten sie sich langsam wieder an den Alltag gewöhnen. Benannt war die Einrichtung nach einem Mädchen aus dem Ort, das im Alter von zehn Jahren an einer kräftezehrenden Krankheit gestorben war. Mit dem Geld der Familie Worth und dem Namen dahinter würde die Ferienranch, die ungefähr eine Meile von der Einfahrt zum Grundstück entfernt errichtet wurde, die Erinnerung an sie in Ehren halten.
„Wir rechnen mit deiner Hilfe.“
„Ich komme heute später noch vorbei und sehe mir die
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