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Collection Baccara Band 329

Collection Baccara Band 329

Titel: Collection Baccara Band 329 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Sands , Rhonda Nelson , Barbara Dunlop
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Fortschritte an.“
    Clay nickte und machte einen Schritt in Richtung seines Trucks. Aber dann drehte er sich um und sah seinen Bruder an.
    Neugierig hob Tagg die Brauen. „Was?“
    „Es ist jetzt vier Jahre her, Tagg.“
    Tagg holte tief Atem. Er nahm den besorgten Ausdruck auf Clays Gesicht wahr und unterdrückte deshalb seine Gereiztheit. „Ich weiß, wie lange es her ist“, sagte er nur. „Daran muss mich niemand erinnern.“
    „Vielleicht solltest du dir mal eine Auszeit gönnen.“
    Clay stieg in den Wagen und ließ den Motor an. Roter Staub wirbelte auf, als er losfuhr und seinen Bruder wieder seinen Gedanken überließ. Genau so, wie Tagg es wollte. Genau so, wie es sein musste. Vor vier Jahren hatte er seine Frau Heather verloren, und nichts konnte das je wiedergutmachen. Sich eine Auszeit zu gönnen, stand nicht zur Debatte.
    Niemals.
    Callie Sullivan stand im Schatten der Red Ridge Mountains, nur wenige Schritte von Taggs Vordertür entfernt. Ein Schauer durchströmte sie. Dabei handelte es sich allerdings um Vorfreude und nicht um Angst. Sie konnte es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Obwohl sie wusste, dass es ihm wohl nicht so ging. Seit ihrer gemeinsamen Nacht hatte er nie angerufen und auch sonst nicht versucht, Kontakt mit ihr aufzunehmen.
    Sie stieg die Verandastufen hinauf und zog den Zettel aus der Jeanstasche, den er ihr damals auf das Bett im Hotelzimmer gelegt hatte. Sie hatte ihn schon so oft gelesen, dass das Papier bereits abgegriffen und dünn war. Sie erinnerte sich daran, wie sie sich gefühlt hatte, als sie aufgewacht war und statt Tagg den Zettel neben sich gefunden hatte. Inzwischen kannte sie die Worte auswendig. Die musste sie nicht mehr lesen.
    Callie, es war großartig. Bin schon früh nach Hause gefahren. Wollte dich nicht wecken.
    Tagg
    Nun, das war nicht sehr viel. Tagg war kein Mann vieler Worte. Aber mit Sicherheit glich er seinen Mangel an kommunikativen Fähigkeiten im Schlafzimmer aus. Callie bedauerte die Nacht nicht im Geringsten. Damals in Reno war sie rastlos, frustriert und unglücklich gewesen. Bis sie Tagg ganz allein auf diesem Barhocker entdeckt hatte. Aus einem verrückten Impuls heraus war sie zu ihm gegangen. Sie war schon immer verrückt nach ihm gewesen.
    Sie hatte die Chance ergriffen, und in dieser Nacht waren ihre Fantasien endlich Wirklichkeit geworden.
    Nun stand sie vor seiner Tür und klopfte. Der Zettel befand sich wieder zusammengefaltet und sicher in der Gesäßtasche.
    Stille.
    Callie klopfte erneut.
    Immer noch nichts.
    Sie stieg von der Veranda herunter, beschirmte mit der Hand die Augen gegen die helle Nachmittagssonne und ließ den Blick suchend über die Umgebung schweifen.
    Sein geräumiges Haus stand auf einem Hügel und bot einen herrlichen Ausblick auf die Red Ridge Mountains. Die malerische Landschaft erinnerte Callie daran, warum sie diesen Teil von Arizona besonders liebte. Taggs Ranchhaus lag über eine Autostunde entfernt von der geschäftigen Innenstadt von Phoenix mit ihren historischen Vierteln, Sportzentren und trendigen Einkaufsmöglichkeiten. Hier war man weit weg von diesem Leben.
    Genau so will er das, überlegte sie. Jeder kannte seine Vergangenheit. Der Champion im Wildpferdereiten hatte die Rodeo-Queen geheiratet. Alles war perfekt gewesen. Ein Märchen war wahr geworden.
    Und so lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage.
    Aber dazu war es nicht gekommen. Heather Benton Worth war bei einem Flugzeugabsturz auf dem Gebiet der Familie Worth ums Leben gekommen. Die Einzelheiten, wie alles passiert war, blieben dürftig, und falls überhaupt jemand Bescheid wusste, so redete jedenfalls niemand in der Gegend darüber. Ein wundervolles Leben hatte ein tragisches Ende gefunden, und irgendwie schien es, als wäre Tagg an diesem Tag ebenfalls gestorben. Er hatte mit den Rodeos aufgehört und seine Freunde und seine Karriere hinter sich gelassen, um sich ein abgelegenes Haus in den Bergen zu bauen.
    In einiger Entfernung entdeckte Callie einen einzelnen Reiter. Sie ging ein paar Schritte vorwärts, um zu erkennen, wer das war. Sofort beschleunigte sich ihr Puls. Sie hatte Tagg seit fünf Wochen nicht gesehen. Das waren fünf Wochen zu viel. Aber sie würde ihm das Geheimnis, das sie schon eine Weile mit sich trug, noch nicht verraten.
    Tagg war groß. Er saß perfekt im Sattel und war mindestens ebenso sehr Cowboy wie Finanzchef der Worth Ranch. Er trug ein blaues Baumwollhemd, Jeans und darüber hellbraune Lederchaps. Eine

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