Collection Baccara Band 330
Überraschung.
„Da wir gerade von Komplikationen sprechen …“ Er ging an die Tür und drückte die Taste der Gegensprechanlage. „Ich bin da, Fin. Was machen Sie hier?“
„Ich bin auf dem Weg ins Büro und dachte, ich bringe Ihnen kurz die aktualisierte Kalkulation vorbei, bevor Sie sich mit Liam treffen. Kann ich nach oben kommen?“
Er schloss für eine Sekunde die Augen, ließ die Taste los und schüttelte den Kopf. „Für Fin gibt es nur die Arbeit“, sagte er an sie gewandt.
Finola ist hier. Auf dem Weg nach oben zu Cades Wohnung. Mit zitternden Händen packte Jessie ihr Make-up ein, ließ die Zahnbürste aber liegen und trat zu Cade. „Ich will nicht, dass sie mich hier sieht.“ Als er widersprechen wollte, hob sie warnend eine Hand. „Bitte, Cade. Ich bin eine Praktikantin. Du bist mein Chef.“
Und Finola ist meine leibliche Mutter.
Jessie verdrängte diesen Gedanken und konzentrierte sich stattdessen darauf, sich unsichtbar zu machen. Ihr Blick schoss durch den Raum, und sie drehte praktisch eine Pirouette bei der verzweifelten Suche nach ihrer Handtasche. „Gott, wie ich das hasse“, murmelte sie. Frust und schlechtes Gewissen brodelten in ihr. „Es fühlt sich …“ Sie erblickte die Tasche, schnappte sie sich und eilte zur Tür.
Cade umfasse mit fester Hand ihre rechte Schulter. „Jessie, warte. Ich möchte dich nach Hause bringen. Du sollst nicht davonrennen.“
„Ich renne nicht davon. Ich will sie nur nicht treffen.“
„Wir haben nichts falsch gemacht. Wir sind beide frei und ungebunden und wir mögen uns. Sehr.“
„Es ist nur, dass …“
Er nagelte sie mit seinem Blick fest. „Sagst du mir, warum du ihr aus dem Weg gehst?“
„Ist es so schwer zu begreifen, dass ich als Praktikantin nicht mit der Herausgeberin des Magazins zusammentreffen möchte, wenn es so offensichtlich ist, dass ich mit dem Chefredakteur schlafe?“
„Du hast sie schon immer gemieden.“
Die Türklingel ertönte, und Jessie wusste nicht, ob sie fluchen oder Gott für die Unterbrechung danken sollte.
„Lass uns eines klarstellen“, sagte Cade ruhig und legte die Hände an ihre Schultern. „Ich schäme mich nicht für das, was ich für dich empfinde.“
Seine Worte rührten sie, sie klangen ehrlich und herzlich. Einen verrückten Moment lang war Jessie versucht, ihm alles zu beichten, versucht, die Tür zu öffnen und sich vor Finola zu stellen und zu sagen: Ich bin deine Tochter.
Da sie jedoch spürte, dass ihre Welt auseinanderbrechen würde, wenn sie das täte, und da sie sich gerade zum ersten Mal, seit sie in New York war, wohlfühlte, ließ sie es.
„Komm“, sagte er und führte sie zur Tür. „Du kannst gehen, wenn du möchtest, aber ich werde dich nicht verstecken wie nach einer Hintertür-Nummer. Dafür bin ich zu stolz auf dich.“
Ermutigt durch seine Worte straffte Jessie die Schultern und blieb neben Cade stehen, als er die Wohnungstür öffnete. Finolas Augen, so grün wie ihre, wurden groß, als sie sie erblickte.
„Hallo, Jessie“, sagte sie.
„Hallo, Finola.“ Jessie lächelte freundlich. „Ich wollte gerade gehen, als Sie klingelten.“
Cade machte die Tür weiter auf. „Kommen Sie herein. Und du, Jessie, bleib ruhig. Fin bringt nur ein paar Unterlagen.“
Sie schob den Riemen ihrer Tasche über die Schulter. „Danke, aber ich muss wirklich los. Bis Morgen, Finola.“ Jessie konnte sehen, wie es in Finola arbeitete, doch sie war zu sehr Lady, um mehr als einen Abschiedsgruß auszusprechen.
„Ich bin sofort bei Ihnen, Fin“, rief Cade und begleitete Jessie zum Fahrstuhl. Er nahm ihre Hand. „Ich würde dich lieber im Taxi nach Hause bringen.“
„Vielleicht das nächste Mal.“ Sie drückte die Taste nach unten.
„Nicht vielleicht“, entgegnete er. „Und es wird ein nächstes Mal geben.“
„Natürlich. Ich habe ja meine Zahnbürste bei dir gelassen.“ Sie umarmte ihn flüchtig, als die Fahrstuhltür aufglitt, und flüsterte: „Danke, dass du es mir so schön gemacht hast.“
Sie hörte sein Lachen noch, als sich die Tür hinter ihr schloss, und erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass ihre Brille in der Tasche seines Jacketts steckte.
Als Cade in sein Apartment zurückkehrte, sah er, dass Finolas Augen vor Erheiterung funkelten.
„Sie sehen mich überrascht, Mr McMann.“
„Schön, dass mir das immer noch gelingt.“ In seiner Stimme schwang leichte Verärgerung über die unwillkommene Störung mit. „Haben Sie die
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