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Collection Baccara Band 330

Collection Baccara Band 330

Titel: Collection Baccara Band 330 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roxanne St. Claire , Christine Rimmer , Maureen Child
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erlebt hatte.
    Er war am frühen Morgen mit einer Tasse Kaffee an ihren Arbeitsplatz gekommen und hatte ohne ein Wort ihre Brille auf den Schreibtisch gelegt. Sie setzte sie in dem Moment auf, als er in sein Büro ging.
    Jessie schaffte es, ihre E-Mails zu lesen, doch die meiste Zeit genoss sie einfach das Prickeln, das sie am ganzen Körper verspürte, sobald sie daran dachte, wie es gewesen war, mit Cade zu schlafen, ihn anzuschauen, wenn er kam, wie ernst er war, als er sie bat, die Zahnbürste bei ihm zu lassen.
    „Es muss Liebe sein.“
    Erschrocken zuckte sie zusammen und wirbelte herum. Scarlet saß auf dem freien Stuhl in ihrem Arbeitsbereich, die langen Beine lässig übereinandergeschlagen, die Hände hinterm Kopf verschränkt.
    „Wie bitte?“
    „Ich sitze seit fünf Minuten hier“, sagte ihre Vorgesetzte und lächelte listig. „Sie haben mich überhaupt nicht wahrgenommen, sondern stieren nur auf eine Mail, die gerade mal aus vier Sätzen besteht.“
    Jessie spürte, dass ihr das Blut in die Wangen schoss. „Die Mail ist wichtig.“
    Scarlet grinste. „Nicht so wichtig wie meine Neuigkeit. Sie haben den Job! Und jetzt müssen Sie sofort zu einem Meeting mit …“ Sie blickte in ihr Notizbuch. „Mit dem Anzeigenverkaufsleiter.“
    „Warum sollte ich zu einem Termin mit dem Anzeigenverkaufsleiter?“
    „Dazu hat Fin sich nicht weiter geäußert.“
    Bei der Erwähnung von Finola wurde Jessie flau im Magen. Es konnte nicht sein. Das würde er ihr nicht antun. „Wovon reden Sie?“
    Ein Ausdruck purer Freude zog über Scarlets Gesicht. „Glückwunsch. Sie sind Finola Elliotts Schattenpraktikantin, und, Süße, Sie haben es verdient.“
    Jessie wurde blass. „Ihre Schattenpraktikantin?“ Sie hatte ihn darum gebeten, sie nicht vorzuschlagen. Inständig. „Sicher?“, brachte sie mühsam hervor. „Es gibt noch einige andere wirklich gute …“
    „Hier ist das Memo.“
    Scarlet hielt einen Zettel hoch, doch alles, was Jessie sah, war der Hinweis in der zweiten Zeile, dass dieses Schreiben von Cade McMann kam. Er hatte also die Entscheidung gefällt, einen Rundbrief geschrieben und ihn verteilt, ohne vorher mit ihr darüber zu sprechen.
    „Keine Sorge“, sagte ihre direkte Vorgesetzte beschwichtigend. „Cade hat mir gesagt, dass Sie das Layout für das Frühlingsfest unbedingt machen wollen. Das werden Sie auch. Sie sind nur vormittags mit Fin zusammen. Nachmittags können Sie an unseren Projekten arbeiten.“ Sie strahlte vor Aufregung. „Es ist einfach perfekt und fast die Garantie für einen bezahlten Job.“
    Jessie war fassungslos. Er hatte mit Scarlet gesprochen aber nicht mit ihr?
    „Jessie? Was ist los? Wollen Sie keine Bezahlung?“
    „Mir geht es nicht gut.“ Sie konnte über den Witz nicht lachen.
    Scarlet blickte sie besorgt an und legte eine Hand an ihre Stirn.
    „Haben Sie Fieber?“
    „Ich muss nach Hause.“
    „Sicher?“
    Jessie nickte. Sie musste raus, bevor sie etwas tat oder aussprach, was sie später bereute. „Deswegen war ich wahrscheinlich auch so weggetreten“, sagte sie schnell und nahm ihre Tasche aus der obersten Schreibtischschublade. „Ich bin krank. Ich nehme einen Krankentag.“
    „Soll ich ein Taxi rufen? Vielleicht ist Fins Fahrer noch unten.“
    „Nein!“ Scarlet zuckte bei der scharfen Erwiderung zusammen und Jessie räusperte sich. „Nein, danke. Ich will nur … ich gehe nach Hause und nehme was ein. Es wird schon wieder. Ich brauche nur etwas Ruhe.“
    Sie hatte das Großraumbüro fast verlassen, als Cades Bürotür geöffnet wurde. Sollte sie ihm energisch gegenübertreten oder ihn ignorieren? Verzweifelt traf sie ihre Entscheidung. Sie wollte allein sein.
    „Bye, Scarlet. Ich melde mich.“
    Cade bekämpfte das starke Bedürfnis, seinen Besucher, den Vertriebsleiter, einfach vor die Tür zu setzen. Wie lange sollte er sich dieses leere Geschwätz über Demografien und Distribution noch anhören? Merkte der Mann nicht, dass er wie auf heißen Kohlen saß? Er musste unbedingt mit Jessie sprechen, bevor das Memo, das er unterzeichnet hatte, gedruckt, verteilt und diskutiert wurde.
    Endlich konnte er den Kerl verabschieden. Als er die Bürotür öffnete, sah er Jessie in Richtung Lobby stürmen. Der rotbraune Zopf war unverkennbar.
    „Wohin will sie?“, fragte er Scarlet, die an Jessies Arbeitsplatz stand und sehr betroffen wirkte.
    „Sie geht nach Hause. Sie ist krank.“
    Oh Mann. „Was hat sie?“
    „Ich hätte Liebeskummer vermutet.

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