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Collection Baccara Band 331

Collection Baccara Band 331

Titel: Collection Baccara Band 331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Duarte , Emilie Rose , Merline Lovelace
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hingen Ölgemälde in verschiedenen Größen, Skulpturen thronten auf Sockeln, die im ganzen Raum verteilt waren.
    Eine schicke Brünette näherte sich ihnen. „Mr Elliott?“
    „Ja.“
    „Trisha Evans.“
    Aubrey hatte das Gefühl, dass der Handschlag länger als nötig dauerte.
    „Und Sie sind?“
    „Aubrey Holt.“
    „Mrs Raines wartet im privaten Ausstellungsraum. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.“
    Trisha drehte sich um und ging mit wackelndem Po voran. Aubrey fragte sich, ob die Frau immer so stöckelte, oder ob sie Liam mit ihrem verführerischen Hüftschwung auf sich aufmerksam machen wollte. Was spielte es für eine Rolle? Sie selbst würde vermutlich dasselbe tun, wäre sein Nachname nicht Elliott.
    Eine kleine Frau, nicht größer als einen Meter fünfzig, erwartete sie. Ihr Gesicht zeigte bemerkenswert wenig Falten dafür, dass sie bereits Ende sechzig war. Beim Anblick des Gemäldes auf einer Staffelei, eine Prunkwinde in Öl, stockte Aubrey der Atem. Sie hatte es nie zuvor gesehen. Es schien genau das auszudrücken, was sie verspürt hatte, bevor sie Liams Namen erfuhr.
    „Sie wollen also eins meiner Werke kaufen“, sagte Gilda Raines ohne große Vorrede.
    Sie sprach mit einem melodischen Südstaatenakzent. Aubreys Aufmerksamkeit wurde für einen Moment von dem Kunstwerk abgelenkt, und sie sah, dass die Künstlerin Liam abschätzend begutachtete.
    „Ja, Ma’am.“ Er betrachtete das gerahmte Ölbild.
    „Warum?“
    „Ich habe Ihnen von meiner Mutter geschrieben. Von ihrer Krankheit.“
    „Ich bekomme nicht viele Briefe, in denen ich gebeten werde zu verkaufen. Egal was, ich kaufe jedes Bild, war der Wortlaut, soweit ich mich erinnere. Ich trenne mich nicht oft von meinen Bildern, Mr Elliott, und wenn ich es tue, dann nur aus gutem Grund. Und ich sehe nicht, dass der bei Ihnen vorliegt. Warum sollte ich es tun?“
    „Weil meine Mutter Ihre Werke bewundert. Eins Ihrer Gemälde zu besitzen, würde sie sehr glücklich machen.“
    Gilda verschränkte ihre dünnen Arme über einer locker sitzenden Paisley-Bluse. Sie schwieg, doch ihr Gesichtsausdruck sagte: Das reicht nicht als Grund.
    Obwohl es sie nichts anging, mischte Aubrey sich ein: „Nach der beidseitigen Brustentfernung muss seine Mutter daran erinnert werden, dass sie eine Frau ist.“
    Alle Köpfe drehten sich in ihre Richtung.
    „Dieses Gemälde verkörpert Weiblichkeit, Sinnlichkeit und Erotik. Ich könnte mir vorstellen, dass Karen Elliott im Moment das Gefühl hat, diese drei Eigenschaften nicht mehr zu haben.“
    Gilda Raines kniff die Augen zusammen und musterte sie. „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Ich habe im letzten Jahr eine Freundin wegen Brustkrebs verloren. Während ihrer Behandlung habe ich viel Zeit mit ihr verbracht.“
    Jane, die Sekretärin ihres Vaters, hatte den langen, schweren Kampf gegen den Krebs verloren. Die Trauer holte Aubrey bei der Erinnerung wieder ein. Jane hatte ihr näher gestanden als ihre versnobte Mutter oder ihr Vater, der Workaholic. Sie war ihre Vertraute gewesen, ihre Heldin, und Aubrey vermisste sie immer noch.
    Jane war es auch, die Veränderungen an ihr wahrnahm. Mit viel Fingerspitzengefühl hatte sie ihr das Geständnis entlockt, dass ihr Stiefvater sich ihr unsittlich genähert hatte, und ihren Vater über die Vorkommnisse unterrichtet.
    Daraufhin hatte man Aubrey schnell aus dem Haus ihrer Mutter geholt. Und wenn diese ihre Tochter sehen wollte, musste sie in die Wohnung der Holts kommen, was allerdings nicht oft passierte.
    Gilda deutete mit dem Kopf auf Liam. „Meinen Sie, er versteht es?“
    Aubrey verdrängte den Gedanken an die Vergangenheit und sah ihn an. „Ich kann es ihm erklären.“
    Gilda kicherte und nickte. „Ich bin sicher, Sie können das. Dann also in Ordnung.“
    Der Rest ging schnell. Minuten später lag das Gemälde sorgfältig verpackt im Kofferraum eines Taxis, und sie und Liam befanden sich auf dem Weg zu seinem Apartment – eine Entscheidung, die sie gleichzeitig als klug und töricht erachtete. Klug, weil sie vielleicht Informationen aus ihm herausbekommen konnte, und töricht, weil sie sich mit dem quälte, was sie nicht haben konnte.
    Der Taxifahrer, der sie zurückbrachte, fuhr auch ohne doppelten Fahrpreis so aggressiv wie der erste. Gerade noch rechtzeitig machte er einen Schlenker um einen Fahrradkurier, und sie wurde praktisch auf Liams Schoß geschleudert. Er fing sie auf und hielt sie mit seinen starken Händen fest.
    Sie sah ihn an.

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