Collection Baccara Band 331
durchdringenden blauen Augen waren denen von Alex so ähnlich. „Sie wissen, dass Sie das nicht tun müssen, oder?“
„Ihr Bruder gab mir zu verstehen, dass es beiden Daltons wichtig sei, die Abstammung des Babys zu klären.“
„Das ist richtig, aber das heißt nicht, dass wir Sie mit Füßen treten werden.“
Julie hätte ihm beinahe geglaubt, wenn nicht genau in dem Moment der Aufzug geklingelt hätte und sein Zwillingsbruder ausgestiegen wäre. Beim Anblick der beiden Daltons nebeneinander verschlug es ihr den Atem. Besonders als Alex sie auf genau die gleiche Art wie sein Bruder anlächelte.
„Aha, den Schwächsten des Wurfs hast du also auch schon kennengelernt.“
„Ja, er hat mir erzählt, dass er auch in diesem Stockwerk wohnt.“
„Richtig, ebenso wie ich.“
Er deutete auf eine weitere Doppeltür auf der rechten Seite. Julie stellte auf einmal fest, dass sie zwischen den zwei Daltons eingepfercht war.
„Ich hab einen Tisch in einem Restaurant in der Stadt reserviert. Passt dir neunzehn Uhr?“
Ja, natürlich. Es war ihr lieber, seine Mutter auf neutralem Boden kennenzulernen. Dort konnte die beeindruckende Frau, die Dusty ihr beschrieben hatte, bestimmt nicht übermäßig viel Staub aufwirbeln.
„Neunzehn Uhr ist gut.“
„Ich hole dich ab.“
Sie nickte und schloss die Tür hinter sich. Warum hatte sie sich bloß auf all das eingelassen?
Eine Stunde später hatte sie geduscht, sich die Haare geföhnt, sich geschminkt und die einzigen schicken Kleidungsstücke angezogen, die sie mitgebracht hatte.
Die letzten drei oder vier Jahre hatte sie meistens Jeans, Shorts oder Overalls getragen. Es hatte nicht viele Gelegenheiten gegeben, sich hübsch zu machen. Kritisch blickte sie jetzt an sich herunter. Sie hatte die schwarze eng anliegende Hose und die dazu passende perlenbesetzte Tunika schon viele Male in ihre Reisetasche gepackt, weil sie knitterfrei waren. Ob sie allerdings passend waren für ein Abendessen mit den Daltons, bezweifelte sie doch sehr.
Alex Daltons bewundernder Blick, den er ihr zuwarf, als sie ihm die Tür öffnete, räumte allerdings sämtliche Zweifel aus dem Weg. Sie war sich diesmal sicher, dass es Alex war, weil sie ihn an der kleinen Narbe am Kinn erkannte.
Und plötzlich stieg eine andere Erinnerung in ihr hoch. Der Mann, mit dem sie vor einigen Monaten geschlafen hatte, besaß noch ein weiteres Erkennungsmerkmal. Ein Muttermal genau …
Völlig unabsichtlich ließ Julie ihren Blick zu einer Stelle knapp unter seinem Gürtel wandern. Schnell wandte sie sich wieder ab. In der Hoffnung, dass sie nicht rot geworden war, griff sie nach ihrer Handtasche.
„Blake hat sich gefreut, dich kennenzulernen“, bemerkte Alex, als er zur Seite wich, um sie aus der Tür treten zu lassen.
„Ich fand es auch sehr nett, ihn kennenzulernen. Fährt er mit ins Restaurant?“
„Nein, er kommt nicht mit. Und ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber wir gehen zu Fuß. Das Restaurant ist nicht weit weg.“
„Kommt dann also nur deine Mutter mit?“
Und womöglich das Baby. Nein, sie würden das Kind sicher nicht in ein überfülltes Lokal mitnehmen. Während sie auf den Aufzug zugingen, bereitete sich Julie innerlich auf die erste Begegnung mit der kompromisslosen Delilah vor.
„Nein, genau genommen, gehen nur wir beide heute zusammen essen“, unterbrach Alex ihre Gedanken.
4. KAPITEL
„Nur wir beide?“
Abrupt blieb Julie stehen. Was führte er im Schilde?
Sie musste zugeben, dass Alex in seiner beigen Hose und dem kurzärmligen blau gestreiften Hemd zum Anbeißen aussah. Aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass er irgendetwas plante. Schließlich war er der Meinung, sie könnte eine Frau sein, die es übers Herz brachte, ihr Kind auszusetzen. Und sie durfte nicht vergessen, dass er sie dazu zwang, eine Woche in der Stadt zu verbringen.
„Ich dachte, ich solle während dieses Aufenthaltes herausfinden, wie wir beide und das Baby zusammenpassen.“
„Ja, das sollst du auch.“ Gelassen drückte er auf den Aufzugknopf. „Aber bevor ich dich dem Tiger zum Fraß vorwerfe, in diesem Fall meiner Mutter, möchte ich, dass wir beide uns ein bisschen besser kennenlernen.“
Besser kennenlernen? Hatten sie das nicht schon hinter sich? Wieder ertappte Julie sich dabei, wie ihr Blick zu seiner Gürtelschnalle wanderte. Sofort sah sie wieder auf. Hör auf damit, ermahnte sie sich selbst.
Oh Mann, sie musste diese Bilder, die ständig zu den unpassendsten Momenten vor
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