Collection Baccara Band 331
Gedanken ihren Anteil an der Rechnung zusammen.
„ Au revoir , Cecile“, rief Alex der Besitzerin zu und sie verließen das Restaurant.
„Wir haben gar nicht bezahlt“, bemerkte Julie, als sie bereits auf der Straße standen.
„Cecile schreibt immer alles auf, und ich bezahle später.“
„Aber doch nicht für meinen Teil.“ Die Luft hier draußen war immer noch schwül. „Ich dachte, ich hätte das klargestellt. Ich möchte für meine Ausgaben selbst bezahlen diese Woche.“
„Das war doch nur ein Abendessen, Julie.“
„Komisch, warum kommt es mir dann eher vor wie eine Bestechung? Man könnte sogar sagen, dass die ganze Woche nach Erpressung stinkt.“
Er zuckte gleichgültig mit den Achseln. „Ich betrachte sie als Bestandteil eines ganz legitimen Geschäftsangebots.“
„Gehen dann etwa all meine Spesen auf das Firmenkonto?“
„Nein, natürlich nicht. Aber …“
„Es gibt kein Aber, Dalton. Ich bin auf mich allein gestellt, seit ich siebzehn war. Ich zahle, sonst mache ich nicht mit.“
Alex wollte gerade widersprechen, als er sich daran erinnerte, dass Julie damals nach ihrer gemeinsamen Nacht vor ihm aufgestanden war, ihm einen Kuss gegeben hatte und verschwunden war. Als er später die Hotelrechnung begleichen wollte, war diese schon bezahlt gewesen.
„Okay, ich werde eine Liste über alle Ausgaben führen. Am Ende deines Aufenthaltes rechnen wir dann ab.“
Oder auch nicht. Er wollte ihr auf keinen Fall eine Rechnung vorlegen. Er hatte sich Agro-Airs Bilanzen angesehen und bezweifelte, dass sie oder einer ihrer Partner eine ganze Woche teurer Restaurantrechnungen bezahlen könnte. Außerdem würde er am Ende ihres Aufenthaltes sicher wissen, ob Julie die Mutter von Molly war. Und wenn ja, wären die Rechnungen, die in dieser Woche anfallen würden, völlig bedeutungslos im Vergleich zu den Verhandlungskosten, die dann folgen würden.
Die Vorstellung, dass Julie Bartlett ihr Kind aussetzen würde, wurde allerdings immer unwahrscheinlicher. Julie war eine sehr unabhängige Frau. Und wenn man dann noch bedachte, wie stur sie sein konnte, war es für Alex kaum vorstellbar, dass sie so etwas tun würde.
Wären da nicht die bisher noch ungeklärten zeitlichen Lücken in ihrem Südamerikaaufenthalt gewesen und die Tatsache, dass sie sich absolut weigerte, eine DNA-Probe abzugeben, hätte Alex sein Vorhaben sofort aufgegeben.
Ich werde einfach noch ein oder zwei Tage abwarten und sehen, was passiert, dachte er, während er den Blick nicht von ihrem festen Po und ihren schwingenden Hüften abwenden konnte, als sie vor ihm durch die Eingangstür des Dalton-Gebäudes ging.
Mal sehen, ob der Privatdetektiv noch etwas aufdecken würde. Vielleicht kam ja noch das eine oder andere dunkle Geheimnis hinter Julies Fassade zum Vorschein.
Als der Aufzug im obersten Stockwerk anhielt, wollte Alex genau das tun: einfach noch ein bisschen mehr über die wahre Julie erfahren.
Vor einem Jahr, als sie sich kennengelernt hatten, war es nach anfänglichem Gekicher recht schnell gegangen, und Alex konnte sich noch gut daran erinnern, wie es zwischen ihnen geknistert hatte.
Unter dem Vorwand, dass sie noch den morgigen Tag besprechen müssten, lud er sich selbst in ihre Suite ein.
„Was gibt es denn zu besprechen?“, fragte Julie.
„Meine Mutter ist vor fünf Jahren aus der Firma ausgestiegen, aber es fällt ihr schwer, die Zügel loszulassen.“ Wie immer, wenn er über seine Mutter sprach, bemerkte er diesen Zwiespalt in sich. Einerseits empfand er ihr gegenüber große Zuneigung, andererseits wurde diese Zuneigung von ihrer Seite her oft überstrapaziert. „Sie hat uns um zehn Uhr zum Brunch bestellt. Anschließend würde ich dir gerne den Betrieb zeigen.“
Bei diesen Worten war Alex zum Mahagoniwandschrank gegangen, in dem sich neben einem Fernseher und einer Musikanlage auch eine großzügige Hausbar befand.
„Was möchtest du trinken? Wir haben alles, was das Herz begehrt – Likör, Wein und natürlich die Spezialität des Hauses.“ Alex hatte die Tür geöffnet und Julie erblickte Regale voll mit edlen Flaschen.
„Und die wäre?“
„Einen Blend, den sich mein Vater mal in Schottland hat abfüllen lassen. Er hat ihn Jakes Dummheit genannt.“
„Okay, dann hätte ich gern etwas davon. Wieso denn Dummheit?“
„Das hat er uns nie erzählt. Und unsere Mutter auch nicht, aber sie weigert sich standhaft, das Zeug zu trinken.“
Als Julie näher kam, um sich das Etikett auf der
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