Collection Baccara Band 331
wieder auf das Baby in ihren Armen. „Nein, das wusste ich nicht. Wir sind noch nicht dazu gekommen, unsere Gefühle zu analysieren.“
„Dann analysieren Sie sie jetzt. Wie ernst ist es Ihnen mit Alex?“
Na ja, sie war ja vorgewarnt worden. Trotzdem hätte Julie Delilah am liebsten gesagt, sie solle sich da raushalten.
„Seien Sie mir jetzt nicht böse, aber ich liebe meinen Sohn und möchte nicht, dass ihm jemand das Herz bricht.“
„So weit sind wir noch nicht, Delilah.“
„Sind Sie sicher? Ich habe gesehen, wie er Sie gestern vor dem Theater geküsst hat. Das hat er mit noch keiner anderen Frau, mit der ich ihn zusammengebracht habe, in der Öffentlichkeit getan.“
„Vermutlich, weil Sie ihn mit denen zusammengebracht haben.“
„Ja, kann schon sein, aber …“ Delilah zögerte. „Ich werde auch nicht jünger. Ich möchte, dass Alex eine Familie gründet. Alex und Blake. Mit den richtigen Frauen.“
Julie stellten sich bei diesem Zusatz wieder die Nackenhaare auf.
„Ich weiß nicht, was Sie mit ‚richtig‘ meinen, aber eines sage ich Ihnen. Die Beziehung zwischen Alex und mir hat nichts mit Ihnen oder Molly zu tun. Entschuldige, Kleine, ich bin nicht deine Mama“, fügte sie dem Baby zugewandt hinzu.
„Verdammt noch mal, das weiß ich doch“, rief Delilah aufgebracht. „Ich habe das Wasserglas, das Sie am ersten Morgen beim Brunch benutzt haben, zur DNA-Analyse eingeschickt. Das Ergebnis war gleich am nächsten Tag da.“
Julie blieb vor Staunen der Mund offen stehen. Sie zählte innerlich bis zehn, um sich zu beruhigen, ehe sie antwortete.
„Das hätten Sie nicht tun müssen, ich habe Alex am ersten Abend freiwillig eine DNA-Probe gegeben. Er hat es Ihnen anscheinend nicht gesagt.“
„Egal, eine Mutter tut, was sie tun muss, um ihre Kinder zu schützen. Und jetzt sind wir wieder bei Alex und Ihnen.“
„Delilah …“
„Molly muss ein Bäuerchen machen“, unterbrach Delilah sie. Sie holte ein Tuch aus der Windeltasche und legte es Julie über die Schulter.
„Als ich von den richtigen Frauen für meine Söhne sprach, war das nicht negativ Ihnen gegenüber gemeint. Aber mir ist wieder eingefallen, was Sie beruflich machen.“
„Was hat das denn mit alldem zu tun?“
„Ich bin in Oklahoma geboren und aufgewachsen und habe schon viele Sprühflugzeugpiloten kennengelernt. Ich weiß, wie gefährlich dieser Beruf ist.“
„Sicher nicht gefährlicher, als nach Öl zu bohren, wenn man zwei kleine Jungen hat“, konterte Julie.
Molly stieß ein lautes Bäuerchen aus, was das hitzige Wortgefecht zwischen den beiden Frauen für kurze Zeit unterbrach.
„Big Jake und ich haben getan, was wir tun mussten, um zu überleben. Falls Sie und Alex mal eine Familie haben sollten, müssen Sie sich sicher keine Sorgen machen, dass Sie verhungern.“
„Darum mache ich mir jetzt auch keine Sorgen!“
„Kein Grund, eingeschnappt zu sein. Ich sage nur, wie es ist.“
Julie schüttelte den Kopf – sie war gleichermaßen verärgert und verwundert. „Sie haben wirklich Nerven.“
Delilah ignorierte Julies Kommentar und fuhr fort: „Alex hat mir erzählt, wie sie mit der Lane 602 geflogen sind. Er meinte, dass Sie fliegen, als seien Sie mit Flügeln geboren worden. Ihm sei angeblich fast das Herz stehen geblieben bei ein paar Ihrer Kunststücke.“
„Ich bin eben eine gute Pilotin“, erwiderte Julie scharf.
„Das glaube ich. Aber wir wissen beide, dass nicht nur das Fliegen Ihren Beruf so gefährlich macht. Es sind auch die Dämpfe der Chemikalien, die Sie jeden Tag einatmen.“
Julie biss sich auf die Zunge, um nicht aus der Haut zu fahren. Sie war sehr vorsichtig im Umgang mit den Dünge- und Insektenvernichtungsmitteln und trug immer Schutzkleidung. Aber sie musste auch zugeben, dass stets ein Restrisiko blieb. Die Chemikalien waren äußerst gefährlich.
„Haben Sie jemals darüber nachgedacht, was für Auswirkungen diese Mittel auf ein Baby haben könnten, wenn Sie schwanger wären?“
„Natürlich habe ich das. Aber ich bin nicht schwanger.“
„Jetzt vielleicht nicht. Aber Sie wollen doch irgendwann einmal Kinder haben, oder nicht?“
Langsam antwortete sie: „Ja, schon.“
„Mit Alex?“
„Sagen Sie, Delilah, hören Sie denn nie damit auf?“
„Nein. Wollen Sie mit Alex Kinder haben oder nicht?“
„Okay! Vielleicht. Irgendwann einmal.“
Was sie wollte, war Alex! Delilah beobachtete Julie mit Argusaugen.
„Also läuft alles auf eine ganz einfache
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