Collection Baccara Band 331
drängten sich immer noch mehrere Hundert Gäste im Haus und Garten. Natürlich trugen die vielen Champagnerbrunnen, die Delilah hatte aufstellen lassen, dazu bei, dass die Leute lange blieben und die Stimmung beschwingt und fröhlich war.
Für das leibliche Wohl sorgten Kellner, die ständig mit voll beladenen Silbertabletts aus der Küche kamen und den Gästen kleine Häppchen anboten.
Blake lehnte an einer Säule und legte eine kurze Verschnaufpause ein, während Delilah, die unermüdliche Hausherrin, wie eine Generalin zwischen den Truppen hin- und herlief. Sie hatte Molly während der ganzen Zeremonie in den Armen gehalten und hatte dann zu Hause in der Villa, kurz bevor die Gäste ankamen, das Baby nach oben gebracht, damit es dort in Ruhe sein Mittagsschläfchen machen konnte.
Jetzt saß die kleine Molly wieder auf Delilahs Hüfte, eingekleidet in ein Spitzenkleid im gleichen Farbton wie das melonenfarbene ihrer Großmutter.
Der Anblick versetzte Blake einen Stich. Er wusste, dass Molly seiner Mutter sehr fehlen würde, wenn Julie und Alex von ihrer Hochzeitsreise zurückkommen und mit der Kleinen in ihr eigenes Haus ziehen würden. Auch ihn würde es richtig treffen. Obwohl es sehr wahrscheinlich war, dass Alex der Vater von Molly war, so nagte jetzt doch ein kleiner Zweifel an Blake. Es bestand schließlich eine ganz geringe Chance, dass …
„Einer wäre jetzt versorgt, den anderen müssen wir noch unterkriegen“, ertönte die fröhliche Stimme seines Bruders hinter ihm.
Schnell schüttelte Blake den traurigen Gedanken ab, dass er einfach nur Mollys Onkel sein würde, und drehte sich zu seinem Zwillingsbruder um.
„Jetzt wird sie dir doppelt so viel Druck machen“, bemerkte Alex und seine Stimme nahm einen mitfühlenden Ton an.
„Ich weiß. Bist du sicher, dass du Julie nicht nur geheiratet hast, damit Delilah dich endlich in Ruhe lässt?“
Alex ließ seinen Blick jetzt zu einer kleinen Gruppe Menschen wandern, die auf der Terrasse unter ihnen stand. Das Bild, das sich ihm bot, war perfekt geeignet fürs Familienalbum. Seine Braut, Grace und Delilah, mit Molly auf dem Arm, standen eng beieinander und unterhielten sich.
„Da bin ich mir ganz sicher.“
Wieder versetzte es Blake einen Stich. Er beneidete seinen Bruder.
„Julie ist das Beste, was dir je passieren konnte, weißt du das?“
„Ja“, antwortete Alex mit leiser Stimme.
„Dann beweg deinen Hintern da runter und …“ Blake verstummte. Eine Gestalt, die zur Hälfte vom Schatten der Terrassentür bedeckt war, hatte seine Aufmerksamkeit erregt. „Hast du Jamison eingeladen?“
„Unseren Privatdetektiv?“ Alex zog die Augenbrauen zusammen. „Natürlich nicht. Mann, denkst du, Delilah hat ihn eingeladen?“
„Das würde mich nicht überraschen.“
Aber andererseits …
Der Detektiv trug einen verknitterten braunen Anzug und schien sich nicht unter die Gäste mischen zu wollen. Blake hatte den Eindruck, dass er nicht wegen der Hochzeit hier war. Das bestätigte sich, als er die Brüder erblickte.
Mit einem unmissverständlichen Kopfnicken in ihre Richtung verschwand er wieder im Innern des Hauses. Die beiden standen zunächst wie angewurzelt da. Was war geschehen? Gab es Neuigkeiten? Bevor sie sich auf den Weg ins Haus machen konnten, fuhr ihre Mutter mit herrischer Stimme dazwischen.
„Alex! Euer Flug in die Flitterwochen geht in einer Stunde. Du solltest dich jetzt lieber umziehen und dich mit Julie auf den Weg zum Flughafen machen.“
Die Zwillinge sahen sich vielsagend an. Stillschweigend nickten sie sich zu.
„Ich werde mit ihm reden“, flüsterte Blake seinem Bruder zu.
Alex vertraute seinem Bruder blind. Er wusste, dass Blake es ihm sofort sagen würde, falls der Privatdetektive, neue wichtige Informationen für sie hätte.
Kurze Zeit später kamen Alex und Julie gemeinsam die breite Treppe hinunter. Die Gäste jubelten und wünschten dem frischvermählten Paar alles Gute auf seine Hochzeitsreise. Während Julie den Brautstrauß in die Menge warf, ließ Alex auf der Suche nach Blake den Blick über die Menge schweifen. Als er ihn endlich in einer Ecke entdeckte, schüttelte sein Bruder langsam den Kopf. Anscheinend gab es also nichts Neues vonseiten des Detektivs.
Alex nickte zurück und wandte sich dann wieder der Frau zu, die sein Leben so durcheinandergewirbelt hatte. Behutsam ergriff er ihren Arm und führte sie zu der Limousine, die in der Einfahrt auf sie wartete. Er zwang sich dazu, seinen Bruder,
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