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Collection Baccara Band 331

Collection Baccara Band 331

Titel: Collection Baccara Band 331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Duarte , Emilie Rose , Merline Lovelace
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seine Mutter und seine Tochter aus seinen Gedanken zu verdrängen.
    Nun wollte er nur noch an Julie denken und jeden Moment mit ihr genießen. Sie machte ihn glücklich, und jeder Winkel seines Herzens war von seiner Liebe zu ihr erfüllt.
    – ENDE –



Sanfte Hände auf nackter Haut

1. KAPITEL
    Javier Mendoza hatte sich seiner Familie gegenüber gerade sehr gereizt und unwirsch gezeigt, aber im Grunde wollte er einfach nur allein sein.
    Als sie seinen Wink endlich verstanden und sein Krankenhauszimmer verlassen hatte, fühlte er sich zunächst erleichtert. Doch dann hörte er, wie sie draußen vor der Tür zu flüstern begannen.
    „Vielleicht sollten wir einen Psychologen hinzuziehen“, sagte sein Vater.
    Luis Mendoza glaubte anscheinend, leise genug gesprochen zu haben, doch Javier war nicht taub.
    Er warf Leah Roberts, die noch am Fußende seines Bettes stand, einen genervten Blick zu. Leah war seine Krankenschwester und Retterin in der Not. Verständnisvoll sah sie ihn an.
    „Sie meinen es nur gut“, beschwichtigte Leah ihn so leise, dass es die Familie draußen auf dem Flur nicht hören konnte.
    Natürlich hatte sie recht. Als er auf der Intensivstation gelegen hatte, hatten sein Vater und seine Geschwister nächtelang für ihn gebetet. Nun, da es ihm besser ging und er auf die normale Krankenstation verlegt worden war, besuchten sie ihn regelmäßig. Er war ihnen dankbar für ihre Liebe und Fürsorge, aber er hatte keine psychischen Probleme, sondern wollte nur so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen.
    Zwei Monate zuvor war ein gewaltiger Tornado über Red Rock hinweggefegt und hatte im Bruchteil einer Sekunde Javiers Leben komplett auf den Kopf gestellt.
    Alles, was er über jenen schicksalsträchtigen Tag und die darauffolgenden fünf Wochen wusste, war das, was man ihm erzählt oder was er in den alten Zeitungen gelesen hatte, die Leah ihm mitgebracht hatte.
    Er konnte sich an so gut wie nichts erinnern, was an jenem Dezembertag nach der Hochzeit seines Bruders Marcos mit Wendy Fortune geschehen war. Beide Familien hatten zusammen gefeiert. Weil die aus Atlanta stammenden Fortunes anschließend zu einer Silvesterparty nach Hause zurückfliegen wollten, waren sie mit mehreren Wagen zum Flughafen aufgebrochen. Javier hatte am Steuer eines der Autos gesessen.
    Doch urplötzlich war der Wind stark aufgefrischt. Dunkle Wolken türmten sich drohend vor ihnen auf. Die Reisenden hofften, noch vor dem Sturm abfliegen zu können.
    Doch dann geschah das Unglück. Wie aus dem Nichts bildete sich vor ihren Augen ein Tornado. Er wirbelte die Wagen wie Spielzeugautos durcheinander. Mehrere Menschen wurden getötet und etliche verletzt.
    Javier gehörte zu den „glücklichen“ Überlebenden, wie mehrere Ärzte ihm versicherten. Doch er war so schwer verletzt, dass es Wochen dauerte, bis man wusste, ob er durchkommen würde. Über einen Monat hatte er im künstlichen Koma gelegen und erst im Februar das Bewusstsein wiedererlangt.
    Seine Familie und die vielen Spezialisten, die ihn behandelt hatten, waren überaus erleichtert, dass sein Gehirn das Unglück offenbar vollkommen unbeschadet überstanden hatte, auch wenn er in den ersten Tagen nach dem Aufwachen sehr verwirrt war.
    Seine anschließende Genesung aber erwies sich als ausgesprochen schwierig. Durch die komplizierten Brüche in beiden Beinen standen ihm im Anschluss an die Klinik wochenlange Therapien in einer Rehabilitationseinrichtung bevor. Dort würde er wieder lernen müssen, ganz ohne Hilfe zu gehen. Eine Zeit lang waren die Ärzte nicht sicher, ob ihm das wirklich gelingen könnte.
    Javiers behandelnder Orthopäde und langjähriger Freund Jeremy Fortune hatte ihm ehrlich gesagt, dass die anstehende Physiotherapie äußerst anstrengend werden würde, für Javiers völlige Genesung aber unerlässlich sei.
    „Du bist jung“, hatte Jeremy gesagt. „Und du bist stark. Nach der Reha wirst du mit etwas Glück wieder wie neu sein.“
    Davon war Javier allerdings nicht überzeugt. Er hatte so viel Zeit verloren. Seine Erinnerungslücken füllten sich zwar allmählich wieder, dennoch hatte er beruflich wie privat einiges verpasst.
    Gut, vielleicht würde er physisch wieder ganz gesund werden, aber tief in seinem Inneren hatte sich etwas verändert.
    Javier war ein anderer geworden.
    Seine Familie hielt ihn offenbar für depressiv und vielleicht traf das zum Teil auch zu. Wer wäre es an seiner Stelle nicht?
    In den vergangenen einunddreißig

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