Collection Baccara Band 331
Tagen. Sie verbrachte den Großteil der Zeit damit, Dusty die Pferdemedizin und die scharfen Tacos zu verabreichen, die er und seine fette Katze so gern mochten.
Zwischendurch machte sie zusammen mit Chuck die Pawnee wieder flugtüchtig, was sie Alex in einer knappen E-Mail mitteilte. Und das war gut so, denn es hatte sich mittlerweile rumgesprochen, dass Dalton International und Agro-Air sich zusammenschließen würden.
Die Kunden, die letzte Saison vor der weiteren Zusammenarbeit mit Agro-Air zurückgescheut waren, weil das Unternehmen nur ein Flugzeug hatte, waren jetzt alle wieder interessiert, und es gab viele Anfragen.
Julie musste jetzt überall für Dusty einspringen, da dieser noch immer nicht fliegen konnte. Von früh bis spät war sie in der Luft. Am Ende dieser Sechzehnstundentage stieg sie völlig übermüdet aus dem Cockpit und schaffte es gerade noch nach Hause, wo sie sofort erschöpft ins Bett fiel.
Aber dann konnte sie nicht schlafen. Denn sobald sie die Augen schloss, sah sie Alex vor sich und konnte in der Stille der Nacht sogar fast seinen Atem neben ihr hören. Sie sehnte sich sehr nach ihm. Aber konnte sie sich so verändern, dass sie seinen Vorstellungen gerecht wurde? Wollte sie das überhaupt?
Nachdem sie sich gegenseitig tagelang Nachrichten auf der Mailbox hinterlassen hatten, erreichte Julie ihn endlich am Donnerstagvormittag. Sie hatte schon eine morgendliche Flugrunde hinter sich, und als sie in den Hangar kam, saß Dusty in einem Klappstuhl und hatte Belinda auf dem Schoß. Er murrte wieder einmal darüber, wie unnütz er doch war. Chuck betankte die Pawnee mit Treibstoff und füllte auch den Düngemitteltank erneut auf.
Julie schnappte sich einen Energydrink und wählte Alex’ Büronummer. Seine Assistentin meldete sich.
„Ms Bartlett! Mr Dalton möchte unbedingt mit Ihnen sprechen. Er ist zwar gerade in einer privaten Konferenz mit Ms Hale, meinte aber, ich solle Sie sofort durchstellen, falls Sie anrufen würden.“
„Ms Hale?“ Sie hatte nichts sagen wollen, aber es rutschte Julie einfach so heraus.
„Ja, Barbara Hale. Sie ist Rechtsanwältin hier in Oklahoma City. Kleinen Moment, ich verbinde Sie …“
„Warten Sie!“
Die Zweifel, die sie die ganze Zeit über gehegt hatte, wurden bei der Vorstellung, dass Barbara Hale sich gerade in einer privaten Sitzung mit Alex traf, noch um vieles größer. Die schlanke, kultivierte Barbara mit dem dunklen Haar stand bestimmt gerade ganz nah über ihn gebeugt. Julie hatte den nicht gerade dezenten Hinweis der Rechtsanwältin auf deren frühere intime Beziehung zu Alex noch ziemlich genau im Ohr.
Wenn Molly nicht in sein Leben getreten wäre …
Wenn Julie nicht an letzter Stelle seiner Liste der möglichen Mütter gestanden hätte …
Der dumpfe anhaltende Kummer, den sie in den letzten Tagen verspürt hatte, war auf einmal zu einem schneidenden Schmerz geworden. Molly. Die süße, kleine Molly.
Oh, Gott, das schaffe ich jetzt einfach nicht, dachte Julie.
„Unterbrechen Sie ihn nicht“, warf sie schnell ein.
„Aber …“
„Ich flieg gleich wieder los. Sagen Sie ihm bitte, ich würde später noch mal anrufen.“
„Aber …“
Sie schnitt der Frau das Wort ab und klappte hastig ihr Handy zu. Anschließend versuchte sie, sich einzureden, dass sie das Richtige getan hatte. Dusty und Agro-Air brauchten sie. Egal ob die Fusion mit DI stattfand oder ob sie und Alex ihre Beziehung wieder in den Griff bekommen würden, sie konnte ihre Partner jetzt nicht hängen lassen. Es würde Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, bis Dusty wieder fliegen konnte. Bis dahin …
Immer noch hielt sie das Handy in der Hand, als dieses begann, beharrlich zu piepsen. Doch Julie starrte es nur an und ließ es klingeln. Als endlich die Mailbox ansprang und sie aufblickte, sah sie, dass Dusty und Belinda sie mit unverwandtem Blick ansahen.
„Ist irgendwas zwischen dir und diesem Dalton vorgefallen, was ich wissen müsste, Missy?“
Er runzelte die Stirn, als sie ihm barsch antwortete. „Nein.“
„Also irgendetwas ist dir ganz eindeutig über die Leber gelaufen. Wenn es nicht Dalton ist, was dann?“
Julie zerquetschte die leere Getränkedose in ihrer Hand und warf sie in das alte Ölfass, das als Mülleimer diente. Belinda fauchte, als die Dose laut scheppernd in der Tonne landete.
„Machst du dir etwa Sorgen wegen der Notarztrechnung? Das brauchst du nicht. Die bezahlen wir schon irgendwie. Genau wie die Tankfüllung, die
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