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Collection Baccara Band 331

Collection Baccara Band 331

Titel: Collection Baccara Band 331 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judy Duarte , Emilie Rose , Merline Lovelace
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Jahren hatte er sich immer auf seinen Körper und seine Intelligenz verlassen können. Nun war er schon seit Wochen auf die Hilfe anderer angewiesen. Zu allem Unglück schritt seine Genesung kaum voran.
    Was wäre, wenn er niemals den Glauben an sich selbst zurückgewinnen würde?
    Diese Frage ängstigte ihn zutiefst. Nie im Leben würde er mit jemand anderem darüber reden, schon gar nicht mit einem Psychiater.
    Javier blickte wieder zu Leah, die ihr langes braunes Haar im Nacken zu einem Knoten geschlungen hatte. Leah sah ihn mit ihren ausdrucksvollen haselnussbraunen Augen an, als wisse sie, was er dachte und fühlte, ohne dass er es auszusprechen brauchte.
    Sie war die einzige Person, deren Gegenwart ihn nicht verrückt machte. Vielleicht lag es daran, dass sie ihn vorher nicht gekannt hatte und nichts von ihm erwartete. Vielleicht war er ihr auch einfach nur dankbar, dass sie ihn nicht mit Samthandschuhen anfasste und Fröhlichkeit mimte, wenn sie traurig war.
    Leah war eine schöne Frau. Sie strahlte von außen wie von innen. Natürlich wollte er in ihrer Gegenwart ein ganzer Mann sein. Schließlich war er nur verletzt und gewisse Teile seines Körpers bedurften in keiner Weise einer Reha.
    Leah kam zum Kopfende seines Bettes und legte die Hand auf das Gestell. Sie hatte lange, schmale Finger mit sorgfältig manikürten Nägeln. Er wusste, dass ihre Berührung leicht und trotzdem fest und kompetent war.
    Er war versucht, die Hand nach ihr auszustrecken, doch ehe er das Für und Wider einer solchen Handlung abwägen konnte, wandte sie sich ihm zu. „Ich werde Ihre Familie bitten, ihre Unterhaltung in einem der Besprechungsräume weiterzuführen.“
    „Danke.“
    Sie nickte und ging auf den Flur hinaus.
    Das Letzte, was er hörte, war Leah, die sagte: „Kommen Sie doch bitte mit mir.“
    Während Leah die Familie Mendoza am Schwesternzimmer vorbei über den Flur führte, sagte sie: „Javier hat Ihr Gespräch mitbekommen. Ich halte es für das Beste, wenn Sie sich anderswo weiterunterhalten.“
    „Oje.“ Javiers Vater Luis fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich wollte wirklich nicht, dass er uns hört. Wir machen uns einfach nur Sorgen um ihn.“
    Auch Leah war in Sorge. Ihr war aufgefallen, wie sehr Javier sich änderte, sobald seine Familie zu Besuch kam. Sie hatte ihn sogar einmal darauf angesprochen, doch er hatte es nur kurz abgetan und dann das Thema gewechselt.
    „Seine Hilflosigkeit ist für ihn sehr schwer zu ertragen“, fuhr Leah fort.
    Alle nickten zustimmend.
    „Zu schade, dass Sie ihn nicht vor seiner Verletzung kennengelernt haben“, bemerkte Luis.
    Das dachte Leah auch. Doch selbst in seinem jetzigen Zustand war sie von ihrem schönen Patienten fasziniert. Oft schaute sie auch an den Tagen bei ihm vorbei, an denen sie anderen Patienten zugeteilt war.
    „Javier ist durch und durch Unternehmer und Immobilienmakler“, fügte Luis hinzu. „Jedes neue Projekt hat ihn früher sofort begeistert, aber wenn wir jetzt über das Geschäft reden wollen, wechselt er sofort das Thema.“
    Leah wusste, dass ihr Patient beruflich sehr erfolgreich war und ein schönes Haus in einer eleganten Gegend von Red Rock besaß.
    „Er ist ein begnadeter Musiker“, fügte seine ältere Schwester Isabella hinzu. „Und sehr sportlich. Vor dem Unfall hat er Tennis und Golf gespielt. Aber wenn wir Musik oder Sport erwähnen, presst er die Lippen aufeinander und schaut grimmig.“
    „Sicher wird er irgendwann wieder Tennis und Golf spielen“, erwiderte Leah und öffnete die Tür zu einem Besprechungsraum. Sie wartete, bis Luis Mendoza und sein Sohn Rafe eintraten. Rafes Frau Melina und Isabella folgten.
    „Mein Bruder war immer ein positiver und energiegeladener Mensch“, sagte Isabella. „Es tut mir in der Seele weh, ihn so deprimiert zu sehen.“
    „Das kann ich gut verstehen.“ Leah hatte gehört, dass Javier sehr aktiv am gesellschaftlichen Leben teilgenommen hatte und zu Red Rocks begehrtesten Junggesellen gehörte.
    Wäre Leah ihm vor dem Unfall begegnet, hätte sie ihn sicherlich sehr interessant gefunden.
    Sogar jetzt, da er entweder in einem Krankenhausbett lag oder im Rollstuhl saß, war ihr Interesse an ihm groß … vielleicht sogar ein wenig zu groß.
    „Ich bin von Beruf Therapeutin“, sagte Melina. „Mir ist klar, was in Javier vorgeht. Ich habe schon mit vielen Unfallopfern gearbeitet, von denen sich einige mit der Tatsache abfinden mussten, nie wieder der Mann oder die Frau zu

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