Collection Baccara Band 331
unterhielt sich eine Weile mit Javiers Vater und seinen Geschwistern und ließ ihre Blicke dabei in dem kleinen gemütlichen Wohnzimmer umherschweifen. Schließlich ertappte sie sich dabei, dass sie diese intakte Familie ein wenig beneidete. Mochte Javier sich auch manchmal über seine Geschwister beklagen, so war es doch offensichtlich, dass sie sich alle von Herzen liebten und unterstützten.
Auch die Fortunes schienen sehr eng miteinander verbunden zu sein. Einen Moment stellte Leah sich vor, selbst eine solche Familie zu haben.
Und einen Ehemann wie Javier.
Sie hatte ihn mit dem Baby gesehen und beobachtet, wie er mit seinen Freunden und Geschwistern umging. Lag sie womöglich falsch mit ihrer Einschätzung, er sei ein Casanova?
Sie musste und wollte noch so vieles über diesen Mann erfahren.
Ehe sie sich versah, war er wieder an ihrer Seite.
„Ist es dir recht, wenn wir aufbrechen?“
Es war ihr egal, ob sie noch etwas blieben oder gingen, aber sie vermutete, dass er müde wurde. „Jederzeit, wenn du möchtest“, antwortete sie daher.
Leah verabschiedete sich von den Gastgebern und den Gästen. Alle schienen erfreut, dass sie Javier begleitet hatte, und traurig, dass sie gehen mussten, aber sie hatten Verständnis dafür.
Im Gegensatz zu Leah konnten sie schließlich nicht wissen, dass sie sich auf die Heimfahrt mit Javier freute. Sie erwog sogar, ob sie ihn mit in ihre Wohnung auf eine Tasse Kaffee oder was auch immer bitten sollte.
Dann nahmen ihre Gedanken eine eindeutig sexuelle Wendung … Sie versuchte, sie abzuschütteln. Schließlich war ihre Beziehung ja noch nicht über einen Gutenachtkuss hinausgekommen.
Beim Verlassen des Hauses bemerkten sie Jordana, die abseits der Veranda stand und etwas grünlich im Gesicht aussah.
„Alles okay?“, fragte Leah.
Wendys Schwester nickte. „Ja, mir geht es gut. Es war mir da drinnen nur ein wenig zu warm und zu voll.“
„Du siehst nicht besonders gut aus“, sagte Javier. „Willst du dich nicht etwas hinlegen?“
„Nein, ich möchte jetzt nicht ins Haus zurück.“
„Vielleicht sollte Leah dich einmal genauer ansehen“, schlug Javier vor und stützte sich auf seinem Stock ab. „Du brauchst womöglich einen Arzt.“
„Es geht mir gut“, erwiderte Jordana. „Wirklich.“ Ihr Blick wanderte rasch zu Leah. „Es ist nichts Ansteckendes und bestimmt gleich wieder vorbei.“
Leah brauchte nur wenig Fantasie, um zu erraten, dass Jordana schwanger sein könnte.
„Soll ich Ihnen ein paar Cracker holen? Oder ein Ginger Ale?“
„Ja, das wäre vielleicht gut. Aber bitte sagen Sie niemandem, dass es für mich ist. Oder dass Sie mich hier draußen aufgestöbert haben, okay? Und noch etwas, Leah, wollen wir nicht du zueinander sagen?“
Leah nickte. „Sehr gern, Jordana. Und was das andere betrifft, als Krankenschwester habe ich gelernt, diskret zu sein. Das wird also unser kleines Geheimnis sein.“
Sie blickte zu Javier und bedeutete ihm, dass auch er das Geheimnis für sich behalten musste. Und auch wenn er sicherlich nicht zu derselben Schlussfolgerung kam wie sie, so nickte er doch zustimmend.
Als Leah kurz darauf mit dem Drink und den Crackern zurückkam, sah sie im ersten Moment nur Javier, der sich mit J. R. und Isabella unterhielt, die offensichtlich gerade eingetroffen waren.
Jordana entdeckte sie dann ein paar Schritte weiter bei dem Baum neben dem Haus stehend und in ihr Handy sprechend.
Leah ging auf sie zu, stoppte aber dann, um sie ungestört telefonieren zu lassen. Trotzdem bekam sie ein paar Fetzen des Gesprächs mit.
„Was meinst du damit, ich sei nicht die Einzige, die in Red Rock noch etwas zu erledigen hat?“, fragte Jordana.
Das war sicher nicht für Leahs Ohren bestimmt, deshalb drehte sie sich um und ging in die andere Richtung zurück, gerade als Jordana sagte: „Wie willst du das in Ordnung bringen, Victoria?“ Sie wartete. „Okay. Dann warte ich in Red Rock, bis dein Flieger landet.“
Wieder bei der Veranda angekommen, begrüßte Leah J. R. und Isabella. Es folgte der übliche Small Talk, bis die Fortunes das Haus betraten.
„Wo ist Jordana?“, fragte Javier, als er sah, dass Leah noch immer Cracker und ein Ginger Ale in der Hand hielt.
„Dort drüben.“ Sie wies mit dem Kopf zum Baum.
„Was macht sie da?“
„Sie telefoniert mit einer gewissen Victoria.“
„Ihrer Kusine?“
„Vermutlich. Sobald sie fertig ist, gebe ich ihr die Cracker und die Limonade. Dann können wir nach Hause
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