Collection Baccara Band 331

das nächste Paar, dem Leah vorgestellt wurde, waren Wendys Bruder Scott und dessen Verlobte Christina Hastings. Scott war während des Tornados mit Christina eingeschlossen gewesen. Die Erfahrungen hatten sie zusammengeschweißt, und die beiden hatten sich ineinander verliebt.
    Die Vorstellungsrunde ging mit Wendys Eltern, Virginia Alice und John Michael, weiter. Inzwischen hatten die Gäste sich alle um Leah versammelt, die noch immer Mary Anne auf dem Arm trug.
    „Ich glaube, sie will jetzt zu ihrer Großmutter“, sagte Leah und reichte das Baby an die weißhaarige Frau weiter.
    Virginia Alice strahlte, als sie das Kind nahm, ganz offensichtlich konnte sie sich kaum sattsehen an ihrem jüngsten Enkelkind.
    Leah trat einen Schritt aus der Menge zurück, was Javier gut verstand. Es waren wirklich viele Leute im Raum und es würden im Lauf des Abends noch sehr viel mehr werden.
    Er fand, dass sie sich sehr tapfer hielt und jeden Einzelnen der Anwesenden mit großer Anmut begrüßte. Doch er wollte nicht allzu lange bleiben. Nach einem Drink und einigen der Kanapees, die Wendy vorbereitet hatte, würde er sich bei den anderen damit entschuldigen, dass er müde sei. Dann konnten Leah und er sich aus dem Staub machen.
    Schon allein der Gedanke daran, sie bald für sich allein zu haben, zauberte ein Lächeln auf sein Gesicht.
    Während die Frauen sich um das Baby scharten, wandte sich Javier an John Michael, den Patriarchen der Fortunes aus Atlanta. „Wann seid ihr angekommen?“
    „Vor ein paar Stunden. Scott hat uns vom Flughafen abgeholt und dann zu sich und Christina nach Hause gefahren.“
    Marcos hatte erwähnt, dass Scott und Christina ein großes Haus mit sieben Schlafzimmern hatten. Es bot genügend Platz für Gäste.
    „Wer möchte einen Drink?“, fragte Marcos in die Runde. „Ich habe im Innenhof eine Bar aufgebaut.“
    „Da nehme ich dich beim Wort.“ John Michael klopfte seinem Schwiegersohn auf den Rücken und folgte ihm hinaus.
    Mit über einem Meter neunzig und dem graumelierten Haar war John Michael eine äußerst beeindruckende und vornehme Erscheinung. Er war der Begründer von Fortune South Enterprises, einem der führenden Telekommunikationsunternehmen des Landes, und hatte schon mit dreißig Jahren seine erste Million gemacht.
    Inzwischen war er zweiundsechzig und mit seiner Frau seit nun fast vierzig Jahren verheiratet. Javier war der Meinung, Virginia Alice verdiene eine Menge Respekt dafür, dass sie ihrem Mann den Rücken freigehalten hatte, während er seine Karriere vorantrieb.
    Virginia Alice war der Inbegriff einer vornehmen Südstaatlerin. Sie wirkte anmutig, war aber zugleich stark, wie eine stählerne Magnolie. Wo ihr Mann gern mit der Tür ins Haus fiel, war sie ausgesprochen zurückhaltend.
    Sie hatte alle ihre sechs Kinder allein aufgezogen, da sie nichts von Kindermädchen hielt.
    Wendys Schwester Jordana erschien als Letzte. Als Javier Leah mit ihr bekannt machen wollte, sagte Leah: „Wir sind uns schon einmal in der Klinik begegnet. Schön, Sie wiederzusehen, Jordana.“
    „Ganz meinerseits.“
    „Bei unserem letzten Gespräch waren Sie im Begriff, nach Atlanta zurückzufliegen“, sagte Leah.
    „Und jetzt bin ich wieder hier.“ Jordana lächelte. „Diese Party wollte ich auf keinen Fall versäumen und vor allem nicht die Chance, meine Nichte zu besuchen.“
    Jordana Fortune war die stellvertretende Leiterin der Abteilung Forschung und Entwicklung bei Fortune South Enterprises. Sie war eine strahlende Schönheit mit blonden Haaren und braunen Augen und trat trotzdem immer sehr bescheiden auf.
    Javier streifte Leah mit einem kurzen Seitenblick und als er bemerkte, dass sie mit den anderen Ladies gut zurechtkam, sagte er: „Ich bin gleich wieder da. Darf ich dir einen Drink mitbringen?“
    „Eine Limonade, bitte.“
    Javier nickte und folgte dann den Männern nach draußen. Er freute sich auf einen Drink mit seinen Freunden und Verwandten. Danach würde er Leah nach Hause bringen und sie wieder küssen.
    Und vielleicht würde sich die Sache ja auch noch etwas weiterentwickeln.
    Leah zweifelte, ob sie die Fortunes je alle würde auseinanderhalten können, aber wenigstens kannte sie Javiers Familie von ihren regelmäßigen Besuchen in der Klinik.
    Von den Mendozas erschien Luis als Erster, gefolgt von Rafe und Melina.
    Isabella hatte heute anscheinend irgendeine Kunstausstellung. Leah hatte mitbekommen, dass sie und J. R. etwas später zur Party kommen würden.
    Leah