Collection Baccara Band 332
„Hast du dich eigentlich jemals gefragt, was ich mit dem Geld gemacht habe?“, wollte sie wissen.
Es dauerte eine Weile, bis er antwortete. „Ja.“
„Deshalb bin ich überhaupt nach Harbor Town gekommen. Jetzt bleibt keine Zeit, aber ich erzähle es dir heute Abend. Hast du Lust, zum Essen zu kommen?“
Er nahm seine Massage wieder auf. „Was hältst du davon, wenn wir uns lieben und du mir anschließend alles erzählst?“, schlug er vor.
Damit umfasste er ihre Schultern und zog sie ein Stückchen höher. Mari stöhnte leise auf, als ihre nackten Körper sich berührten und er sie zu küssen begann.“
„Das … das wäre … schön …“, stammelte sie zwischen seinen Küssen. „Mein Termin … Marc, es geht nicht.“
Den Kopf auf den Arm gestützt, beobachtete er sie, während sie aufstand und sich ihren Morgenmantel aus dem Schrank holte. Dann bemerkte sie, dass er wie hypnotisiert auf ihre Brüste sah. Irgendwie war ihr das peinlich und sie bedeckte sich, woraufhin Eric einen kleinen Seufzer ausstieß und wieder hinlegte.
„Das wird ein endloser Tag bis zum Abendessen.“
Sie lachte und machte sich auf den Weg ins Bad.
„Mari?“
Vor der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Ja?“
„Du rufst mich doch sofort an, wenn der Arzt etwas findet?“
„Mir fehlt bestimmt nichts“, meinte sie lächelnd und nickte dann. „Aber ja, falls etwas ist, rufe ich dich an.“
Nach einem letzten sehnsüchtigen Blick auf ihn riss sie sich los und lief ins Bad. Wenn er in ihrer Nähe war, schien es unmöglich, einen vernünftigen Gedanken zu fassen.
7. KAPITEL
Erst als sie das Krankenhaus betrat, stellte Mari fest, dass sie einen Anruf ihres Bruders übersehen hatte. Aber sie schob den Rückruf hinaus. Noch beherrschte Marc zu sehr ihre Gedanken. Stattdessen wählte sie Colleens Nummer.
Marcs Schwester ging nicht ans Telefon, und so hinterließ Mari eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Wenn sie nicht zurückrief, war das auch eine Antwort.
Es war kein Arzt, sondern eine Ärztin, die Mari schließlich untersuchte. Während Mari auf die Ergebnisse aus dem Labor wartete, überprüfte sie ihr Handy und sah zu ihrer Freude, dass Colleen sich gemeldet hatte: Sie würde gern heute Nachmittag vorbeikommen, wenn es Mari recht wäre.
Gleich darauf rief die Ärztin sie wieder ins Sprechzimmer. „Wir wissen jetzt, woher die Übelkeit kommt.“ Sie machte eine kleine Pause. „Sie sind schwanger.“
Aus dem Rauschen in ihren Ohren kristallisierte sich eine vertraute Stimme, und Mari zwang sich, die Augen zu öffnen.
Eric stand vor ihr. „Was ist los?“, wollte sie wissen. Einen Moment lang wusste sie nicht, wo sie war.
„Du bist ohnmächtig geworden. Vielleicht erzählst du mir, was los ist. Dr. Hardy ist an ihre Schweigepflicht gebunden.“
Ein paar Sekunden starrte Mari ihn nur an. „Ich bin schwanger“, platzte sie dann heraus.
„Was?!“ Eric atmete tief durch. „Ich hatte auch schon den leisen Verdacht anhand der Symptome.“
„Und warum hast du nichts gesagt?“, wollte Mari wissen.
Er hob hilflos die Schultern. „Na ja, du hattest mir erzählt, dass du mit James vor fünf Monaten Schluss gemacht hast.“
„James?“, wiederholte Mari, als hätte sie den Namen noch nie gehört.
„Ja, James Henry. Erinnerst du dich? Du warst vier Jahre mit ihm zusammen.“ Eric nahm sie am Arm. „Du solltest dich wieder hinlegen. Du bist weiß wie die Wand.“
„Nein, nein, mir geht es gut.“ Sie war völlig benommen, unfähig, ein vernünftiges Wort von sich zu geben. Wahrscheinlich fragte er sich, wer wohl der Vater des Kindes war.
Ihre Gedanken und Erinnerungsfetzen überschlugen sich. Sie sah vor ihrem inneren Auge, wie sie nach all diesen Jahren Marc zum ersten Mal wieder gegenübergestanden hatte, hörte wieder seine heisere Stimme.
Und jetzt war sie von ihm schwanger. Und dieses Kind war das Enkelkind des Mannes, der ihre Eltern getötet hatte, und einer Frau, die mit Sicherheit nichts mit diesem Kind zu tun haben wollte.
Den Rest des Tages verlebte Mari wie in Trance. Sie empfing Kaufinteressenten für ihr Haus, holte dann bei Natalie Reyes den Arbeitsvertrag für Allison Trainor ab und verfasste eine Stellenbeschreibung für Colleen, die sie später treffen wollte.
Als sie mit dem Wagen zum Vista Point Drive unterwegs war, fiel ihr plötzlich in Panik ein, dass sie ja Marc zum Essen eingeladen hatte. Sie hielt am Straßenrand an und legte instinktiv beschützend die Hände auf
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