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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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sogar glauben. Bess hörte aufmerksam zu, als Lex Brian Payne über die jüngsten Ereignisse informierte. Die Aufregung über die neuen Entdeckungen waren seiner Stimme deutlich anzuhören, und seine Energie brachte die Luft im Auto förmlich zum Knistern.
    Sie war sich nicht sicher, ob seine gute Stimmung wirklich nur auf die vielversprechende Wendung in dem Fall zurückzuführen war, oder ob er sich nur über eine Ablenkung freute. Zwischen Lex und sie war urplötzlich eine merkwürdige Verlegenheit getreten, die sie sich nicht erklären konnte. Am Morgen noch war alles so entspannt und unbefangen gewesen, nun hatte sich eine Anspannung ausgebreitet, die ganz offenbar auch Lex spürte.
    Bess wollte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden. Sie war frei und unabhängig und so würde es auch bleiben. Sie hatte ihren Laden, ihren Job, ihr Zuhause und ihren Kater.
    Bei dem Gedanken daran, wie Severus zu ihr gekommen war, musste sie lächeln. Bess hatte in einem kleinen Ort in Mississippi bei mehreren Kunden etliche sperrige Sachen erstanden und sie in ihren kleinen Lieferwagen geladen. Dann war sie in die nächste Stadt gefahren. Auf dem Highway aber war plötzlich der schwarze Kater aus dem Laderaum heraus auf den Beifahrersitz geklettert. Er hatte sich hoheitsvoll hingesetzt, aus dem Fenster geschaut und gelegentlich mit der Vorderpfote seine Schnurrbarthaare gereinigt. Severus hatte so getan, als wäre er schon immer da gewesen. Bess vermutete, dass er in einem unbeobachteten Moment in den Laderaum gesprungen war, und empfand seine Dreistigkeit ebenso beeindruckend wie seine selbstverständliche Würde. Sie hatte es nie übers Herz gebracht, ihn wegzugeben.
    „Wo sind wir eigentlich gerade?“, fragte Lex in ihre Gedanken hinein. „Noch etwa zweieinhalb Stunden von Dothan entfernt?“
    „Das könnte hinkommen“, antwortete Bess.
    Er hielt vor einem Schnellrestaurant, in dem sie sich ein kleines Frühstück bestellten und sofort wieder zum Wagen zurückkehrten.
    „Ich weiß, es ist gerade ziemlich hektisch“, sagte Lex, als sie schon wieder auf der Straße waren. „Aber ich glaube, wir müssen uns wirklich beeilen. Sonst verpassen wir ihn am Ende noch.“
    Sie nickte und biss in ihr belegtes Brötchen. „Hast du herausgefunden, welchen Wagen er fährt?“
    „Einen schwarzen Pontiac Trans Am, Baujahr 1980 mit einem goldenen Feuervogel auf der Kühlerhaube.“
    „Der dürfte kaum zu übersehen sein.“
    Lex lächelte sie an, und etwas von der unerklärlichen Spannung zwischen ihnen löste sich auf. „Ziemlich verdächtig, nicht wahr?“
    „Zumindest könnte der Verdacht aufkommen, dass Mr Yeager mit seinem auffälligen Fahrzeug gewisse andere Defizite ausgleichen möchte“, erwiderte Bess und trank einen Schluck von ihrem Kaffee, der erstaunlich gut war. Sie beschloss, die Gunst der Stunde und Lex’ gute Stimmung zu nutzen, um sich besser kennenzulernen. „Woher kommst du eigentlich?“
    Verwundert über den schnellen Themenwechsel zog Lex die Augenbrauen nach oben. „Aus Blue Creek in Alabama. Es liegt im Norden des Bundesstaates, etwa dreißig Minuten von der Grenze nach Tennessee entfernt.“
    „Lebt deine Familie noch dort?“
    „Meine Eltern und meine Schwester. Mein Bruder ist Arzt in der Army und gerade in Afghanistan stationiert.“
    Also war sein Bruder noch beim Militär. Es musste hart für Lex gewesen sein, seine eigene Karriere vorzeitig zu beenden, während die des Bruders weiterging. Bess fragte sich, ob Lex ihn wohl beneidete. Während sie Lex aus dem Augenwinkel beobachtete, entging ihr weder das Zucken seiner Kinnmuskeln noch die Kraft, mit der er seine Lippen aufeinanderpresste. Neid war wohl nicht das richtige Wort, auch wenn sie nicht genau wusste, was dahinterstecke. Zumindest schien sie hier nicht die Einzige zu sein, die gewisse Dinge unausgesprochen ließ. Sie jedenfalls wollte unter keinen Umständen etwas von ihrer Familientragödie preisgeben.
    „Ich kann mir denken, dass ihr euch große Sorgen um ihn macht“, sagte sie. „Ist er älter oder jünger als du?“
    „Knapp zwei Jahre jünger“, antwortete Lex.
    Das machte die Situation für ihn gewiss nicht besser. Lex war sozusagen mit gutem Beispiel vorangegangen und nun unverschuldet ausgemustert worden. Voller Mitgefühl dachte Bess an die furchtbare Narbe auf seiner Schulter. Was er durchgemacht hatte und welche Schmerzen er erdulden musste, lag jenseits ihrer Vorstellungskraft.
    Dass er noch immer Schmerzen

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