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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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den Kopf. Er wünschte sich, er könnte die Dinge auf die gleiche Weise betrachten wie sie.
    „Bist du im Kampfeinsatz jemals vor dem Feind geflohen?“, fragte Bess unbeirrt. „Oder hast dich versteckt, während andere Menschen starben?“
    „Natürlich nicht“, erwiderte er.
    „Siehst du! Du bist kein Feigling, sondern ein mutiger und aufrechter Mann.“ Mit einer ärgerlichen Handbewegung wischte sie eine einzelne Träne von ihrer Wange. „Du darfst dich nie wieder einen Feigling nennen, weil es überhaupt nicht stimmt.“ Sie schwieg für einen kurzen Augenblick. „Ich habe in meinem Leben bisher nur einen Feigling kennengelernt, und das war meine Mutter. Sie hat sich ein Jahr nach dem Unfalltod meines Vaters eine Kugel in den Kopf gejagt, weil sie zu große Angst davor hatte, ihr Leben allein zu meistern. Sie hat sich ganz ihrer Trauer hingegeben, und nicht einmal die Tatsache, dass sie eine achtjährige Tochter hatte, konnte sie von ihrem Selbstmord abhalten. Das war feige und egoistisch. Du dagegen willst einfach nur leben. Das ist doch nun wirklich keine Schande.“
    Angesichts des Schmerzes in ihrer Stimme und der Trauer in ihren Augen fühlte sich Lex ganz elend. Jetzt wusste er, warum Bess allein lebte und warum sie nichts von anderen erwartete.
    Er fühlte sich völlig hilflos und hätte sie zu gerne getröstet, aber er wusste nicht, wie.
    „Hier ist es“, sagte sie unvermittelt und deutete auf eine Auffahrt auf der linken Straßenseite. „Das weiße Auto hier gehört Judith. Das blaue daneben habe ich noch nie gesehen. Vermutlich ist es das von Yeagers Mutter.“
    Lex parkte vorsorglich hinter dem blauen Wagen, um ihn zu blockieren. Der Fahrer würde eine Weile rangieren müssen, um aus der Lücke zu kommen.
    „Bist du bewaffnet?“, fragte Bess.
    Er nickte. Entsetzt sah er, dass sie es ebenfalls war. Beim Aussteigen zog sie eine Pistole aus der Handtasche und schob sie sich in den Hosenbund.
    „Bess …“
    „Ich weiß, was ich tue“, unterbrach sie ihn. „Ich kann damit umgehen, glaub mir.“
    Lex schüttelte den Kopf. Gab es irgendetwas, was diese Frau nicht konnte?
    „Lass uns gehen. Sie sind bestimmt im Laden.“
    Lex ging voran, um sich notfalls schützend vor Bess stellen zu können. Honey lief aufgeregt neben ihm her. Er hatte es nicht übers Herz gebracht, sie im Wagen zu lassen, weil sie seine Anspannung spürte. Sie hatte ihn während der ganzen Fahrt immer wieder an den Arm gestupst.
    „Mrs Henkins?“, rief Lex, während er vorsichtig den Laden betrat.
    „Ja“, sagte eine ältere Frau am Ladentisch und drehte sich um.
    Bess stellte sich dicht hinter ihn. „Hallo, Judith, ich habe versucht, Sie anzurufen.“
    „Bess? Was machen Sie denn hier?“, fragte Judith verwirrt.
    Die Frau neben ihr musste Mrs Yeager sein. Sie wandte sich gleichfalls um und zog eine Pistole aus ihrer Handtasche. „Warum konnten Sie uns nicht in Ruhe lassen? Mussten Sie sich unbedingt einmischen?“
    Judith keuchte entsetzt auf. „Mrs Ogletree! Stecken Sie sofort die Waffe wieder ein!“
    „Ich hätte sie gar nicht erst herausholen müssen, wenn die beiden nicht aufgetaucht wären“, sagte Mrs Yeager ruhig und sah Bess an. „Nun wird es Verletzte geben, und das ist allein Ihre Schuld.“
    Einen furchtbaren Moment lang fürchtete Bess, sie würde ohnmächtig werden, aber Lex griff ihre eiskalte Hand und drückte sie zärtlich.
    „Ich mache das schon“, sagte er leise.
    Seine Berührung gab ihr neue Zuversicht. Sie nickte kaum merklich.
    „Mrs Henkins, ich bin Lex Sanborn von der Firma Ranger Security. Bess hat uns engagiert, nachdem jemand in ihr Geschäft eingebrochen war und eine externe Festplatte gestohlen hatte.“
    „Das spielt keine Rolle mehr“, zischte Mrs Yeager und hielt ein altes Buch in die Höhe. „Ich habe die Bibel gefunden, und Mrs Henkins wird sie mir verkaufen.“
    „Das habe ich nie gesagt“, protestierte Judith.
    „Das ist egal, ich nehme sie so oder so mit.“
    „Das werden Sie nicht“, sagte Bess mit fester Stimme. „Ihr Sohn sitzt bereits im Gefängnis, und die Polizei ist auf dem Weg hierher. Sollte es Ihnen, was ich nicht glaube, gelingen, zu entkommen, wird Ranger Security Sie bis ans Ende der Welt jagen. Es wird Ihnen nicht gelingen, diese Bibel zu verkaufen. Und Sie werden keinen Penny von dem Geld sehen.“
    „Geld? Was für Geld? Es ist doch nur eine alte Bibel“, sagte Judith erstaunt.
    „Sehen Sie!“, kreischte Mrs Yeager. „Sie verdient

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